Meloco - Weck Mich Auf | |
---|---|
Review von Chaosswampchicken vom 27.12.2023 (5333 mal gelesen) | |
MELOCO - "Weck Mich Auf" Vier Jahre ist es nun her, dass wir den letzten Longplayer der aus Nürnberg stammenden Alternative Metaler von MELOCO zu hören bekommen haben. Mit "Roots" haben sie 2019 ihr Sophomor Album rausgebracht. Das Quintett aus Bayern singt auf ihrer neuen Platte "Weck Mich Auf" erstmals komplett auf Deutsch, ebenso ist das Songwriting natürlich auch auf ihrer Muttersprache. Ein paar der Themen auf "Weck Mich Auf" sind düsterer, einige von uns können diese sicher nachvollziehen. Zum einen wird der heutige "Social Media Overload" angesprochen, als auch das unglaublich wichtige Thema "Mental Health" in Form von Panikattacken, die ich aus eigener Erfahrung sehr gut kenne. Mit diesem Machwerk feiert die Band nun auch ihr 15-jähriges Bestehen. Schauen wir uns "Weck Mich Auf" jetzt einmal etwas genauer an. Blinde Passagiere Der Opener 'Angst' dreht sich, wie schon erwähnt, um "Mental Health" und speziell um Panikattacken. In der Strophe kommen hier starke Einschläge aus der Ecke der Neuen Deutschen Härte an das Gehör. Die Stakkato-Riffs passen ganz gut zu der musikalischen Komposition, woran allerdings gearbeitet werden sollte, ist die Stimme des Sängers, er wirkt zumindest hier recht verkrampft und schöpft nicht sein volles Potenzial aus. Wir machen direkt weiter mit dem Track 'Explosion', zu Anfang kommt mir durch die wuchtigen Gitarrenmelodien ein ganz klein wenig der Gedanke an SONIC SYNDICATE und den Beginn der 2000er. Zur Mitte hin geht es dann aber wieder hin zu Alternative-Gefilden, die Arbeit an den Drums ist hervorzuheben. Das Thema "Social Media Overload" ist gerade in der heutigen Zeit passend, mir persönlich hat allerdings das Songwriting hier eher weniger zugesagt. Mit 'Blinde Passagiere', ein Lied, das sich um die Reise eines Flüchtlings dreht, haben wir eine kleine musikalische Wendung, präsentiert er sich doch eher als Deutschrock-Act mit einer ordentlichen Portion Pop. Der herbere Gesang erinnert durchaus an IN EXTREMO-Frontmann Michael Robert Rhein. Der rote Faden Die Konstanten in "Weck Mich Auf" sind eindeutig das deutsche Songwriting sowie der Gesang. Wenn man die Band schon länger verfolgt, ist sicher aufgefallen, was das für eine 180 Grad-Wendung zu dem sonst recht amerikanisch klingenden Sound der Jungs ist. 'Meilenweit' würde ich hier als die Ballade der Platte bezeichnen, hier gefällt mir die Unterstützung durch den weiblichen Gesangspart. Das Ganze treibt nach vorne, allerdings wirkt das Klavier/Piano hier etwas störend und fehl am Platz. Das Midtempo-Stück 'Träumer' bietet eingängige Gitarrenklänge und einen Refrain zum Mitsingen, tolles Crossover-Stück. 'Barfuß Im Regen' ist so ein Song, den man als Sound über ein Video legt, wenn man an eine bestimmte Person erinnern möchte oder bei einer Hochzeit zum Tanzen aufspielen lässt. Ein wenig kitschig, aber jeder hat ja seinen eigenen Geschmack. Ich vermisse in "Weck Mich Auf" musikalisch immer noch den roten Faden, es wurde klar weniger experimentiert und das Wechseln zur deutschen Sprache und Songwriting war mutig, aber es scheint so, als ob MELOCO noch nicht genau wissen, was sie wollen. Fazit Ich bin ganz offen an dieses Album sowie an die Band gegangen, denn vor dieser Review kannte ich sie noch nicht. Ich habe dann erstmal alte Alben gehört und ein wenig Recherche betrieben. Es wurde viel versucht und viel experimentiert, wie schon erwähnt war der Schritt zur Muttersprache zu wechseln mutig und ein nötiger Schritt, der weiter verfolgt werden sollte. Allerdings müsste man sich mal zusammensetzen und darüber reden, welchen Weg man gehen möchte mit der Musik, denn es scheint leider so, als ob das immer noch nicht ganz klar ist. Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Angst 02. Explosion 03. Blinde Passagiere 04. Meilenweit 05. Träumer 06. Barfuß Im Regen 07. Megaphon 08. Echolot | Band Website: Medium: CD, digital Spieldauer: 23:01 Minuten VÖ: 24.11.2023 |
Alle Artikel