Shame On Youth! - Human Obsolescence | |
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Review von Blaze Breeg vom 12.12.2020 (11806 mal gelesen) | |
Das Garage-Punk-Quartett SHAME ON YOUTH! aus Bozen dürfte wohl das Label "Insidertipp" verdienen. Das ist auch nicht erstaunlich, da es sich bei "Human Obsolescence" um das Debüt auf Albumdistanz handelt. Zuvor ist lediglich die EP "Zerø" (2017) erschienen, die nur drei Songs enthält und bereits nach weniger als zehn Minuten im Ziel ist. Natürlich bieten SHAME ON YOUTH! - origineller Name! - auch drei Jahre später sehr kompakte Nummern: Nur zwei der neun Kompositionen knacken die Vier-Minuten-Marke. Garage-Punk ist, ihr wisst es sicherlich selbst, in der Regel eher eine rohe, nach Bier und Schweiß duftende Angelegenheit, die Feingeister abschreckt. Mit anderen Worten: Ehrliche Musik, die keine Gefangenen macht und für mich am besten auf der Bühne funktioniert. SHAME ON YOUTH! sind diesbezüglich keine Ausnahme. Ihre Musik weist auch Hardcore-Elemente auf, ist aber - gerade in Bezug die Gitarrenleads - bisweilen durchaus melodisch. Einige Hooks sorgen dafür, dass bereits nach wenigen Durchläufen zahlreiche Passagen im Kopf bleiben - auch wenn man sich fragt, ob man Songs wie 'A Bunch Of Crap (I Don't Care)' nicht schon einmal woanders gehört hat. Aber das fragt(e) man sich auch bei jedem MOTÖRHEAD- oder AC/DC-Release, insofern sind die Jungs in guter Gesellschaft. Nicht zuletzt dank der angepissten Vocals wird es auf "Human Obsolescence" aber nie langweilig - die Aggressionen sind (wirken), nicht nur auf dieser Ebene, authentisch und verleihen der Scheibe ihre Daseinsberechtigung. So etwas ist mir in 99/100 Fällen lieber als irgendeine glattgebügelte Prog-Platte, auf der Technik das Feeling in den Hintergrund drängt. Es fällt mir bloß leider nicht leicht, einen Song hervorzuheben - das Songwriting ist, nicht gerade untypisch für das Genre, nicht sehr variabel. Es geht halt durchgängig ordentlich nach vorne und in die Kauleiste. "Human Obsolescence" ist vor diesem Hintergrund genau die richtige Scheibe für alle Zeitgenossen, die ihre Wut angesichts der aktuellen Weltlage einmal rauslassen möchten. Nach einer guten halben Stunde dürfte der eine oder andere etwas entspannter sein. Ob der erste Longplayer SHAME ON YOUTH! zum Durchbruch in ihrer Szene verhilft, bleibt indes fraglich. Die Band hat eben nicht viel Neues im Angebot, ein Track mit "Hitqualitäten" fehlt wie soeben erwähnt aus meiner Sicht, jedoch spielen die Südtiroler mit reichlich Leidenschaft. Und genau darum geht es doch im Garage Punk. Insofern: Hört mal rein, SHAME ON YOUTH! haben zweifellos Potenzial. Auch so mancher Lemmy-Jünger dürfte Spaß an diesem dreckigen Output haben. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Got No Choice 02. The Show Must Go Wrong 03. Seed 04. Mr. Crasher 05. A Bunch Of Crap (I Don't Care About) 06. Uniform 07. Fluke Of Faith 08. Premium 9,99 09. Demons Are Right! | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 31:21 Minuten VÖ: 27.11.2020 |
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