Interview mit Jarek Niemiec, Robert Zembrzycki von Saratan

Ein Interview von Akhanarit vom 14.12.2012 (8556 mal gelesen)
Die Polen SARATAN sind soeben mit ihrem dritten Album an den Start gegangen. Wir sprachen mit Sänger und Bassist Jarek Niemiec und Gitarrist Robert Zembrzycki über die Szene ihrer Heimat, das neue Album, Reisen in ferne Länder und natürlich Extreme-Metal!

Hallo Leute und danke, dass ihr uns ein Interview gebt. Wie geht's euch?

Robert: Hallo, uns geht es gerade richtig gut - ein wenig müde, weil wir inmitten der Frozen Plague-Tour stecken, aber wir sind glücklich, weil das Publikum bei jedem einzelnen Mal, bei dem wir spielen, großartig ist, und wir eine Menge positives Feedback bekommen.

Jarek: Wir promoten das "Martya Xwar"-Album und wir genießen es!

Eure Band kommt aus Polen. Bitte erzählt uns etwas über die dortige Metal-Szene abseits der großen Namen wie VADER, BEHEMOTH, etc.

Jarek: Die polnische Metal-Szene wächst von Jahr zu Jahr mehr. Neben VADER, BEHEMOTH und DECAPITATED ist Polen für viele extreme Bands wie HATE, SCEPTIC, LOST SOUL, AZARATH, CHRIST AGONY, MASACHIST, etc. bekannt. Die Death Metal-Szene scheint hier am stärksten zu sein, aber ich sollte auch erwähnen, dass Thrash-, Black- und Heavy Metal-Bands florieren!

Robert: Ich denke, es ist anderen Ländern ziemlich ähnlich. Es gibt tonnenweise Bands, die alle Sparten der Heavy-Musik auf verschiedenen technischen und musikalischen Leveln spielen, weswegen es etwas schwer ist, etwas Einzigartiges allein unserer Metal-Szene zuzuschreiben.

Lasst uns mal richtig tief in der Underground gehen. Welche Bands aus eurem Heimatland sollten unsere Leser mal antesten?

Jarek: Auf jeden Fall solltet ihr CALM HATCHERY, BEHEADING MACHINE, EVANGELIST und PURPLE HAZE ENSEMBLE anchecken. Die ersten beiden Bands sind echte Death Metal-Maschinen, EVANGELIST ist eine großartige Doom Metal-Band, und die letzte ist... Ich weiß es nicht... Sie erinnern mich an Martin Grech!

Ihr habt mit SARATAN gerade euer drittes Album veröffentlicht, "Martya Xwar". Bitte erzählt uns, worum es dabei geht.

Jarek: "Martya Xwar" ist unser drittes Album, und das erste, das via Massacre Records veröffentlicht wurde. Wir haben an dieser CD über eineinhalb Jahre gearbeitet. Die Aufnahmen, das Mixen und das Mastering haben uns etwa sechs Monate gekostet! Wir haben unser Bestes gegeben, und ich bin sehr stolz darauf! Es besteht aus acht Tracks, die einige Death/Thrash-Parts und ethnische Melodien beinhalten. Es ist eine interessante Mischung aus Stilen und Genres, und es ist kein Easy-Listening-Stück. Das Album ist voller nichtmetallischer Arrangements, ethnischen Instrumenten, weswegen du, wenn du dir "Martya Xwar" mehrere Male anhörst, mit jedem Durchlauf mehrere Facetten darin erkennen wirst. Die beste Möglichkeit, es anzuchecken ist, 'Mastema' und 'Ba'al Zevuv' auf unseren Sites oder auf YouTube zu finden!

SARATAN ist das arabische Wort für Krebs. Ihr habt ebenfalls orientalische Einflüsse in eurer Musik. Woher kommt das? Liegen dort eure Wurzeln?

Jarek: Wir kommen alle aus Polen. Die Wurzeln unseres Bandnamens und unserem östlichen Musik-Klima sind orientalischen Studien in unserer Heimatstadt geschuldet. Ich habe persisch studiert, und unser ehemaliger Gitarrist hat arabisch studiert. Wir sind interessiert an der Kultur, Musik und Kunst aus dieser Region. Der zweite Grund sind Reisen. Ich bin viel gereist, also liegt es auf der Hand, dass ich von einigen Orten des Iran, Indien, Aserbaijan, etc. beeinflusst worden bin.

Mit welchen Bands seid ihr aufgewachsen und was bedeuten sie euch heute?

Robert: Ich muss sagen, dass ich schon immer gitarrenorientierte Musik mochte, also liebte ich natürlich die 80's, und mit Sicherheit sind VAN HALEN, WHITESNAKE, GUNS N' ROSES, etc. von Tag eins an meinem Herzen am nächsten. Später natürlich IRON MAIDEN, und von dort aus nahm es seinen Lauf zu immer härterer Musik. Aber ich liebe es noch immer, mir MAIDEN oder WHITESNAKE hin und wieder anzuhören, wann immer ich in der Stimmung für etwas mehr Easy-Listening bin.

Jarek: Meine ersten Lieblingsbands waren METALLICA und MERCYFUL FATE. Später wurde ich dann ein Die-Hard-Fan von NEVERMORE. Heute höre weitaus mehr Musik-Genres, aber es ist immer wieder nett, zu diesen Bands zurückzukehren. Es bringt immer wieder sehr nette Erinnerungen in mir hoch!

Wie ist es für eine Metal Band in Polen zu arbeiten und zu leben? Ich habe gehört, dass es dort sehr viele extrem religiöse Leute gibt, die sich immer wieder den Metal Bands in den Weg stellen. Ihr scheint alle der Teufel in Person zu sein!

Robert: Das stimmt überhaupt nicht - es ist wie mit allem anderen auch. Es wird immer einige Extremisten geben, die alles dafür tun, um anderen Leuten das Leben schwer zu machen, aber die meisten Menschen in Polen sind ganz normale Leute, wie anderswo auch, also ist das überhaupt kein Problem für uns.

Jarek: Ich stimme dem zu! Es ist hier gar nicht so schlecht! Du wirst überall ein paar verrückte Extremisten finden, und Polen bildet da keine Ausnahme. Aber ich glaube nicht, dass uns das beeinträchtigen wird.

Gibt es bereits Tourpläne für "Martya Xwar"? Wie viele Shows wird es geben und wohin wird euch der Weg führen?

Jarek: Derzeit spielen wir Gigs in Polen. Von Januar bis März 2013 werden wir hier noch zwei Touren fahren. Direkt danach werden wir in ein paar andere europäische Länder einfallen. Bis jetzt weiß ich, dass wir in Osteuropa spielen werden, aber ich bin mir sicher, dass wir auch in Westeuropa spielen werden! Checkt unsere Website für weitere Live-Daten!

Was ist das Beste daran, Extreme-Metal zu spielen?

Robert: Ich denke, es ist das Gleiche wie mit allen anderen Musik-Genres auch - wenn du die Musik aus Leidenschaft spielst, dann ist es allein schon ein Geschenk, sie zu spielen und sie zu anderen Menschen zu bringen, und ihre Reaktionen auf das, was du tust, zu sehen. Und Extreme-Metal hat einfach mehr Energie und mehr "Teufel" für das Publikum parat, um das auf die Musiker zurück zu projizieren und deswegen lieben wir es, ihn zu spielen!

Jarek: Die Musik zu spielen, die man liebt, neue Orte zu besuchen, Leute zu treffen und Headbangen!

Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören euch. Lasst alles raus!

Robert: Thrash 'n' Death forever, geht weiterhin auf Konzerte, kauft weiterhin die Alben und das Merchandise, um die Musiker zu unterstützen, die ihr liebt, und checkt auf jeden Fall das "Martya Xwar"-Album!!

Jarek: Checkt unser aktuellstes Album und das 'Ba'al Zevuv'-Video! Stellt sicher, uns auf Tour zu erwischen!!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten