Alice Cooper - Road | |
---|---|
Review von Elvis vom 25.08.2023 (8581 mal gelesen) | |
ALICE COOPER ist zweifellos eine lebende Legende und hat die Musikwelt so stark beeinflusst, wie man es kaum von einem anderen Rockmusiker seiner Generation behaupten kann. Sowohl musikalisch als auch showtechnisch hat der Mann aus Detroit Maßstäbe gesetzt, die seitdem wiederum Generationen des musikalischen Nachwuchses beeinflusst haben. Umso erfreulicher, dass sich der mittlerweile 75 Jahre alte Rockstar weiterhin nicht aufs Altenteil zurückzieht, sondern Jahr um Jahr weltweit tourt und - das unterscheidet ihn klar von den Kollegen - unverdrossen regelmäßig Alben veröffentlicht. Und da er beides gerne tut, was lag da näher, als nun ein Konzeptalbum über das Leben auf Tour zu machen? "Road" heißt das gute Stück passenderweise und geschrieben wurde das nunmehr 29. Album des Meisters (22. Soloplatte) zusammen mit seiner bewährten und bestens eingespielten Tourband. Die weiß natürlich bestens, wie das Leben "On The Road" eben ist, und so finden sich auf der neuen Platte insgesamt zwölf neue Songs plus ein Cover des THE WHO-Klassikers 'Magic Bus'. Bereits der sauber rockende Opener 'I'm Alice', in dem Mr. Cooper quasi seine Show besingt, macht klar, wohin die Reise geht. Wie gesagt: ALICE COOPER macht keine Alben, weil er es muss, sondern weil er einfach Bock drauf hat. Das spürt man durchweg, denn gut gelaunt und bestens bei Stimme rockt die Band sich durch abwechslungsreiche Kompositionen, die allesamt auch gleich auf den Punkt kommen. Teils gibt es sogar Verstärkung: So revanchiert sich Alice alter Saitenhexer Kane Roberts mit einem Beitrag zu 'Dead Don't Dance' und Tom Morello spielt auf 'White Line Frankenstein' mit. Man merkt, dass die Platte größtenteils live im Studio aufgenommen wurde, denn die Chemie und Eingespieltheit der Band trieft durch. Das Potpourri an Rock, der hier zelebriert wird, streift alle Schaffensphasen des Meisters und zaubert einfach nur ein Grinsen auf die Lippen. Gelegentliche Selbstzitate - so vor allem bei 'Welcome To The Show' - sind dabei kein Ausdruck von Einfallslosigkeit, sondern eben genau das: eine Verbeugung vorm eigenen Werk. Mit 'The Big Goodbye' hat man sogar auch einen Song am Start, der Richtung Mitte 80er bis frühe 90er geht. Die beiden langsamen Songs beziehungsweise Balladen 'Baby Please Don't Go' und '100 Miles Away' können zwischen den ganzen Rockern ebenfalls überzeugen. Angenehme 47 Minuten Musik vergehen in der Summe wie im Flug und eignen sich bestens natürlich auch für eine Autofahrt. Bei den verschiedenen Konfigurationen des Albums "Road" sollte an sich für jeden Fan die passende dabei sein. Sehr löblich: Die CD enthält kostenlos den kompletten Gig vom letztjährigen Hellfest auf entweder DVD oder BluRay - ein mehr als schöner Kaufanreiz für das physische Medium, wie ich finde. ALICE COOPER liefert auch nach Jahrzehnten ein starkes Album mit Herzblut ab, was ich uneingeschränkt empfehlen möchte. Hoffen wir, dass der Meister uns noch lange erhalten bleiben möge, er hat nämlich auch 2023 noch viel zu sagen. Und wer ihn noch nicht live gesehen hat, sollte das natürlich bei nächster Gelegenheit umgehend nachholen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. I'm Alice 02. Welcome To The Show 03. All Over The World 04. Dead Don't Dance 05. Go Away 06. White Line Frankenstein 07. Big Boots 08. Rules Of The Road 09. The Big Goodbye 10. Road Rats Forever 11. Baby Please Don't Go 12. 100 More Miles 13. Magic Bus | Band Website: www.alicecooper.com Medium: CD Spieldauer: 47:49 Minuten VÖ: 25.08.2023 |
Alle Artikel