Reckless Love - Reckless Love

Review von Elvis vom 17.07.2010 (8023 mal gelesen)
Reckless Love - Reckless Love Was kommt einem als Erstes in den Sinn, wenn man von einer Band mit einem Frontmann namens Olli Herman hört? Wenn man mit dem Namen auf Anhieb nichts anfangen kann, vermutlich nicht das, was man bei RECKLESS LOVE geboten bekommt. Würde man noch vom Klang her eher auf Musik im Stile von PUR tippen, so läuten eventuell ein paar Glocken mehr, wenn man sieht, was der Mann sonst noch so gemacht hat. Unter dem etwas klangvolleren Namen Olliver Twisted hat er nämlich 2007 das enorm starke zweite Album "The Unattractive Revolution" der Neo-Glam-Helden CRASHDIET eingesungen. Nachdem es aufgrund von Differenzen über sein Engagement bei seiner Ursprungsband RECKLESS LOVE zum Split mit den Schweden kam, hat der Finne sich nun auf seine Wurzeln besonnen und schickt 2010 das selbstbetitelte Majordebüt "Reckless Love" ins Rennen.

Und was für einen Kracher die blonde Sirene da eingespielt hat! Schon das simpel, aber effektiv an alte Recken wie POISON angelehnte Cover zeigt, wo die Reise hingeht. RECKLESS LOVE haben sich mit Haut und Haaren dem massiv 80er inspirierten Glam Rock bzw. Glam Metal verschrieben. Alleine diese Bezeichnung könnte schon einen der vielen eher ärmlichen Epigonen befürchten lassen, doch hier wird wirklich alles richtig gemacht. Elf Songs, ohne jeden Abfall auf durchgängig hohem Niveau mit einem stets überzeugenden Songwriting lassen für gut vierzig Minuten alle Sorgen vergessen. Die Texte triefen nur so vor den testosteronschwangeren Nöten Sturm und Drang-geplagter junger Männer. Trotz aller Winke Richtung Lendenregion kommt's letztlich doch auf's Herz an - anders kann man die wundervoll betitelte Ballade 'Sex' nämlich nicht deuten. Wer nach diesem Album noch zweifelt, dass die Lösung aller Probleme letztlich in einer allumfassenden Mischung aus Liebe, Sex und Rock 'n' Roll liegt, hat irgendetwas einfach nicht verstanden. Die absolut abwechslungsreichen Kracher gehen nahezu samt und sonders flott nach vorne und strotzen nur so vor grandiosen Melodiebögen. Mehr als einmal schielen RECKLESS LOVE ehrlich und unverschämt in Richtung poppiger Songs aus dem goldenen Jahrzehnt. Die Keyboardeinsätze bleiben wohldosiert und sitzen wie die Faust aufs Auge. Klar, die ganze Inspiration kommt aus dem Hollywood der guten, alten 80er und mehr als einmal kommen Gedanken an alte Glanztaten von RATT und Konsorten auf. Dennoch spielen die vier Jungs hier mit einer bestechenden Leichtigkeit ein schnörkellos selbständiges Werk ein, das zudem mit einer verdammt guten Produktion aufwarten kann. Zwar atmet alles den Geist der 80er, klingt dabei aber absolut zeitgemäß, ohne heutigen klanglichen Sündenfällen zum Opfer zu fallen.

Insgesamt fällt mir an sich nichts ein, was man an diesem Album ernsthaft kritisieren könnte - RECKLESS LOVE sind ein definitives Muss für alle, denen bei Eyeliner, toupierten blonden Haaren und der universellen Botschaft nicht das Gebiss aus dem Mund fällt. Ein perfektes Album für den Sommer, das Großes erwarten lässt!

Anspieltipps: Track 1-11

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Feel My Heat
02. One More Time
03. Badass
04. Love Machine
05. Beautiful Bomb
06. Romance
07. Sex
08. Back To Paradise
09. So Yeah!
10. Wild Touch
11. Born To Rock
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:39 Minuten
VÖ: 02.07.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten