KK's Priest - The Sinner Rides Again

Review von Elvis vom 26.10.2023 (9449 mal gelesen)
KK's Priest - The Sinner Rides Again Die Zwistigkeiten von K.K. Downing mit seiner ehemaligen Band JUDAS PRIEST sind nicht zuletzt seit seinem Buch "Leather Rebel" (siehe hier auch unsere damalige Besprechung: https://bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=10427 sowie das ausführliche Interview mit K.K., was im Nachgang noch einige Wellen schlug: https://bleeding4metal.de/index.php?show=interview&id=1034) ziemlich bekannt geworden. Zwar gab es immerhin zur Einführung in die Rock 'n' Roll Hall Of Fame dann doch eine kleine Reunion für die drei Songs auf der Bühne, aber das Tuch für eine dauerhafte Rückkehr zu JUDAS PRIEST ist offenbar komplett zerschnitten. Vielleicht brauchte es eine gewisse Zeit bis zu dieser Erkenntnis, denn an sich muss man sich doch fragen, warum KK's PRIEST nicht schon viel früher das musikalische Licht der Welt erblickt haben. Die Kombination von K.K. Downing und seinem zeitweiligen JUDAS PRIEST-Kollegen Tim "Ripper" Owens in einer eigenen Band ist an sich fast schon so logisch und zwingend, dass man sich rückblickend wünscht, die Herren hätten sich schon vor ein paar Jahren wiedergefunden. Nachdem "Sermons Of The Sinner" bereits ein ordentliches Debüt war, gibt es jetzt dann endlich und an sich für die heutige Zeit verdammt flott bereits das zweite Album "The Sinner Rides Again". Auch die Liveshows rollen mittlerweile, so ging jetzt kürzlich die erste eigene Tour in UK und Malta erfolgreich zu Ende.

Doch gemach, wie ist denn das zweite Album nun geworden? An sich schreit hier alles - und das meine ich durchweg positiv - old school, sei es die kompakte Länge, das Cover, die Titel und natürlich ist das bei den Beteiligten irgendwie auch keine Überraschung. Eine angenehme Überraschung ist es jedoch, dass KK's PRIEST sich auf dem zweiten Album an sich in allen Belangen gesteigert haben. Klar, die Wurzeln der Band liegen nun einmal auch musikalisch klar in den klassischen JUDAS PRIEST-Gefilden, doch wenn K.K. Downing nicht den Stil seiner ehemaligen Band wahren darf, wer dann? So gibt es hier insgesamt neun feine Songs, die die bekannten Stärken bündeln und betonen. Ripper singt durch die Bank fantastisch und K.K. hat an der Gitarre ebenso nichts verlernt. Und da das Songwriting trotz aller Verneigungen vor der eigenen Vergangenheit dabei trotzdem irgendwie angenehm frisch klingt, kann man an sich schon nach dem Opener 'Sons Of The Sentinel' die volle Distanz nur munter grinsen. "The Sinner Rides Again" walzt nämlich mit voller Breitseite knapp an den Klischees vorbei sauber ins Ziel. Die Produktion passt ebenso sauber wie der ganze Rest und wer zum Beispiel einen Song wie 'One More Shot At Glory' nicht mag, mochte an sich auch nicht JUDAS PRIEST.

KK's PRIEST kommen bei ihrem zweiten Album also wunderbar auf den Punkt und können ernsthaft überzeugen. Mit Napalm hat man auch ein passendes Label im Rücken, und wenn die Band jetzt ihre Live-Aktivitäten steigert, dann haben K.K. und Ripper gute Chancen, uns weiterhin mit sauberem Metal zu erfreuen. Vielleicht ist es unter diesen Umständen also gar nicht schlecht, dass K.K. sein eigenes Ding durchzieht und nicht mehr dem Groll gegen seine alten Kollegen fröhnt. Auf diesem Niveau darf man die Schlagzahl der Veröffentlichung auch gerne beibehalten, denn von Schnellschuss ist "The Sinner Rides Again" weit entfernt.

Anspieltipps:

'Sons Of The Sentinel', 'One More Shot At Glory', 'Strike Of The Viper'

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Sons Of The Sentinel
02. Strike Of The Viper
03. Reap The Whirlwind
04. One More Shot At Glory
05. Hymn 66
06. The Sinner Rides Again
07. Keeper Of The Graves
08. Pledge Your Souls
09. Wash Away Your Sins
Band Website: www.kkspriest.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 40:28 Minuten
VÖ: 29.09.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten