Black Sun - Black Sun

Review von Opa Steve vom 30.09.2024 (14229 mal gelesen)
Black Sun - Black Sun BLACK SUN sind für mich ein unbeschriebenes Blatt. Die Bandmember kommen aus Ecuador sowie Finnland, aber ich konnte nicht richtig herausfinden, ob die Band jetzt regional zusammengekommen ist, oder ob es sich hierbei um ein kontinentenübergreifendes Ding handelt. Die Gründungsmitglieder kamen alle aus Ecuador, wurden aber in den letzten Jahren um das finnische Ehepaar Nino und Netta Laurenne ergänzt. Nino kennt man vom Heavysaurus-Franchise (als Riffi Raffi) und auch Netta hat sich schon in unterschiedlichen Bands als Sängerin erprobt. Der Stil des gleichnamigen Albums ist in der groben Richtung Heavy/Power Metal verortet. Der sich aber von modern bis kommerziell-bombastisch über die Spieldauer wandelt. Und Wandlung ist auf dieser Scheibe ein wichtiges Stichwort. Der Anfang gefällt mir gar nicht mal so gut. Zu viele Filter machen den Sound matschig, man will irgendwie modern klingen. Zwar merkt man, dass Netta nicht nur die raue Rockröhre beherrscht, sondern melodisch weich sogar streckenweise voller und besser klingt. Aber die Musik ist mir persönlich viel zu beliebig. Und beim langweiligen Stampfer 'Drown In Sin' war ich fast geneigt, die Scheibe als eher uninteressant abzuschreiben, da sie gute Harmonien immer nur andeutet, aber nie richtig auskostet. Doch der Ohrwurm-Refrain in 'Reapers Of The Underworld' lässt mich dann doch aufhorchen. Endlich Uptempo, Vocal-Melodien, die sofort ins Gehör gehen - auf positive Weise hat dieser Song plötzlich ein kommerzielles Potenzial. Und der Refrain wird bei Fans des Melodic Power Metals von Null auf Hundert durchstarten, das verspreche ich. Und - zack - sie tun es in 'Awake' wieder. Nach dem düsteren Heavy-Riffing kommt der Refrain wieder dezent käsig, aber in seiner metallischen Theatralik einfach geil rüber. Und um es kurz zu machen: Ab dem fünften Titel kackt lediglich 'Rise' etwas ab. Ansonsten geht es aber Schlag auf Schlag. 'Stars' ist eine gelungene Power-Ballade, während 'Revolution Now' die Messlatte noch etwas höher legt. Der Titel ist melodisch wie bombastisch, die Strophe allein noch kein Meisterwerk, aber hier sorgen die klassische Bridge und Refrain für Gänsehaut, indem sie eine wunderbare Dynamik zum erzählerischen Kontext entfachen können. Packt einen schon beim ersten Hören. Und auch der Rausschmeißer 'Man Without A Shadow' beginnt zwar sanft mit gefälligen Vocals von Netta, empfiehlt sich aber nach einer Minute schon wieder als radiotaugliche Heavy/Power-Ballade. Wieder einmal hat die Band das Gespür für eine breitentaugliche Cheesigkeit ausgereizt. Vorhersehbar, nicht neu, aber es kickt den richtigen Nerv.

Nach dem etwas halbherzigen Anfang hat sich die zweite Hälfte als ein echter Kracher im kommerziellen Sinne entpuppt. Sehr überraschend!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Slay The Queen
02. With Them Devils
03. The Mercenary
04. Drown In Sin
05. Reapers Of The Underworld
06. Awake
07. Stars
08. Rise
09. Revolution Now
10. Man Without A Shadow
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 42:32 Minuten
VÖ: 06.09.2024

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