War From A Harlots Mouth - MMX

Review von TadMekka vom 26.12.2010 (9134 mal gelesen)
War From A Harlots Mouth - MMX Die Scheibe beginnt furios, und für einige Sekunden glaube ich, dass WAR FROM A HARLOTS MOUTH diesen mit MESHUGGAH-Bass-Donner und Gitarrenwellen (ja, Wellen!) gleicher Prägung unterlegten Anfangs-Blast nur für mich geschrieben haben.

Ganz so wird es natürlich nicht sein, aber meine Güte, das hier ist schon ein unerwarteter und willkommener Hammer! Waren WfaHM bisher anstrengender, nach jugendlicher Wildheit klingender Willkür-Core, der wirklich nur Nervenstärkste aus verschiedensten Genrebereichen ansprach, so ist diese neue, nochmal deutlich härtere, düstere und vor allem glaubwürdigere Variante wirklich eine Überrschung. Wäre diese Aussage nicht mit soviel negativen Assoziationen behaftet, würde ich beinahe verlauten wollen, WfaHM seien erwachsen geworden.

MMX ist Gewalt. Gnadenlose, knallharte, dennoch sofort ins Ohr gehende Gewalt. Gnadenlos in die Fresse prügelnde Blast-Gewitter, die teilweise alle paar Sekunden den Rhythmus (warum schreibt man dieses blöde Wort nach der letzten Rechtschreibreform eigentlich nicht Rüttmuss?) ändern, wechseln sich mit langsamen, düsteren, beklemmenden Schreiorgien ab. Der MESHUGGAH-Bass donnert einem die Hirnwindungen gerade. Die Vox klingen durchgehend aggressiv, kraftvoll und kommen dabei Gott sei Dank ganz ohne Piggrunts und Squeals aus. Die Songs sind abwechslungsreich und für den geneigten Fan des Genres nicht nur nachvollziehbar sondern inspirierend. Das einzige, was ab und zu stört, sind leicht angejazzte Einsprengsel, die meist, aber nicht immer gelungen sind, und ein-zweimal den Drive rausnehmen. Aber das/die kann man ob ihrer Kürze verschmerzen.

Ich habe WfaHM immer als Teil der 'Cyber'-Metalszene, der ich neben Bereichen wie MESHUGGAH auf der einen und Namen wie DEVIN TOWNSEND oder TEXTURES auf der anderen Seite auch Teile des Nu Metal sowie den größten Teil des Math/Chaoscore-Bereiches zuordne, betrachtet, obwohl die Jungs doch eine ziemliche Hardcore-Schlagseite transportierten. Die ist jetzt nahezu verschwunden, was WfaHM meines Erachtens auf eine neue Stufe der Qualität hebt. Erfreut war ich darob, dass der den modernen Cybersounds zugetane Teil der Szene, der sich seit einigen Jahren unter dem Banner 'DJENT' sammelt, das genauso zu sehen scheint und WfaHM eindeutig in die Liste betreffender 'Djent' - Bands einordnet. Was Djent nun wieder sein soll? Für mich die fuckin' Metal-Mucke der Zukunft. Das, was ich schon immer haben wollte. Wer sich hierrüber informieren will, dem empfehle ich das superbe Portal http://got-djent.com. Eventuell gibt's dazu bald ein kleines Special.

Für MMX gibt's zufriedene 9einhalb Punkte. Weiter so!

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Insomnia
02. To Age And Obsolete
03. The Increased Sensation Of Dullness
04. Sleep Is The Brother Of Death
05. The Polyglutamine Pact
06. Cancer Man
07. C.G.B. Spender
08. Sugarcoat
09. Spineless
10. Recluse MMX
11. Inferno III/VI
Band Website: www.myspace.com/warfromaharlotsmouth
Medium: CD
Spieldauer: 32:27 Minuten
VÖ: 29.10.2010

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