Bloodorn - Let The Fury Rise

Review von Stormrider vom 02.07.2024 (15569 mal gelesen)
Bloodorn - Let The Fury Rise Je markiger die Worte im Waschzettel, desto vorsichtiger sollte man sich einem Album nähern. Diese alte Weisheit kann man bei dem von BLOODORN selbst gewählten Genre "Extrem Power Metal" gleichwohl gelten lassen. Denn nach einem kurzen, die Stimmung aufbauenden, Intro geht es mit 'Fear The Coming Wave' direkt so los, wie man es erwarten durfte. Double Bass mit neoklassischen Soloskalen, ein Sänger der sich die Eier kneift, während er singt, viel Kitsch, viel Pomp und dann noch der absolute Todesreim: "fire - burning desire". Würde man dem Song noch ein paar Ohohos spendieren, man hätte die Blaupause des italienischen Symphonic Metal. Dass hier nur sehr gute Handwerker am Start sind, daran hat man schon nach dem ersten Track keine Zweifel. Genauso wie daran, dass den Tracks neben aller handwerklicher Klasse ein wenig die Seele fehlt und ein Sänger, der das alles auch mitgehen kann. In 'Under The Secret Sign' galoppiert die Double Bass dermaßen nach vorne, dass man gar nicht erst versucht dazu den Kopf zu wippen. Aber noch besser fassen 'Tonight We Fight' und 'God Won't Come' das Album zusammen. Insbesondere Letzteres versucht so ziemlich alles unter einen Hut zu bekommen, was das Quartett kann. Der Track startet schwarzmetallisch, nimmt einen Thrash Schlenker, wird dann Happy Metal, um auf einmal Growls einzustreuen, die dann wieder in einem Italo-Solo enden. All das, bevor natürlich auch noch eine Frau ihren Vocalspot bekommt, um den Song dann in einem plötzlichen Fade Out ausklingen zu lassen. Da ist so viel drin, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, was man denn nun alles gehört hat. Und das ist dann meistens auch zu viel.

Gitarrist Nils Courbaron (SIRENIA), Bassist Francesco Saverio Ferraro (FREEDOM CALL), Drummer Michael Brush (SIRENIA) und Sänger Mike Livas (SILENT WINTER) haben sich auf "Let The Fury Rise" instrumental komplett ausgetobt. Da kann man schon sagen, dass die Wut losgelassen wurde. Leider geht dies oft zu Lasten der Eingängigkeit. Wobei nein, eingängig ist es, nur es fehlt die Catchiness, denn zu Vieles ist bemüht und bleibt am Ende einfach nicht hängen. So setzen sich die Refrains einfach nicht hymnisch genug ab in dem ganzen Bombast, der da auf den Hörer gekippt wird. Fronter Mike kommt dazu öfters hörbar an seine Grenzen, was dem Album auch nicht unbedingt hilft. Wenn alles einen punkigen Charme hat, dann dürfen die Vocals auch etwas schwächeln, aber wenn ansonsten alles technisch auf 100% getrimmt ist, dann sollten das eben auch die Vocals sein. Fans von europäischen Power Metal der symphonischen und neoklassischen Art, also Fans von DRAGONFORCE, werden es vermutlich lieben, während alle anderen sich einfach nur fragen, was das soll. Mir bleibt am Ende zu wenig hängen, weshalb ich auch meine Blutstropfenbewertung nicht wie die Fury risen lassen kann.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Overture XIS
02. Fear The Coming Wave
03. Under The Secret Sign
04. Rise Up Again
05. Tonight We Fight!
06. God Won't Come
07. Forging The Future (With Our Blades)
08. Let The Fury Rise
09. Six Wounded Wolves
10. Bloodorn
11. Square Hammer (GHOST Cover)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:03 Minuten
VÖ: 24.05.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten