Entrapment - The Obscurity Within | |
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Review von Warlord vom 22.10.2012 (9019 mal gelesen) | |
Ein langes Intro mit Piano und Cello(?)-Klängen sowie magischer Beschwörung eröffnet das Debütalbum "The Obscurity Within..." der holländischen "Old-School-Death-Metal-Force" ENTRAPMENT. Natürlich gibt's dann doch recht zügig auf die Ohren und ich merke: hier wurde einmal nicht zuviel versprochen! Rau und ungehobelt poltert einem diese SLAYER-Maximum-Speed-Granate entgegen. 'Shallow Breath' macht nach langsamem Intro genauso weiter. Alle zehn Titel sind zwischen zwei und vier Minuten lang und bieten über die gesamte Spieldauer (fast) sämtliche Spielarten des "angedeathten" Thrash Metal, so dass dem Freund des Genres (zunächst) fast die Tränen kommen. Zum Beispiel beim REPULSION-Gedächtnis-Knüller 'Feast Of Atonement', der zum schaurigen Gitarrensolo in einen passenden Doom-Part übergeht und dann natürlich wieder elegant Gas gibt. Klasse! Drums und Gitarren sind schön räudig, lassen aber immer wieder mit der einen oder anderen Feinheit aufhorchen. Apropos Doom: der Titelsong bietet auch solchen, man denkt an AUTOPSY und tatsächlich - der von diesen ebenfalls gepflegte VOIVOD-Boogie passt auch hier wie die Faust auf's Auge. Zum gepflegten Gitarren-Solo schaltet man wieder um zu MOTÖRHEAD-Schweine-Rock und dazu passendem Axt-Sound. Hier müssen auch mal die geilen Fenriz-Drums erwähnt werden: Wie jüngst bei BERKOWITZ herrlich echter Schlagzeug-Sound mit tollem Groove. Auch der Bass ist stets präsent, wenn auch ultratief. Sämtliche zu hörenden Beiträgen stammen anscheinend von ein und demselben: Michael Jonker. ENTRAPMENT sind nämlich, auch eine Parallele zu BERKOWITZ, seine alleinige Spielwiese, obwohl die mir vorliegenden Fotos vier kurzhaarige Gestalten, unter anderem in einer gestellten Live-Pose, zeigen. Macht ja nix, wenn die Mucke Qualität hat. Die beiden folgenden High-Speed-Abfahrten gleichen sich dann aber vielleicht doch etwas zu sehr, dann kommt der Boogie zurück mit tollem Punch und Gitarren-Effekten. Das einförmige Gegröle kratzt zwar etwas am ansonsten recht wertigen Gesamtbild, dafür entschädigt dann ein herrlich kratzig-kauziges Gitarren-Solo und die generelle Asi-Attitüde dieses tollen Songs namens 'Anxiety'. 'Eternal Bliss' wiederholt leider nur zuvor schon gehörte Riff-Massaker, man wünscht sich förmlich mal einen echten Blast. "Oldschool" hin oder her, der immergleiche Thrash-Beat ist mir auf Dauer zu eintönig. 'Mentally Deranged' bietet trotz nur gut zweiminüter Spielzeit und vielversprechendem Titel keinen Raserei-Gipfel sondern...genau, Speed-Boogie der mittleren Güte, naja. Der Abschluß 'Soul Entrapment' ist der einzige Titel, der die vier-Minuten-Marke sprengt und immerhin entsteht zum Schluß noch einmal eine bedrohliche Athmosphäre, wenn die atemlosen Drums zu schaurigen Gitarrenakkorden dahinhoppeln und schließlich langsam ausgeblendet werden. Fazit: Ein ordentliches Debüt ist "The Obscurity Within..." geworden, Oldschool-Songmaterial mit dreckiger Produktion, zwar "Im Westen nichts Neues", aber die Atmosphäre stimmt. Leider ist der Sound manchmal etwas zu "verwaschen", insbesondere was den Gesang angeht, der an einigen Stellen in der Hall-Brühe kaum wahrnehmbar ist und allgemein noch reichlich Luft nach oben lässt. Die anfängliche Begeisterung verblasst leider in der zweiten Hälfte aufgrund mancher Wiederholung etwas. Trotzdem sind mit 'Feast Of Atonement', dem Titelsong und 'Anxiety' mindestens drei Knaller vertreten, die anderen Songs sind in Ordnung oder besser und rechtfertigen eine Wertung in der gehobenen Klasse. Eine halbe Stunde gute Unterhaltung ist (zumindest für mich) dabei herausgekommen! Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Catatonic Rites 3:48 02. Shallow Breath 2:50 03. Feast Of Atonement 3:17 04. The Obscurity Within... 3:39 05. Dead And Cold 3:02 06. Infernal Blasphemies 2:19 07. Anxiety 3:42 08. Eternal Bliss 2:54 09. Mentally Deranged 2:20 10. Soul Entrapment 4:02 | Band Website: www.facebook.com/pages/entrapment/171603089 Medium: CD Spieldauer: 32:11 Minuten VÖ: 26.10.2012 |
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