Shadow Knell - Shadow Knell

Review von Froosti vom 03.08.2024 (12872 mal gelesen)
Shadow Knell - Shadow Knell Was macht man, wenn Black Metal einem immer noch zu Mainstream ist und der letzte Dungeon Master einen aus seinem Keller geworfen hat? Richtig, man findet seine Leidenschaft zum Dungeon Synth. Wie sicher viele, die heute Dungeon Synth hören, führte mein Weg zu diesem Genre über MORTIIS. Als Pionier des Genres gehört das gleichnamige Soloprojekt von Mortiis wohl zu den wichtigsten Vertretern des Genres. Dass es aber auch weitere spannende Bands in diesem Genre gibt, beweisen SHADOW KNELL mit ihrem Debütalbum "Shadow Knell". Packt euren Rucksack, auf uns wartet ein Abenteuer.

Kaum hat das Album begonnen, fühle ich mich zurückversetzt in meine Kindheitstage. Fantasyromane, Rollenspiele und Videospiele haben meinen Alltag bestimmt und die Faszination hält bis heute an. SHADOW KNELL gehen es dabei schleppend, doomig an. Als Basis und Rückgrat der Musik dienen tiefe, dröhnende Synths, welche das Album in voller Länge begleiten. Durch die Kombination aus dieser Untermalung und dem schleppenden Tempo erzeugt das Debüt bei mir eine fast schon meditative Wirkung. Die darüberliegenden Synths übernehmen dann die Melodieführung und schaffen es, eine düstere, aber auch abwechslungsreiche Atmosphäre zu entwickeln. Mal schwebt man über einem Schlachtfeld, mal streift man allein durch den Wald, mal besucht man eine belebte Stadt. Lässt man seiner Fantasie freien Lauf, kann einem das Album viel bieten. Damit haben wir aber auch schon einen Knackpunkt des Werkes. Meiner Meinung nach braucht man, um es genießen zu können, viel Zeit und ein Faible für Fantasy. Damit meine ich nicht, dass es reicht, jedes abgetrennte Körperteil von Game Of Thrones zu kennen, sondern man ist so eine Art Nerd, der jede Zeile vom Rad der Zeit auswendig kennt. Damit wird die Zuhörerschaft für solch ein Album gering ausfallen und vielen wird es langweilig oder kitschig erscheinen.

Überraschenderweise fällt die Produktion nicht so oldschool und Lo-Fi aus, wie ich es erwartet hatte. Wir haben einen klaren und differenzierten Sound, welcher es mir möglich macht, jede Nuance des Albums zu erfassen. Ob dem Werk eine rohere Produktion besser stehen würde, ist schwer zu sagen und wird immer ein Streitpunkt bleiben.

Mit ihrem abwechslungsreichen und spannenden Dungeon Synth überzeugen mich SHADOW KNELL von Anfang an. Die ausgewogene Produktion unterstreicht die Synths optimal und erzeugt keine schrill klingenden Töne wie bei vielen anderen Dungeon Synth-Projekten. Natürlich wird so ein Album nicht jede Woche bei mir seinen Weg auf den Plattenteller finden, dafür ist dieser Stil einfach nicht geeignet. Fans von MORTIIS oder FIEF sollten hier definitiv mal reinhören. Anspieltipps wären 'The Briar Harp' und 'Night River'.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intone
02. Procession
03. Out From Hiding
04. Dominished Reflection
05. The Briar Harp
06. Bell Umbra
07. Arcane Discovery
08. Night River
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 41:25 Minuten
VÖ: 02.08.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten