Various Artists - Metal Ballads - Vol.1: From The Underground

Review von des vom 11.02.2022 (12171 mal gelesen)
Various Artists - Metal Ballads - Vol.1: From The Underground Was haben wir in den 1980ern die "Metal Ballads"-Sampler abgefeiert. Ja, ich war dabei und eine ziemlich abgenudelte "Metal Ballads"-Vinyl steht in meiner Sammlung, und ich gebe es - ohne mich zu schämen - zu, dass ich die ab und zu auf den Plattenteller lege. Damals waren große Namen angesangt, die SCORPIONS mit 'Still Loving You' zum Beispiel, WHITESNAKE mit 'Is This Love' oder EUROPE mit ihrem unvergesslichen Schmachtfetzen 'Carrie'. In Zeiten von diversen Streamingdiensten mit ihren unzähligen Playlisten sind CD-Sampler ein wenig aus der Mode gekommen, aber was die Streamingdienste etwas unter den Tisch fallen lassen, sind Undergroundbands. Das Label Golden Core nimmt dieses Thema auf und zeigt mit "Metal Ballads Vol. 1: From The Underground", dass auch weniger bekannte Bands große Balladen schreiben können.

Und so geht es querbeet zu. AMPYRE legen mit 'When Tomorrow Comes' zum Beispiel eine gefühlvolle Ballade aus ihrem Fundus hin, die man sonst nirgends findet. Etwas kraftvoller gehen WILDFIRE zur Sache und dass auch MANILLA ROAD gefühlvoll und akustisch können, stellen sie mit 'The Fountain' unter Beweis. Bis auf MANILLA ROAD wird mit großen Bands gespart, auch wenn sich im Detail ein paar bekannte Namen einschleichen: VIRON sind die Vorgänger von ROXXCALIBUR, mit BONFIRE-Sänger Alexx Stahl und WILDFIRE haben den IRON MAIDEN Sänger Paul Mario Day (ehrlich: das musste ich auch googeln) am Mikro. Besonders eindringlich ist "The Song Remains A Shame" aus dem Jahr 2003 von KOKOON, deren Sängering ähnlich rauchig singt wie es Dolores O'Riordan von den CRANBERRIES getan hat. Was für ein Song, der eher dem Alternative zuzuordnen ist. Eine etwas düstere Powerballade findet sich mit 'Heartbeat' von WITCHFYNDE, das unverkennbar den Sound der Achtziger atmet. Generell begibt man sich mit der Compilation auf eine spannende Zeitreise durch den Underground der Achtziger und Neunziger mit vereinzelten Anteilen aus der Jetztzeit.

Jeder weiß es, dass Rock- und Metalbands einfach die besten und eindringlichsten Balladen schreiben. Dass es auch Underground-Bands können, wird mit "Metal Ballads Vol. 1: From The Underground" eindrucksvoll bewiesen. Außerdem hat die Compilation noch den Effekt, dass man unwillkürlich beginnt, die Bands und deren Platten zu googeln (und zu kaufen). Tolle Sache!

des


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. DYGITALS - When The Father Is Gone
02. VIRON - War
03. AMPYRE - When Tomorrow Comes*
04. SCHLOSS - Steal Your Heart
05. WILDFIRE - Give Me Back Your Heart
06. MANILLA ROAD - The Fountain
07. KOKOON - The Song Remains A Shame
08. SHOTGUN MARRIAGE - Nothing (Live with Orchestra)
09. WARRIOR (UK) - Reality Or Fantasy
10. WITCHFYNDE - Heartbeat
11. POKER - Loosing Out All Ends Up
12. SCHLOSS - Time Is Over
13. SPEEDY - Desperation
14. FLOATING OPERA - Coming Home To You
15. CUTTY SARK - Love The World Away
16. SAINTS´ ANGER - Megalomania
17. MARK SHELTON - Love Is Cruel
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 80:00 Minuten
VÖ: 14.02.2022

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Endlich die masterfrage, ein echter mettler... Ist natürlich old school, die Schöpfer und innovatoren werden in ehren gehalten, jede Imitation ist unnötig, echte mettler erkennen, dass es Unterhaltungsmusik ist, kein Grund in extase zu geraten und nach der Pubertät, insbesondere als lebenseinstellung, mit Vorsicht zu genießen, echte mettler wissen, dass sich Metal spätestens seit der second wave Black Metal ständig nur recycelt und kaufen stattdessen anständige erstpressungen oder satteln gleich ganz um, auf prog Rock fusion oder im besten Fall Mahler, Bruckner, Beethoven, Mozart, Bach.
(13.02.2022 von Gurkengandalf)

Was ist ein "echter mettler"?
(12.02.2022 von des)

Oioioi, das nächste Meisterwerk, prall gefüllt mit "Balladen", eine liedart, die unter echten mettlern eigentlich verpönt ist. Eigentlich. An der abba Schwäche einiger Zeitgenossen erkennt man es zuerst, dann folgen depeche Mode und die übrige 80er scheisse, schließlich infiziert der mörderische Virus des Piraten und Schlager Metal das Gehirn einst geschaftsfaehiger Metaller, trotzdem wollen sie immer noch kaufen, kaufen, kaufen...
(12.02.2022 von Gurkengandalf)

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