Chevalier - Destiny Calls | |
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Review von baarikärpänen vom 07.05.2019 (3862 mal gelesen) | |
![]() ![]() Bevor wir uns dem wirklich gelungenen Songmaterial zuwenden, vorab ein Wermutstropfen. Im Review zur letzten EP habe ich bereits die wirklich grottige Produktion als Schwachpunkt bemängelt. Wie habe ich gehofft, dass beim Langdreher diesbezüglich Besserung zu vermelden ist. Leider weit gefehlt. Auch wenn CHEVALIER ein Studio für die Aufnahme geentert haben, zu hören ist davon leider nichts. Und dabei bin ich wirklich ein Freund von rohen Produktionen, aber was zu viel des Guten ist, ist eben zu viel. Da tun mir ehrlich gesagt vor allem die Gitarristen leid, die so viel mehr Beachtung bekommen würden, wenn die Produktion differenzierter wäre. Ändert aber nichts an der Qualität des Songwritings, die wirklich formidabel ist. Wie es sich gehört, beginnt "Destiny Calls" mit einem Intro, auf das 'The Immurement' folgt, für mich der stärkste Track des Albums. Das will schon was heißen, weil es auf der kompletten Scheibe eigentlich gar keine Ausfälle zu verzeichnen gibt. Was CHEVALIER wirklich auf der Pfanne haben, ist die Kunst, abwechslungsreiche Longtracks zu schreiben. Abgesehen von zwei kurzen Zwischenspielen, geht selbst der kürzeste Track nicht unter fünf Minuten ins Ziel. Trotzdem wissen die Finnen/innen, wie man den Hörer bei der Stange hält. Die Grundessenz ist immer Speed Metal, was bei CHEVALIER aber nicht gleichbedeutend mit Geschwindigkeit ist. So weiß zum Beispiel 'Road Of Light' mit seiner durchaus epischen Grundausrichtung zu gefallen. Stellt euch einfach vor, LIEGE LORD und MANILLA ROAD hätten zusammen einen Song geschrieben. Gilt übrigens auch für 'A Warrior's Lament'. 'Stormbringer' hingegen fährt einen Melodic Metal-artigen Chorus auf, der sich hartnäckig im Gehörgang festsetzt. Fast schon ins progressive driften CHEVALIER dann auf 'In The Grip Of Night' mit seinen Tempowechseln ab. Nicht unerwähnt bleiben darf auch die Neueinspielung von 'The Curse Of The Dead Star', der, im Gegensatz zur Version auf "Chapitre II", nochmal eine Minute extra gegönnt wurde. Starke Leistung! Gilt übrigens auch für Sängerin Emma Grönqvist, die nochmals einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht hat, ein noch breiteres Spektrum auffährt und somit CHEVALIER den Stempel "unverkennbar" verpasst. Alles in allem hätten hier also wohlverdiente neun Punkte stehen können, wenn, ja wenn diese Produktion nicht wäre. Es gibt ja nichts dagegen zu sagen, wenn eine Band as oldschool as oldschool can be sein möchte. Da geht bei mir zumindest schon mal der Daumen automatisch nach oben, geht's ums Songwriting oder auch um die Cover-Gestaltung. Bei der Produktion hört aber leider der Spaß auf. Und genau deswegen stehen da auch nur acht Punkte. Na ja, an der Qualität der Mucke ändert auch die eher suboptimale Produktion nichts und falls CHEVALIER demnächst bei euch um die Ecke auf der Bühne stehen sollten, dann nix wie hin, denn das macht richtig Laune, wie ich selbst schon vor Ort erleben durfte. Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. The Immurement 03. The Curse Of The Dead Star 04. Road Of Light 05. As The Clouds Gather 06. Stormbringer 07. In The Grip Of Light 08. Prelude To The End 09. A Warrior's Lament 10. Outro | Band Website: www.facebook.com/Chevaliermetal/ Medium: CD Spieldauer: 45:36 Minuten VÖ: 26.04.2019 |
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