Behemoth - Behemoth: Des Teufels Konquistadoren | |
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Review von Eddieson vom 05.11.2018 (12607 mal gelesen) | |
BEHEMOTH spalten mittlerweile etwas die Szene. Hardcore-Fans sind mit dem Erfolg gegangen, Mainstream-Fans kamen dazu. Doch wie ist es eigentlich dazu gekommen? Wie hat es eine kleine polnische Band geschafft, eine der wichtigsten Black-Metal-Bands der heutigen Zeit zu werden? Dieser Frage ging der polnische Fan Lukasz Dunaj nach und versammelte aktuelle und ehemalige Mitglieder, Techniker, Produzenten und verschiedene Medien um sich herum und ließ sie einfach mal erzählen. Ursprünglich veröffentlicht 2015, kommt nun die deutsche Ausgabe in die Regale, übersetzt von Andreas Schiffman (Prophecy Productions). Dabei sind rund 600 Seiten rumgekommen, was für manche vielleicht schon eine Hürde darstellt, doch sollte man diese innere Hürde überwinden, denn man bekommt Geschichten serviert, die viele der heutigen Fans wohl so von BEHEMOTH noch nicht kannten. Unter dem Motto "... der korrekte Sound einer Snare oder Gittare war etwas für verweichlichte von Technik besessene Thrash- oder Death-Metal-Heads" wurde BEHEMOTH unter dem Namen BAPHOMET von drei Adams gegründet, von denen Adam "Nergal" Darski übrig blieb und heute die treibende Kraft ist. Wie es nun mal bei einer Band in den frühen Jahren so ist, dreht sich das Besetzungskarussell einige Male, viele Mitglieder kommen und gehen. Wie es sich als Black Metaller im katholischen Polen so lebt, erfahren die Leser genau so, wie es dort um den Kassettenhandel bestellt war oder was die falsche Anwendung von Waschbenzin bei einem Fotoshooting für Folgen haben kann, erfahren wir ebenfalls. Erst mit "Demigod" erzielten die Polen erste Erfolge, vor allem in Übersee, den USA. Mit einer Prise Humor wird hier deutlich geschildert, wie man sich als kleine Band durchschlagen muss, man spielt nicht für große Gagen, kann aber Kontakte knüpfen. Das taten BEHEMOTH, vor allem natürlich nach Skandinavien. MAYHEM, DIMMU BORGIR und MARDUK. Man arbeitete sich den Rücken kaputt, baute die Anlagen noch selbst auf, von Nightlinern und Roadies war noch keine Rede. Nach "Demigod" änderte sich einiges. Unzählige US-Touren folgten. Es kommt zu Rechtsstreitigkeiten wegen zerrissener Bibeln, was als "künstlerische Freiheit" gerechtfertigt wurde, doch die Welt stand BEHEMOTH offen und nichts sollte sie bremsen - dachten sie. Doch der Feind lag im Inneren. Die Diagnose Krebs des Frontmannes setzte die Band einige Zeit schachmatt. Gestärkt aus der ganzen Geschichte entstieg die Band wie der Phönix aus der Asche und erschuf mit "The Satanist" ein Meisterwerk. Wenn ein Buch sich auf 569 Seiten erstreckt, dann kann man davon ausgehen, dass der Leser mit vielen Informationen zugeschmissen wird. Dies bezieht sich vor allem auf die Entstehungsprozesse der verschiedenen Alben, jede Anekdote einer Tour oder sonstige Backgroundstories. Dazu gibt es aber viele Fotos und Steckbriefe der beständigsten Mitglieder der Band. Auch wenn es zwischendurch mal etwas langatmig wird, merkt man doch, dass Lukasz Dunaj dieses Buch mit viel Leidenschaft geschrieben hat, denn "Des Teufels Konquistadoren" ist ein kleines Juwel für jeden Hardcore-BEHEMOTH-Fan. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
Band Website: www.behemoth.pl Medium: Buch Spieldauer: VÖ: 05.10.2018 |
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