Ihr habt vor kurzem euer Album "Surreal World" veröffentlicht. Wie waren die Reaktionen?

ZERO DEGREE: Hey, durchweg positiv eigentlich. Es gab im Grunde niemanden, der sich damit beschäftigt und das Album als schlecht befunden hat. Das freut uns natürlich sehr.

War der große Erfolg, zumindest bei den Kritiken, erwartet?

ZERO DEGREE: Nein, definitiv nicht. Es wäre glaube ich sehr vermessen von uns, einfach davon auszugehen, dass wir das selber einschätzen können. Wir kannten nur die Meinungen unserer Freunde und die meinen es ja oftmals zu gut. Klar ist uns deren Meinung sehr wichtig. Wenn da jemand gesagt hätte, dass die Platte schlecht ist, hätten wir uns das wohl sehr zu Herzen genommen. Aber ich denke, das gibt keine Rückschlüsse darüber, wie ein Unabhängiger über das Material denkt.

Haben sich die guten Kritiken auch in den Verkaufszahlen niedergeschlagen?

ZERO DEGREE: Das können wir jetzt noch nicht sagen. Wir bekommen erst nach einem halben Jahr eine erste Abrechnung von unserer Plattenfirma. Aber der Teil, den wir selber verkaufen, läuft recht gut. Es ist natürlich alles ausbaufähig, aber es freut uns sehr, dass die Leute ihr Geld in uns investieren. Das ist eine komplett neue Erfahrung für jeden von uns und wir sind den Metalheads da draußen sehr dankbar, dass sie einer neuen Band eine Chance geben.

Wie waren die Aufnahmen zu "Surreal World"?

ZERO DEGREE: Kurz gesagt: sehr lang, aufwendig, aber trotzdem aufregend. Da wir selbst den Hut auf hatten, haben wir uns sehr unter Druck gesetzt und das führte zu einer sehr langwierigen Produktionsphase. Am Ende ist es zum Glück gut geworden, aber man lernt nicht aus und beim nächsten Album wird es definitiv anders laufen.

Wer ist bei euch Hauptsongwriter?

ZERO DEGREE: Den gibt es eigentlich nicht. Jeder kommt mit eigenen Ideen um die Ecke. Manchmal sind schon komplette Songs fertig, aber ein ZERO DEGREE-Song wird es erst, wenn alle daran gearbeitet haben. Man kann aber sagen, dass die meisten Sachen zurzeit von Pascal kommen. Er hat auch jetzt gerade einen Lauf.

Ihr habt drei Gitarristen. Was unterscheidet euch von anderen Bands, dass ihr eine Gitarre mehr braucht?

ZERO DEGREE: Wir können unsere Platte live umsetzen. Spaß beiseite, aber ich denke, dass wir wirklich unsere Musik so besser umsetzen können und die zweistimmigen Gitarren besser funktionieren mit einer Rhythmusgitarre als Grundlage.

Ihr habt in einem anderen Interview gesagt, dass sich der Titel des Albums, "Surreal World", und die Texte sich auf die moderne Welt und die Lebensweise darin beziehen. Was an der modernen Lebensweise kommt euch surreal vor und wie müsste eine Welt aussehen, die eurer Meinung nach real ist?

ZERO DEGREE: Es geht zum Teil auch darum, dass sich vieles in die virtuelle Welt verschiebt und die Leute weniger am echten Leben teilnehmen. Stichwort Facebook beziehungsweise soziale Netzwerke im Allgemeinen. Aber der Begriff ist noch viel globaler zu interpretieren. Heute wird der Gesellschaft viel vorgegaukelt und die Menschen vergessen die Dinge zu reflektieren, was dazu führt, dass sie alles nur noch hinnehmen. Also eine realere Welt müsste einfach ehrlicher mit Dingen umgehen und die Leute müssten ihre Gleichgültigkeit verlieren.

Wie kam der Kontakt zu Massacre zustande?

ZERO DEGREE: Einfach auf dem klassischen Wege. Wir haben ihnen unsere Platte zugeschickt und sie haben sich daraufhin mit einem Angebot gemeldet. Klingt relativ unspektakulär, aber wir waren natürlich überglücklich.

Hat sich seit dem Vertrag für euch etwas verändert?

ZERO DEGREE: Ich denke wir sind einer breiteren Öffentlichkeit bewusst geworden. Das hätten wir alleine nicht erreicht. Für uns war es also der richtige Weg. Ich weiß, dass heute viel über die Notwendigkeit von Plattenfirmen diskutiert wird, aber wir mussten den Schritt wagen und es hat uns geholfen.

Wie sieht es mit einem Nachfolger für das Album aus? Laufen die Arbeiten dafür schon?

ZERO DEGREE: „Surreal World“ hat ja nun auch schon zwei Jahre auf dem Buckel. Seitdem hat sich einiges an Material angesammelt, aber das Nachfolgealbum ist noch in einer relativ frühen Phase. Wir hoffen, dass wir Ende des Sommers das gesamte Material fertig haben und zur Produktion übergehen können.

Vielen Dank für das Interview, viel Erfolg für die Zukunft! Die letzten Worte gehören euch!

ZERO DEGREE: Ich danke dir für das Interview! Wir hoffen, dass ihr in Zukunft noch mehr von ZERO DEGREE hören werdet. Bis dahin schaut mal auf unserer Website oder auf Facebook vorbei. METAL!