Tristan Harders' Twilight Theatre - Drifting Into Insanity | |
---|---|
Review von Farvynn vom 14.01.2022 (3251 mal gelesen) | |
![]() Ein fast instrumentaler 'Entrance' (kleiner Wortwitz der Redaktion) geht mit wenigen gesprochenen Worten nahtlos in die erste Single 'The End' über. Ich muss hier anmerken, über die Hördauer des Albums ist er zum Ohrwurm herangewachsen, die treibend programmierten Drums machen es da nicht besser. Vor meinem geistigen Auge baut sich da ziemlich fix ein dystopisches Bild auf. Die Natur holt sich alles zurück und verschlingt die Menschheit ohne Ausnahme. Aber ich schweife ab, der nächste Song kündigt sich doch ziemlich spacig an. Bei 'Halls Of Glory' könnt manch ein Schelm denken, wir wären abgedriftet und nehmen nur noch Techno unter die Lupe, aber nein. Das gewollt nicht ganz so brachiale Lied glänzt mit Fanfaren im Intro und sehr klaren Vocals. Geschickte Backvocals aus einem Chor seiner Selbst geben dem Ganzen eine gewisse Tiefe. Was der Herr Harders also nicht alles kann. Balladen sind es neben den ganzen treibenden Stücken genauso. 'Back To Avalon' ist solch eine. Das Rauschen des Windes mit den klirrenden Synthietönen lassen uns direkt durch die Schleier Avalons tauchen und vermitteln einem eine gewisse Kühle. Durchbrochen durch die Kopfstimme, die stellenweise an die Falsettstimme eines KING DIAMOND erinnert, kann man hier immer wieder in einen tagtraumähnlichen Zustand verfallen. Trotzdem muss ich mich so langsam von dieser Debütplatte verabschieden. Passend dazu noch einmal die sanften Klänge des 'Between The Battles', die fast ausschließlich auf der Akustikgitarre begleitet werden. Dieser Track allein bietet dem Hörer einen sehr klaren Einblick in die Gedankenwelt von Tristan. Wortwörtlich gefangen zwischen dem persönlichen Kampf im Kopf und dem Krieg der Gesellschaft zur aktuellen Situation. Fazit: Wer Tristans Schaffen schon von TERRA ATLANTICA kennt, der wird mit seinem Soloprojekt auf seine Kosten kommen. "Drifting Into Insanity" ist Powermetal der persönlichen und schnörkellosen Sorte. Trotz epischer Synthies und treibender Instrumentalfront spürt man deutlich die Einflüsse der späten 90er und beginnenden 2000er wie GAMMA RAY und EDGUY. Ich kann hier eine eindeutige Empfehlung aussprechen, sich zumindest das ganze Werk in Vollendung anzuhören, sobald es veröffentlicht wird, damit denn auch der letzte Blues des vergangenen Jahres aus unseren Köpfen radiert wird und man 2022 mit neuer Energie bestreiten kann. Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Entrance 02. The End 03. Open The Gates 04. Rise Against The Tyranny 05. Halls Of Glory 06. Interlude In G# Minor 07. Quest For The Mountans Of Steel 08. When Fairytales Are Gone 09. In The Realms Of Memories 10. Back To Avalon 11. Save Me From Insanity 12. Between The Battles | Band Website: www.facebook.com/tristanharderstwilightthe Medium: CD Spieldauer: 41:54 Minuten VÖ: 14.01.2022 |
Alle Artikel