Nidhoeggr - Arise

Review von Tailgunner vom 07.11.2021 (7832 mal gelesen)
Nidhoeggr - Arise Die Formation NIDHOEGGR aus der Schweiz besteht seit gut 10 Jahren und steht nun mit Album Nummer zwei in den Startlöchern. Musikalisch wildert man im folkigen Death Metal. Was einen damit erwartet, dürfte ziemlich klar sein. Humppa und Methorn-Metal mit gegrowltem Gesang, der mit Death Metal allerdings wenig gemein hat. Übrigens ebenso wie die Kompositionen, welche sich auf "Arise" finden. Immerhin streben die Eidgenossen danach, ihrem Werk einen ernsthaften Anstrich zu verleihen, in dem man auf "Hoch die Methörner"-Songs verzichtet. Nutzt nur leider nichts. Das Album kommt ziemlich, wie soll ich sagen, un-evil herüber. Wie jemand, der versucht, sinister in die Kamera zu schauen und dabei irgendwie doch ein blödes Gesicht macht.

"Arise" startet mit einem Intro, welches weder episch oder dramatisch ist, noch sonst wie irgendeine Spannung oder Erwartungshaltung erzeugt, sondern einfach nur nichtssagend daherquäkt. Und mit dem Beginn von 'The Journey' hat man auch eigentlich schon gleich genug. Unfassbar hölzernes Drumming, wogegen die Maginot-Linie wie ein elastisches Gummiband wirkt. Dem hölzernen Takt wird ein richtig übles Keyboard übergekleistert, bevor der erste Tempowechsel hin zu einem Umpa-Umpa einem sofort die Lust am Weiterhören raubt. Der Gesang gesellt sich dann leider nahtlos auf dieser Qualitätsebene mit dazu. Im weiteren Verlauf ändert sich da auch nichts mehr, das Songwriting bleibt sacklangweilig und das Akkordeon... Ja gut. Gehört wohl genrebedingt da rein. Machste nix. Gitarren? Ja, die gibt es. Reden wir aber hier nicht weiter drüber.

Jetzt bin ich erklärtermaßen auch nicht der allergrößte Fan von der von NIDHOEGGER bedienten Sparte, aber das ändert nichts daran, dass die Qualität hier auf allen Ebenen einfach nicht stimmt. Ich kann mir, wenn ich in der gegebenen Stimmung bin, durchaus gerne eine Truppe wie BLACK MESSIAH geben, wenngleich das letzte Werk ein ähnlicher Ausfall war, denn hier stimmt wenigsten überwiegend das Songwriting bis hin zur handwerklichen Umsetzung. Aber "Arise" dürfte wohl nur schmerzfreien Folk/Humppa/Pagan/Met/Troll-Verschwörern gut reinlaufen. Übrigens gibt es die Melange Death/Black Metal mit Pagan- und Folkeinflüssen auch in richtig gut. Man höre sich zum direkten Vergleich einfach mal "Mohngang", das noch aktuelle Album von HORN an. So geht Songwriting, Produktion und Umsetzung. Für die Prise Folk sorgen hier dann anstelle von Akkordeon und billigheimer Keyboards Cello und Dulcimer. Soll keiner sagen, ich hätte grundsätzlich etwas gegen genrefremde Instrumente in meinem Metal.

Gesamtwertung: 3.5 Punkte
blood blood blood dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Departure
02. The Journey
03. Onwards
04. Twilight Zone
05. Scorched Earth
06. Rise And Fall
07. Mighty Willow
08. Desolation
09. God Of Lies
10. Winter's Wight
11. Arise
Band Website: www.nidhoeggr.ch
Medium: CD
Spieldauer: 54:58 Minuten
VÖ: 29.10.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten