Featured Artist: Nick Menza |
Ein Artikel von Odin vom 01.07.2002 (17160 mal gelesen) |
Was erwartet man wohl, wenn man von einem Solo-Album eines Schlagzeugers hört?
Nick Menza, der zunächst als Schlagzeug-Techniker und dann als echter Schlagwerker bei Megadeth tätig war, scheint mit dem ersten Track seines am 15. Februar 2002 erscheinenden Solo-Albums dieses wahrscheinliche Vorurteil zu belegen, indem erstmal nur Drums auf den Hörer eindonnern. Zwar bleiben die Schlagzeug- und Percussion-Elemente auch im Folgenden oft im Vordergrund des Mixes und sind natürlich ein Hauptaugenmerk, aber trotzdem gibt es in der Folge vollständige Songs mit allem drum und dran.
Der Stil reicht ähnlich weit wie die Bandbreite der "Thanks" im Booklet: Motörhead bis Limp Bizkit. Von Rock'n'Roll und Metal über Industrial bis hin zu gesprochenen, atmosphärischen Passagen zeigt sich der Alleinunterhalter äußerst vielseitig.
Nick Menza hat auf diesem Album wirklich alles selbst gemacht: "Drums, Percussion, Bass, Guitars, Keyboards, Vocals, Subliminal Hidden Messages [also Vorsicht! ;-)], Samples, Sound FX" sowie Aufnahme und Produktion. Christian Nesmith steuerte zusätzliche Gitarren-Soli bei und Max Norman half beim Mixen, aber das war's dann an Hilfestellung. Daher mutet "See you on tour somewhere near you" etwas seltsam an...
Dass Menza's Gesang und Gitarrenspiel keine Offenbarung sind, war zu erwarten, aber er schlägt sich ziemlich gut. Sicherlich kommt ihm da seine reichliche Erfahrung zu gute, und so ist auch die Produktion recht ordentlich.
Das auf dem eigenen Label "Menzaniation Records" veröffentlichte Album "Life After Deth" gibt es nicht im normalen Handel. Wer sich dafür interessiert, kann es online auf www.menza.com erwerben. Für $14,95 (plus Versand) bekommt man eine gut gemachte CD mit 13 Songs und ca. 65 Minuten Spielzeit.
Tracklist
1. Life Back
2. Heaven's Gate
3. In My Life
4. Through The Lies
5. Next To You
6. I'm Only Saying
7. One Nation
8. You Won't Forget Me
9. Ten Years Gone
10. Mastervibe
11. Monsterous
12. Devices
13. RU486
Die Songs auf "Life After Deth" sind nicht speziell für diese Veröffentlichung geschrieben worden, ja, solch ein Projekt war noch nichteinmal geplant. Nick Menza schrieb schon während der gesamten Zeit mit Megadeth eigene Sachen und jetzt war es eben genug für ein Album und da hat er es halt einfach gemacht, ohne dabei Großes zu planen: "Ich mache es, weil ich es machen möchte, und wenn sich jemand dafür interessiert - cool!" Ob es in Zukunft nochmals etwas ähnliches von Menza geben wird, ist ungewiss, aber weiter Songs schreiben wird er wohl...
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