Helhorse - Helhorse

Review von Kex vom 22.05.2016 (11056 mal gelesen)
Helhorse - Helhorse HELHORSE haben es sich seit 2010 zum Ziel gesetzt, Tod und Zerstörung über die Welt zu bringen. Das haben die Kopenhagener bereits zweimal in Form von Studioalben getan. Mit dem dritten Machwerk "Helhorse" gelingt dem Sextett der Angriff aufs Trommelfell besser denn je. Knappe 37 Minuten der durchaus einzigartigen Mischung aus Rest-Punkrock, emotionalem Core und Grungegitarren reichen völlig aus, ewige Stille herbei zu wünschen.

Die ersten Töne von 'Carry Your Own' lassen mich noch aufhorchen. Was ist hier passiert? Wo sind Rotz und Aggression der vorhergehenden Alben? Der Song klingt zunächst nach einer flotten, schlecht eingesungenen Coverversion der 69 EYES, die mal eben durch den Grunge-Verzerrer gejagt wurde. Trotzdem scheint der Rhythmus ungewohnt zaghaft für HELHORSE. 'Among The Wolves' ist zum Glück etwas bissfester, kommt aber nicht im Ansatz an vorherige Brecher wie 'Get Drunk, Get Mad, Get Even' heran. Gesanglich ist Fronter Mikkel Wad Larsen hier wieder deutlich im Fahrwasser alter BEATSTEAKS unterwegs, was den Geräuschbrei zumindest etwas erträglicher macht. Irgendwie verwundert es, dass "Helhorse" im Vergleich zu "Oh Death" qualitativ ziemlich schlecht abschneidet. Möglicherweise haben sich die Kopenhagener aber an 'Fuck Art, Let's Kill' orientiert und bewusst auf gute Aufnahmequalität verzichtet. 'Fortune Favors The Bold' lässt zu allem Übel noch über die gesangliche Emo-Schiene den wenigen Druck ab und auch wenn sich ein bisschen Rock und etwas Roll findet, würde ich hier am liebsten ausmachen. Immerhin, zwischen unnötigen Interludes (derer drei), die gut vier Minuten ausmachen, finden sich dann doch einige Perlen. 'Hell Of A Ride', 'Raise The Black Flag' und 'My Haven Your Hell' bieten beinahe den Groove vorheriger Veröffentlichungen. Wären die Songs im ähnlichen Stil abgemischt, hätten sie wohl Ohrwurmcharakter. So kriechen sie lediglich weniger sperrig durch die Gehörgänge.

Fazit: HELHORSE haben mit "For Wolves and Vultures" und "Oh Death" bereits zwei echte Brecher veröffentlicht. Ihrer Attitüde sind sie grundsätzlich treu geblieben, denn auch "Helhorse" lässt sich schwer in irgendeine Schublade pressen. Die Dänen ziehen eben ihr Ding durch, auch wenn dieses Experiment mit Vorsicht zu genießen ist. Bleibt beim nächsten Mal der "Grunge"-Regler weniger weit aufgedreht und der Schlagwerker etwas flotter unterwegs, erwartet den Hörer evtl. wieder ein hörenswertes Werk. Bis dahin einfach weiter die alten Scheiben laufen lassen!

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Carry Your Own
02. Among The Wolves
03. Fortune Favors The Bold
04. Interlude I
05. The Blood Boiler
06. Hell Of A Ride
07. Interlude II
08. Raise The Black Flag
09. Interlude III
10. My Haven Your Hell
11. No Fucks Given
Band Website: www.helhorse.dk/
Medium: CD
Spieldauer: 36:39 Minuten
VÖ: 13.05.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten