Danger Zone - Shut Up!

Review von derkleinekolibri vom 20.09.2024 (6491 mal gelesen)
Danger Zone - Shut Up! Zu jener Zeit, in der der aus Hamburg-Eimsbüttel stammende Frank Wollschläger, besser bekannt als Lenny Wolf, STONE FURY gründete (das war 1983) und mit ihnen zwei herausragende Alben melodischen Hard Rocks herausbrachte (1984: "Burns Like A Star"; 1986: "Let Them Talk"), bevor er 1987 die Weltruhm erlangenden KINGDOM COME gründete, geschah in Italien etwas Ähnliches: 1983 formierten sich im Land der damals noch mit Lire zahlenden Headbanger DANGER ZONE, die heute zu den Pionieren des italienischen Hard Rocks gezählt werden. Nach zahllosen Demos und etlichen Umbesetzungen erschien 1984 die EP "Victim Of Time". Allerdings waren sie nicht immer vom Glück verfolgt. Und so kam es, dass sie sich nach nicht ganz zehn Jahren trennten, obwohl sie 1989 den Longplayer "Line Of Fire" fertigstellten, aber nicht veröffentlichten. 2010 fand man wieder zusammen und schließlich wurde bereits 2011 auch dieses Album der Öffentlichkeit vorgestellt. Neues Material gab es dann in regelmäßigen Abständen: "Undying" (2012), "Closer To Heaven" (2016) und "Don't Count On Heroes" (2019).

Nachdem zum Anfüttern für die gierigen Fans am 26. Juli 2024 der Titel 'Evil' als Single veröffentlicht wurde, erscheint nun am 20. September 2024 das mit 11 Songs bestückte Album "Shut Up!" als CD. Was sofort nach dem Start auffällt, ist die Nähe - wie war es nach meiner Einführung auch anders zu erwarten - zu KINGDOM COME. Der Refrain zu 'I Like It' weist viele Parallelen zu 'Do You Like It' der Amerikaner auf. Daraus zu schließen, die Italiener kupferten nur bei den alten KINGDOM COME ab, ist allerdings ein Fehler. Vielmehr ist es so, dass man hier und da zwar den Eindruck gewinnen könnte, doch DANGER ZONE sind halt a little bit härter, was mir als Hörer sehr gut gefällt. Ein besonders gutes Beispiel für den guten alten melodischen amerikanischen Hard Rock liefert das brillant inszenierte Stück 'Tell Me The Truth'. Eingängige Melodien und ein Gesang, der zum Mitträllern einlädt, fette Riffs und das hämmernde Schlagzeug sowie das niemals aufdringliche Keyboard ziehen sich wie ein roter Faden durch sämtliche Titel. Fährt das Sextett Tempo und Härte ein wenig runter, wie bei 'Too Late' beispielsweise, erinnert das an die guten alten Zeiten des Nachtprogramms des AFN Berlin Mitte der 80er Jahre. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr früh war das Programm ein Ohrenschmaus für Freunde der Rockmusik. Auch dem ein wenig aus der Art schlagenden 'Faithless Ways' wohnt das Hard Rock-Gen inne, das dazu führte, dass sich diese amerikanische Genrevariante wie ein Virus auf der Welt verbreiten konnte. Als Schlusspunkt für "Shut Up!" wählte man einen der schwergewichtigeren Songs, in dem besonders das Keyboard zu glänzen weiß und ein kurzes Gitarrensolo den Höhepunkt markiert.

Weil die Namen der Menschen in manchen Ländern wie Musik in den Ohren klingen, stelle ich euch noch die sechs Mitglieder von DANGER ZONE vor: Giacomo Gigantelli (Lead Vocals), Roberto Priori (Lead Guitar), Paolo Palmieri (Drums), Matteo Minghetti (Bass), Danilo Faggioloni (Guitar) und Pier Mazzini (Keyboards/Vocals). Na, zu viel versprochen?

Wem das Cover zu schlicht erscheint, der sollte es sich einmal ganz genau betrachten. Zerfließen nicht die stahlharten, metallisch schimmernden Buchstaben am unteren Ende durch die Hitze des Höllenfeuers?

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. I Like It
02. Evil
03. Tell Me The Truth
04. I Don't Care
05. Too Late
06. Run (From The Madness)
07. I'll Make It Right
08. Hurt
09. When You Broke My Soul
10. Faithless Ways
11. Straight Down The Line
Band Website: www.dangerzoneweb.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:02 Minuten
VÖ: 20.09.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten