Scanner - Hypetrace | |
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Review von baarikärpänen vom 07.12.2023 (8634 mal gelesen) | |
Es gibt diese gewissen Alben, die für mich einen besonderen Reiz ausüben, eine Band definieren. Eine Band, die es danach - bei aller unbestreitbarer Klasse späterer Veröffentlichungen - nie mehr geschafft hat, die Magie des Debüts einzufangen, auch wenn der Zweitling in Phasen noch den Geist des Aufbruchs atmete. Beispiele dafür sind EXODUS, die mit keiner ihrer Scheiben an "Bonded By Blood" heranreichten, ANGEL DUST, die mit "Into The Dark Past" ein Referenzwerk des deutschen Speed Metals eingetütet hatten, später komplett die musikalische Richtung änderten (und für mich in die Belanglosigkeit abtauchten). Und dann wären da noch SCANNER, deren "Hypertrace" ebenfalls zu den Sternstunden deutschen Metals zählen, die man heutzutage ins Genre Power Metal einsortiert, was man damals aber Speed Metal nannte. Auch bei SCANNER trifft das oben Genannte zu. "Terminal Earth", das zweite Album der Band, konnte zwar noch in Teilen überzeugen, liegt aber deutlich hinter dem DebÜt. "Hypertrace" muss man wirklich keinem Fan mehr großartig vorstellen. Hier reiht sich ein Highlight an das andere, Ausfälle gibt es auf dieser Scheibe nicht. Man merkte SCANNER die langjährige Erfahrung an, immerhin existierte die Truppe schon seit 1977, zwischen 1982 und 1985 als LIONS BREED. Was das Songwriting angeht, wussten SCANNER, wo der Hase läuft. In schöner Abwechslung geben sich hier Vollgasabfahrten wie 'Warp 7', fast schon progressive Abrissbirnen wie 'Locked Out' oder hymnische Übernummern wie 'Across The Universe' die Klinke in die Hand. In einen Topf mit HELLOWEEN geworfen zu werden, mag vielleicht damals promotiontechnisch gerechtfertigt gewesen sein, trifft die Sache aber nur halb. Wenn man so will, haben SCANNER vielmehr die Richtung vorgegeben, in die GAMMA RAY mit ihrem Erstling "Heading for Tomorrow" zwei Jahre später losmarschierten. Den besonderen Charme von "Hypertrace" macht neben dem durch LIONS BREED bestens harmoniserenden Kern der Musiker vor allem Sänger Michael Knoblich aus. Dessen hohe Stimme begeistert mich auch satte 35 Jahre später immer noch. Über die Jahre wurde "Hypertrace" mehrfach auf Vinyl wiederveröffentlicht, zuletzt von Music On Vinyl 2018. Und immer waren die Auflagen in kurzer Zeit vergriffen. Nun sorgen Rock Of Angels Records aus Griechenland dafür, dass "Hypertrace" in schickem violetten Vinyl wieder verfügbar ist. Das Besondere an dieser Auflage dürfte sein, dass die Songs auf "Hypertrace" zum allerersten Mal wirklich in der Reihenfolge stehen, wie von der Band ursprünglich geplant, also auch mit 'Galactos' (damals von Noise Records lediglich für einen Sampler auf Pic-Disc verwendet) und 'Wizard Force'. Begeisterte Sammler, Wiederentdecker oder Neueinsteiger sollten sich sputen, um diesen wertigen Rerelease zu verhaften, denn es wird nur 500 Kopien geben. "Hypertrace" war und ist eines dieser 10-Punkte-Alben, die wirklich in keiner Sammlung fehlen sollten. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Grapes Of Fear 02. Locked Out 03. Across The Universe 04. Wizard Force 05. Retaliation Positive 06. Galactos 07. Warp 7 08. Killing Fields 09. R.M.U. 10. Terrion | Band Website: www.scanner4u.de/ Medium: LP Spieldauer: 46:23 Minuten VÖ: 08.12.2023 |
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