Fortress Under Siege - Envy

Review von Wulfgar vom 28.11.2023 (6941 mal gelesen)
Fortress Under Siege - Envy FORTRESS UNDER SIEGE beehren uns mit ihrem neuen Album, welches die sechs hartmetallischen Herren aus Hellas schlicht "Envy" getauft haben. Darauf gibt es, wie auch schon auf den drei Vorgänger-Alben Heavy/Power-Metal wie er klassischer kaum daherkommen könnte. Sicherlich kann man das Sextett aber zu den progressiven Vertretern ihres Genres zählen.

Für den progressiven Touch sorgen unter anderem eine Vielzahl Riffs und Keyboardspuren, die sich verschlungen um ein Rückgrat aus gelungenen Drums und Bass herumwinden. Außerdem sind die Songs auch gerne so arrangiert, dass Parts unvorhersehbar aus der vermeintlich klaren Songstruktur ausbrechen, nur um kurz darauf wieder einzuscheren. Da muss man dann schon ein bisschen genauer hinhören, um am Ball zu bleiben. Es gelingt FORTRESS UNDER SIEGE dabei beneidenswert gut, diese technischen Spielereien so zu gestalten, dass es nicht unangenehm klinisch klingt. Vielmehr wie die ungebremste Spielfreude einiger Menschen, die wahrscheinlich einfach mehr von Musik verstehen als man selbst. In ihren Ausflügen in die Tiefen der progressiven Spielkiste klingen die Jungs auf einmal auch deutlich moderner. Ob das ein gewollter Effekt ist, oder eben ganz organisch während des Songwritings passiert ist [ein immer wieder gern bemühter Interview-Standardspruch bei einer Vielzahl von Bands (Anmerkung des Autors)], entzieht sich indes meiner Kenntnis. Einer der Gitarreros ist im Nebenjob auch der Sänger. Er liefert dabei zwar einen technisch sehr guten Job ab, aber mich hauen die Gesangslinien trotzdem einfach nicht aus den Söckchen. Der Gesang ist ein gutes Beispiel dafür, dass gute Technik zwar eine Voraussetzung für eine fantastische Leistung am Mikrofon ist, aber eben bei weitem nicht alles. Ihr wollt einen Anspieltipp? Okay, kein Problem: Entweder nehmt das vertrackte 'Disobey' oder aber die deutlich eingängigere Uptempo-Nummer 'Distant Voices'.

Tja, alles in allem ist "Envy" ein gutes Album geworden. Trotz ihrer ohrenscheinlichen Liebe zur metallischen Klassik, verleihen FORTRESS UNDER SIEGE ihrem neuen Baby doch auch einige moderne Gene. Soll man es nun kaufen oder nicht? Nun, Genreliebhaber sollten beherzt zugreifen, andere Metalheads mit Bock auf Mitdenken auch, easy listening geht aber definitiv anders. Cheers, euer Wulfgar.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 .Burning Fleshes
02. Ride The Thunder
03. Straits Of Glory
04. Envy
05. Look At You
06. Disobey
07. Bring Out Your Dead
08. Deceptor
09. Distant Voices
10. Broken And Torn
Band Website: www.instagram.com/fortressundersiege
Medium: CD, digital
Spieldauer: 45:20 Minuten
VÖ: 13.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten