Featured Artist: Ballistic |
Ein Artikel von Odin vom 01.07.2002 (18952 mal gelesen) |
"It's the sound of the gods!"
Gone Ballistic - der Titel der Demo-CD sagt eigentlich schon alles. Tonnenschwere Riffgewitter in Überschallgeschwindigkeit, aggressive Spielfreude und Ohrwurm-Melodien mit eingängigen Hooks und packenden Breaks. Dank Star-Produzent Achim Köhler (u.a. Primal Fear) hat die Scheibe auch noch einen Sound, wie man ihn von einer Demo gewiss nicht erwartet und auf vielen vermeindlichen Top-Alben vermisst.
Aggressive Thrash-Power auf hohem Niveau in Old-School Manier, so könnte man versuchen, den Stil der Anfang diesen Jahres gegründeten Band aus Arizona annähernd zu beschreiben. Allerdings wird sich darunter sicher niemand das vorstellen können, was Mastermind Tom Gattis mit seinen drei Mitstreitern hier auf die Menschheit losläßt.
Gitarrist Peter Petev ist nach Victor Smolski ein weiterer Virtuose aus Osteuropa - er ist erst kürzlich aus Bulgarien nach Phoenix gezogen - und scheint gute 7 Finger an jeder Hand zu haben, die er bei den Soli gekonnt einsetzt und pfeilschnell über die Gitarre fliegen läßt. Aber auch eingängige Leads zaubert er über die solide Basis von Michael Scott's Schlagzeug und Tim O'Connor's Bass. Sänger und Gitarrist Gattis selbst sagt über seinen ersten Eindruck von Petev: "Er ließ es für mich so aussehen, als stünden meine Finger still!"
Auch die anderen Musiker sind keine reinen Mitspieler. Tim O'Connor zelebriert im Titeltrack ein fettes Bass-Solo und Michael Scott treibt die gesamte Crew stetig nach vorne, spielt dabei variabel und unaufdringlich. Allgemein kombiniert Ballistic die Aggressivität von Wardog (insbesondere dem letzten Werk "A Sound Beating") mit hoher technischen Versiertheit. Manchen dürfte gerade der Titeltrack etwas zu technisch verspielt sein, was den Zugang etwas erschwert, aber "Threshold Of Pain" hingegen ist dermaßen straight, dass auch das Flitzefinger-Solo niemals den Drive herausnehmen kann - die geballte Ladung voll in die Fresse, ich kann es nicht anders sagen.
Tom Gattis sagt über "Gone Ballistic": "Ja, mit diesem Song wollte ich die Fähigkeiten der Band testen. Ehrlich gesagt glaubte ich nicht, dass sie ihn würden spielen können. Ich werde sie (besonders den Bassisten) nie wieder unterschätzen!" Hört man sich den Titel genauer an, kann man dem nur zustimmen.
"Call Me Evil", dem dritten Track in Bunde, wiederum fehlt nur noch ein wenig Pathos und es ginge als lupenreine Metal Hymne durch. Vergleichsweise gemäßigtes Tempo, melodischer Chorus zum Mitgröhlen und ein cooles Break lassen diesen Song noch am ehesten an Wardog (Tom's letzte Band) erinnern.
Auf Tom's Website www.gattismetal.com könnt ihr euch die Demo CD bestellen! Ausserdem finden sich dort jede Menge Hintergrundinfos und auch einige Texte zu Tom's ersten Bands Deuce und Tension (angefangen mit der Gründung von Deuce im Jahre 1978!).
"Gimme a bucket o' beer!"
Bei den Interviews findet ihr ein deutsches und ein englisches mit Tom Gattis
Trackliste "Gone Ballistic" Demo:
1. Threshold Of Pain
2. Call Me Evil
3. Gone Ballistic
Nachtrag 12/2001:
Im neuen Rock Hard Magazin ist ebenfalls ein kurzer Artikel über Ballistic und zwar in Zusammenhang mit der jährlichen "Unerhört" CD, auf der "Threshold Of Pain" enthalten ist. Unbedingt reinhören!
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