Livebericht Cannibal Corpse (mit Dark Funeral und Stormruler) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Hannover (Capitol) - 11.04.2023 (22559 mal gelesen) |
Endlich mal wieder CANNIBAL CORPSE und dann auch noch in der Tour-Zusammenstellung mit DARK FUNERAL und dem neuen Stern am melodischen Black Metal-Himmel, STORMRULER, plus INGESTED aus England, die mir aber bisher völlig unbekannt sind. Da nehme ich doch gerne die Stunde Autofahrt bis nach Hannover auf mich. Am Capitol angekommen warten schon ein paar Leute am Einlass, der bisher noch nicht geöffnet ist. Doch pünktlich 18 Uhr öffnen sich die Tore, doch vorerst nur bis zum Merch von CANNIBAL CORPSE und der Bar im Vorraum, da STORMRULER in der Halle noch an ihrem Sound werkeln. Erfrischend zu sehen, dass bei Einlass nicht schon die erste Band auf die Bühne geschickt wird, wie es mancherorts leider immer wieder praktiziert wird. Ein Blick auf sämtliche Merchtische bietet keine Überraschung. Die Preise für Shirts liegen bei 30 Euro und signierte CANNIBAL CORPSE LPs bei 50 Euro. STORMRULER starten dann pünktlich um 19 Uhr. Die Halle ist schon gut bis sehr gut gefüllt. Auch die obere Galerie ist gut besucht. Ich habe die Jungs erst vor kurzem mit ihrem zweiten Album "Sacred Rites & Black Magick" kennengelernt. Ihr melodischer Black Metal hat mich auf Platte direkt überzeugt und so bin ich froh, die Band heute auch gleich live sehen zu dürfen. Auch auf den Brettern kann die Band gleich überzeugen. Sie starten mit 'Reign Of The Winged Duke' vom ersten Album. Der Sound ist satt und die Stimmung ist vor und auf der Bühne schon fantastisch. Die noch jungen Bandmitglieder posieren auf der Bühne schon wie die Großen und liefern mit dem Titeltrack des aktuellen Albums ein nächstes Highlight. Gitarrist Nick Burks und Bassist Derek Engemann sind als Live-Musiker mit auf der Tour und machen ebenfalls einen guten Job. Die restliche Setlist über konzentriert man sich auf das aktuelle Album. 'In The Shaded Vlasian Forest' folgt und dann 'Upon Frozen Shores'. Bei vier Bands an einem Abend bleibt der Opener-Band meist nicht viel Spielzeit und so folgt nach 30 Minuten und dem Überhit von "Sacred Rites & Black Magick", 'Internal Fulmination Of The Grand Deceivers', auch leider schon das Ende. Die amerikanischen Jungs konnten einen absolut guten und sympathischen Eindruck hinterlassen und man darf gespannt sein, was da noch kommen wird. 15 Minuten Umbaupause ist natürlich knapp bemessen, aber sehr publikumsfreundlich. Denn schon um 19:45 Uhr stehen die Engländer INGESTED auf der Bühne. Musikalisch fallen die Jungs heute etwas aus dem Rahmen, denn hier gibt weder Black Metal noch Death Metal. INGESTED haben sich dem Slam Death verschrieben. Ich war etwas skeptisch, wie die Band beim Publikum ankommt, doch die Hannoveraner zeigen sich heute sehr offen. Die Band gibt alles, haben die Leute fest im Griff und animieren zur Wall Of Death und maximalen Circle Pit. Dazu dürften einige Nacken heute brechen, bei der Masse an massiven Breakdowns. Auch ihnen bleiben heute nur 30 Minuten, doch auch diese wurden genutzt und die Menschen vor der Bühne sind heiß auf die noch zu bleibenden zwei Bands. DARK FUNERAL hatte ich schon länger nicht mehr gesehen. Das letzte Mal, als sie zum Release von "We Are The Apocalypse" ihre Release-Show gestreamt haben. Davor aber 2016 im Bremer Tivoli, damals als Headliner, heute als Vorgruppe zu CANNIBAL CORPSE. Auch die Schweden dürfen, wie die beiden Vorbands auch, nur den vorderen Teil der Bühne nutzen, was aber letztendlich auch nicht so schlimm ist. Sie starten mit 'We Are The Apocalypse' und machen direkt mit 'The Arrival Of Satan's Empire' weiter. Anscheinend variieren sie Abend für Abend in ihrer Setlist, denn anstatt, wie oft auf der Tour nun 'My Funeral' zu spielen, ballern sie das mächtige 'Hail Murder' raus. 'The Secrets Of Black Art' und das nackenbrechende 'When I'm Gone' folgt. Zu 'Nail Them To The Cross' hält Sänger Heljarmadr ein umgedrehtes Kreuz ins Publikum, welches er dann stilecht bespuckt und es sich im Schritt abwischt. Nach dem folgenden 'Unchain My Soul' verlässt die Band die Bühne und nur Schlagzeuger Jalomaah bleibt, der, wie auf Platte auch, 'Let The Devil In' mit einem kurzen Schlagzeugsolo einläutet. Abschließend dann die neue Bandhymne 'Where Shadows Forever Reign' zu der Heljarmadr dann gegen Ende noch die DARK FUNERAL-Flagge schwenkt. Trotzdem die Band natürlich äußerst routiniert ist, haben hier und heute DARK FUNERAL einen sympathischen Auftritt hingelegt. Apropos routiniert ... das sind CANNIBAL CORPSE ja nun auch bis zum Maximum. Unter großem Jubel betritt die Band um 22 Uhr die Bühne und startet ohne Umschweife mit 'Scourge Of Iron'. Corpsegrinder und Webster bangen um die Wette, Rutan versteckt sich hinter seiner Mähne, Mazurkiewicz sich hinter seinem Schlagzeug und Rob Barrett ist wie immer die Ruhe selbst. Bei CORPSE weiß man nie, was man bekommt. Entweder spielen sie einfach ihr Set runter und verlassen dann wieder die Bühne. Oder sie zeigen sich, wie heute sehr offen. 'The Time To Kill Is Now' und 'Inhumane Harvest' folgen. Und nach 'Code Of The Slasher' folgt, was folgen muss. Corpsegrinder lässt hier kurz die Frauen im Publikum kreischen und widmet ihnen dann 'Fucked With A Knife'. Danach folgt mit 'Kill Or Become', 'Death Walking Terror', 'Kill Or Become' etwas Stangenware aus dem Hause CORPSE. Zu 'Necrogenic Ressurection' verteilt Corpsebrinder etwas Wasser im Publikum, welches bei diesem Auftritt mächtig ins Schwitzen gerät. Wie wir alles wissen, ist BLACK DAHLIA MURDER-Sänger Trevor vor knapp einem Jahr von uns gegangen. Corpsegrinder trägt nicht nur das von der Band offizielle Memorial-Shirt, sondern widmet auch das folgende 'Stripped, Raped and Starngled' seinem Freund und Kollegen Trevor (RIP!). Mal dürfen sie es, dann wieder nicht. Anscheinend ist es der Band diesmal wieder nicht erlaubt 'Hammer Smashed Face' mit den Vocals spielen zu dürfen, denn diesen präsentieren sie heute rein instrumental. Naja, immerhin war der Einlass hier in Hannover nicht erst ab 18 Jahren erlaubt wie in manch anderen Städten. Anscheinend können CANNIBAL CORPSE auch 2023 noch provozieren. Insgesamt war es ein geiler Abend heute, von STORMRULER, die unbedingt von jedem angetestet werden sollten, bis CANNIBAL CORPSE waren starke Bands auf der Bühne. Das Capitol ist eine gute Location, das Publikum zeigte sich entspannt bis enthusiastisch und Sound und Licht passten heute auch. Was will man mehr? Nix? Nix! Weitere Fotos findet ihr hier. |
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