Ein Artikel von Warlord vom 21.06.2012 (19117 mal gelesen)
Flankiert von der kürzlich erschienenen UFO-Sammelbox wird nun das gesamte Frühwerk des deutschen "Gitarrenwunders" Michael Schenker mit seiner nach ihm benannten Group in Form einer 5-CD-Box als "The Crysalis Years (1980-1984)" neu aufgelegt. Und das kann man, soviel sei vorweggenommen, als Anhänger der Stilrichtung (Hard-)Rock nur begrüßen. Werden doch hier (wie auch bei UFO) wichtige Lücken in der Hard Rock/Heavy Metal-Diskographie geschlossen. Denn Schenkers Output in diesen doch so wichtigen Jahren war nicht immer problemlos oder stark überteuert erhältlich. Wie im Fall UFO oder auch SAXON griff man zu diversen Best-Of-Sammlungen. 2009 erschienen dann liebevoll mit Bonustracks aufgewertete Neuauflagen sämtlicher Einzelwerke. Hat der Querschnitthörer etwas versäumt? Eine gute Gelegenheit den Selbstversuch zu starten.
Los geht's mit dem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 1980, produziert von DEEP PURPLEs Roger Glover. Zur Band gehörten hier noch Superdrummer und Studio-Ass Simon Phillips (der 1977 auf JUDAS PRIESTS "Sin After Sin" und später u. a. für Mike Oldfield trommelte), ebenso der Jazz-Rock-Fusion-Bassist Mo Foster und Don Airey an den Keyboards. Eine wichtige Konstante war mit Sänger Gary Barden schon vorhanden und erledigte hier seinen ersten Riesenjob. Der Sound war 1980 noch nicht ganz so heavy, vielleicht lag es an den gemieteten Angestellten. Richtig "Metal" war das noch nicht, eher Hardrock mit teilweise kommerziellen Ambitionen, wie bei der Single 'Cry For The Nations', 'Looking Out From Nowhere' oder 'Feels Like A Good Thing'. Auf der anderen Seite glänzen der fette Eröffungsrocker 'Armed And Ready', 'Victim Of Illusion' und natürlich das unsterbliche Instrumental 'Into The Arena' mit der messerscharfen Gitarrenarbeit von Schenker, bei UFO schon perfektioniert und hier endlich unlimitiert durch andere kreative (Band-)Köpfe. Auf letzterem Titel darf sich auch Simon Phillips so richtig an seinen Drums austoben, der groovige Rhythmus ist dafür wie geschaffen. Sein kurzes, raffiniert durch viel Hall "dreidimensional" gemachtes Solo ist schon ein gigantisches Vorspiel zu dem klassischen Part und Schenkers zweitem Solo. Viel bewundert ob seiner schlichten und geschmackvollen Schönheit, hat es unzählige Gitarristen in aller Welt beeinflusst. 'Tales Of Mystery' ist eine entspannte Akustikballade vor dem großen Finale: 'Lost Horizons' mit seinem schleppenden "Doom"-Rhythmus und dem fantastisch bombastischen Refrain. Das Stück ist auf dieser Zusammenstellung noch in zwei weiteren (Live-) Versionen enthalten und ein absoluter Klassiker in Schenkers Repertoire, der nicht so mächtige Sound des Debutalbums fällt hier noch am ehesten auf. Insgesamt ein gelungender Einstand mit mindestens vier Hits und einigen nicht zu verachtenden Zugaben, die aber nicht spektakulär ausfallen.
In schöner Ergänzung bildet ein bisher unveröffentlichter Livemitschnitt aus dem Apollo in Manchester, aufgenommen am 30. September 1980 den Rest der ersten CD und damit schöne Vergleichsmöglichkeiten bei 5 Titeln des Debutalbums plus einer ausgedehnten Version von UFOs 'Rock Bottom'. Hier ist schon die "klassische" Group des zweiten Albums am Start, Cozy Powell vermöbelt die Drums, Chris Glen (SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND) am Bass und Schenkers alter UFO-Kollege Paul Raymond an den Keyboards und der Rhythmusgitarre formen eine tighte Einheit mit Schenker und Barden. Der Sound der Aufnahmen ist ordentlich, der Bass vielleicht etwas zu leise, aber Meister Powell haut wirklich mit Schmackes in die Felle. 'Cry for The Nations' wird dadurch schon enorm aufgewertet, auch wenn natürlich die Background Chöre im Vergleich zur Studioversion etwas matt ausfallen. Mir ist ein authentisches Live-Feeling aber lieber als endlos im Studio neu aufpolierte "Live"-Aufnahmen, die am Ende gar keine mehr sind (dazu später mehr...). Auch bei 'Victim of Illusion' erfreut man sich am Punch von Cozy Powell, der Mann wurde ja immer ein bisschen belächelt, hat aber mit RAINBOW in ihrer klassischen Phase und eben MSG echte Meilensteine der Hardrockgeschichte auf dem Kerbholz (und ging hinterher zu...WHITESNAKE!). Apropos Meilenstein: 'Rock Bottom' ist ja auch ein solcher und bietet Schenker Gelegenheit zu einem ausgedehnten Solo, mal entspannt, mal in atemberaubenden Tempo aber immer melodisch feingliedrig. 'Tales Of Mystery' kommt wie in der Studioversion etwas lahm rüber, bietet aber immerhin dem Publikum Gelegenheit mitzuklatschen und Gary Barden darf seine Sangeskunst zeigen. Bei 'Lost Horizons' kommen wie zu erwarten (erneut) Cozys Drumkünste voll zur Geltung, dafür fehlen natürlich die epischen Chöre, also ein Unentschieden. Insgesamt eine hochwertige Ergänzung der bisher erhältlichen Livemitschnitte, alleine wegen 'Rock Bottom'.
Es geht live weiter auf der zweiten CD, hier werden zunächst zwei Single-B-Seiten geboten. Der Walkürenritt leitet 'Armed and Ready' ein, das aber etwas dumpf und zahm daherkommt. Gleiches gilt für 'Into the Arena', ausserdem kann man an einigen Stellen leichte Nachbearbeitung im Studio hören. Ganz klar schwächer als die Studioversion und das ist eigentlich schade. Den Radio-Edit von 'Cry For The Nations' und die ebenfalls gekürzte Version von 'Let Sleeping Dogs Lie', erschienen auf einer Werbe-"Flexi" (weiß heute noch jemand was das ist? [Ja, ich ;-) Opa]) des Magazins "Sounds" sind eher überflüssig bis skurril und nur für Hardcore-Sammler von Interesse.
Unverzichtbar für jede anständig sortierte Sammlung ist dagegen das zweite Album, kurz "MSG" benannt und im September 1981 veröffentlicht. Produziert hatte diesmal Ron Nevison, bekannt insbesondere durch seine Arbeit für JOURNEY und HEART und dieser zauberte unseren Helden einen erdigen Sound, wieder nicht zu heavy und sehr natürlich klingend. Mit 'Ready To Rock' eröffnet (nomen est omen) wieder ein feister Rocker den Reigen, aber wie auf dem ersten Album überzeugt die neuformierte Group durch ihre Stilvielfalt. 'Attack Of The Mad Axeman' galt ja immer als Signature-Track des blonden Gitarristen und der LED ZEPPELIN-Rhythmus macht auch mächtig Dampf, überrascht aber ebenso durch seinen samtweichen Mittelteil bevor Schenker über ein hartes Metal-Riff solieren darf. 'On And On' ist ein schöner Hardrock-Song, sehr gefühlvoll wieder die Wechsel zwischen knackigen Riffs und zuckersüssem Refrain. 'Let Sleeping Dogs Lie' (der "Flexi"-Track!) hat wieder ein LED ZEPPELIN-Riff, aber auch die typischen Schenker-Melodien und schließt die fantastische erste Seite dieses Meisterwerks würdig ab. Zeitloser melodischer Hardrock der Extraklasse. Mit 7 Minuten Länge ist 'But I Want More' eine ungewöhnliche Wahl als Seiteneröffner und wäre wohl besser als klassisch-epischer Schlusspunkt durchgegangen. So hat die Nummer ein paar Längen, geht aber durchaus noch als gut durch. 'Never trust a Stranger' hat es sogar zu Budokan-Ehren gebracht, und ist sowas wie eine Rockballade, die Gary Bardens einzigartige Stimme featured. Man wundert sich, warum Cozy Powell und das Management beim nächsten Studioalbum auf den etwas divenhaften Graham Bonnet bestanden, aber auch dazu später mehr. Schenker darf sich auch wieder in einem seiner melodischen Soli austoben. Gute Nummer, das hätte doch 'ne gute Single abgegeben, wenn nicht doch ein bisschen zuuu kommerziell, untypisch für den Stil der Group und dazu noch nicht von Schenker sondern alleine von Paul Raymond komponiert. 'Looking for Love' beginnt mit dem 'Desert Plains'-Riff von JUDAS PRIEST und ist ein flotter Durchschnittsrocker dem als Schlußpunkt noch das härter riffende 'Secondary Motion' folgt. Zauberhafter Refrain und schöner Schlusspunkt der doch etwas abfallenden zweiten Seiten. Trotzdem: Fast sämtliche Stücke sind gut bis sehr gut, eine überzeugende Mannschaftsleistung mit wesentlich dynamischerem Sound als auf dem Debut. Nur konsequent, dass auf dem Cover auch sämtliche Beteiligte dieses Hardrock-Meilensteins abgebildet waren.
Das gilt ebenso für das famose Live-Album "One Night At Budokan", ursprünglich tatsächlich nur für das Reich der aufgehenden Sonne gedacht, jedoch aufgrund reißenden Absatzes über den Importweg schnell auch in den übrigen Ländern der Welt veröffentlicht. Hier nimmt es die gesamte dritte CD ein und es ist schade, dass nicht die gesamte "Remastered Edition" von 2009 mit zusätzlichem Cozy-Powell-Drum-Solo und 'Tales Of Mystery' verwendet wurde. Auf letzteres kann man zur Not noch verzichten, auf ersteres keinesfalls. Auch ohne diese famosen 10 Minuten ist der legendäre Livemitschnitt natürlich Gold wert, gehört in JEDE Sammlung und steht in der Reihe großer Live-Alben des Hardrock felsenfest in der Top 10. Hier sind sämtliche Hits plus einer 'Doctor Doctor'-Variation (UFO) enthalten. Wenn man nur eine Platte von Schenker haben will, dann sicher diese. Der Sound ist roh und knackig, der Härtetest ist natürlich 'Into The Arena' und das groovt kernig und basisch ohne hörbare Nachbearbeitung oder gar Overdubs. Alles klingt organisch swingend, definitiv die beste der vier Versionen dieses Sets.
Trotz der drei sehr erfolgreichen Alben mit Gary Barden waren sich, wie schon erwähnt, nicht alle über die Qualität des Sängers einig. So wurde der brave Arbeiter zugunsten des von RAINBOW und auch solo bekannten Graham Bonnet geschasst. Mit ihm erschien im Oktober 1982 "Assault Attack", diesmal produziert vom mächtigen Martin Birch, der die ebenso mächtigen DEEP PURPLE und IRON MAIDEN ("Number Of The Beast" wurde im März des gleichen Jahres veröffentlicht!) auf seiner Erfolgsleiste vorzuweisen hatte. Nicht nur der Sängerposten hatte sich verändert, sondern mit Intrigant Cozy war auch gleich noch der dafür Mitverantwortliche gegangen und durch RORY GALLAGHER-Powerdrummer Ted McKenna prominent ersetzt worden. Session-Mann Tommy Eyre(GARY MOORE, GERRY RAFFERTY, ja genau, der mit 'Baker Street') vertrat den abgewanderten Paul Chapman. Der Titeltrack knallt gleich ordentlich rein und darf als weiterer Klassiker betrachtet werden, 'Rock You To The Ground' ist ein erdiger Bluesrocker, auf dem Bonnet mit seiner rauen Stimme einmal mehr glänzt. Das sehr poppige 'Dancer' ist in weiten Teilen grenzwertig, versöhnt aber mit einem ruppigen Gitarrensolo zu Doublebassdrums. Überhaupt lässt das schlanke dynamische Drumming von Ted McKenna die Abrissbirne Cozy Powell kaum vermissen. 'Samurai' überrascht mit ungewöhnlichen Gesangslinien, bleibt aber auch unspektakulär, ganz anders als der folgende 'Desert Song': eine düster vor sich hin stampfende Hymne voller Epik und Drive, für mich einer von Schenkers bester Songs und wieder maßgeschneidert für Bonnets kraftvolle Röhre. 'Broken Promises' groovt danach weiter wie Hölle, auch wenn beim Refrain etwas der kompositorische Atem ausgeht können der pumpende Bass und das funkrockige Riff doch überzeugen. Als ob man die Heavy-Metal-Fans noch nicht genug vergrault hätte, wird mit dem braven Schunkelrocker 'Searching For A Reason' noch eine Schippe Kommerzialität draufgelegt und als Finale mit 'Ulcer' ein Instrumental hinterhergeschoben. Dieses bietet zwar Uptempo und Doublebassdrums, kann aber mit dem großen Vorbild 'Into The Arena' zu keiner Zeit mithalten. Mir gefiel "Assault Attack" zum Erscheinungsdatum nicht besonders und auch die zeitgenössischen Kritiken waren eher gemischt. Wirklich herausragende Titel sind nur 'Assault Attack' und 'Desert Song', vielleicht noch 'Rock You To The Ground', der Rest ist (nur) solide Kost. Man merkt dem Album leider an, dass hier mit reichlich Krampf der große Durchbruch gesucht wurde. Auch die B-Seite "Girl From Uptown' bietet schablonenhaften Hardrock, nicht der Rede wert.
Mit Bonnet und Schenker gerieten zudem zwei Diven der Extraklasse aneinander, so dass die Zusammenarbeit aus nichtigem Anlass schon kurze Zeit später aufgekündigt und Gary Barden hastig wieder ins Boot geholt wurde. Auch der Keyboard-Schleudersitz verzeichnete einen Wechsel, Andy Nye ersetzte Tommy Eyre. Wieder eine sogenannte 'Hired Hand', er spielte vor und nach MSG für illustre Partner wie Sheena Easton und (!) Prinzessin Stephanie von Monaco. Diese Besetzung verewigte sich auf dem berühmt-berüchtigten 'Built To Destroy'-Album. Trotz dessen martialischen Titels setzte sich die Tendenz zu hardpoppigen Nummern fort, klar erkennbar am flotten Opener 'Rock My Nights Away'. Als zusätzlicher Pferdefuß erwies sich der pappig-undynamische Mix, den Schenker noch korrigieren wollte, der überhasteten Veröffentlichung der Plattenfirma aber machtlos gegenüber stand. Knallschoten wie 'I'm Gonna Make You Mine','The Dogs Of War'und 'Systems Failing' wären aber auch ohne die hölzern klingende Produktion, unter der insbesondere Schenkers Gitarrensound knarzend leidet, nur schwer erträglich. Das Instrumental 'Captain Nemo' dagegen ballert wie einstmals durch die Arena mit einem mörderischen Singlenote-Riff und gut klingenden Drums und Bass sowie einer Boogie-Orgel. Super auch der dramatisch-epische Teil im Kontrast, klassischer Schenker und ein spätes Hightlight! Man fragt sich nur, warum der sagenhafte Schluß ausgeblendet wird. Seite 2 beginnt mit leicht verbessertem Sound (keine Ahnung ob hier nun der ursprüngliche oder der 2009 veröffentlichte alternative Mix zu hören ist) und dem Stampfer 'Still Love That Little Devil' nicht übel, 'Red Sky' und 'Time Waits (For No One)' sind dann aber fast schon peinlich. 'Rock Will Never Die (Walk The Stage)' erinnert zu Anfang an eine SCORPIONS-Ballade, kann aber immerhin nochmal über fast 6 Minuten einigermaßen fesseln.
Da wäre mit einer besseren Produktion noch einiges mehr dringewesen und man hofft auf den Abschluss in Form des 1984er Live-Albums gleichen Namens. "Rock Will Never Die" ist hier in der 9-Song-LP-Originalversion enthalten, so bleiben einem immerhin "Perlen" wie 'Looking For Love' und 'Red Sky' erspart. Der Sound ist leider recht bescheiden und als Rhythmusgitarrist gesellt sich unpassenderweise Derek St. Holmes, ehemaliger Sänger und Gitarrist für TED NUGENT dazu. Das ganze hört sich mit den pappig bis elektronisch klingenden Drums recht dumpf und so gar nicht live an. Ist immer noch Ted McKenna an den Drums? Angeblich ja! Spätestens bei 'Ready To Rock' wird klar: der Mann spielt elektronische Drums und das sogar manchmal falsch. Wahnsinn! Bei 'Into The Arena' klingt's dann doch noch mal einigermassen, den Titel kann man irgendwie nicht kaputt kriegen. Und Sherlock St. Holmes ist Gottseidank auch nicht zu hören. Daumen hoch auch für diese Version! 'Rock Will Never Die' geht auch noch in Ordnung, obwohl leider auch hier etwas die Live-Power fehlt. Für 'Desert Song' gilt das gleiche, erschreckend dünn der Gitarrensound! Hier ist doch St. Holmes sogar noch zusätzlich mit etwas Gekratze vertreten! Immerhin lässt Barden hören, dass er durchaus der richtige Mann für "Assault Attack" gewesen wäre. Ansonsten hüllt der Mantel des Schweigens diese Katastrophe ein. Alles aber immer noch besser als das was dann folgt: 'I'm Gonna Make You Mine' schlägt alle Peinlichkeitsrekorde. Komplett im Studio nachproduziert mit zugemischtem Applaus ist es wohl ein absoluter Tiefpunkt in Schenkers doch sehr wechselhafter Karriere. Man bekommt ein schauderhaftes Bild davon, was Koks und Alkohol mit einem begabten Menschen anrichten können, SCHLIMM! Bei 'Doctor Doctor' erhalten die müden Helden Unterstüztung von Rudolph (sic, glaubt man dem CD-Booklet) Schenker und Klaus (Claas?) Meine von den SCORPIONS, selbst 1984 auf dem Gipfel ihres Erfolges. Endlich mal einigermaßen knackiger Sound und Meine singt diesen Klassiker auch recht gelungen im Duett mit Barden. Komplettkatastrophe vermieden, die Nummer macht wieder etwas Laune.
Knalliger Schlusspunkt dieser famosen Compilation ist dann 'Armed And Ready' in der Radio-Remix-Version "as featured in Guitar Hero: Metallica". Gleich nochmal die erste CD eingelegt und die Veränderungen zur Originalversion gecheckt. Ergebnis: die Drums wurden auf der METALLICA-Version grooviger im Sound, der Bass sehr leise, ich bleibe bei der Debut-Version, Simon Phillips ist mir mit seinem banddienlichen Groove da doch lieber. Trotzdem: kuriose Neuverwertung eines Klassikers!
Fazit: Trotz der etwas lauwarmen Abschluss-CD ist die recht liebevoll mit einer MSG/Schenker-Biographie und genauer Diskographie ausgestattete 5-CD-Box natürlich eine "Must-Have"-Neuanschaffung für JEDERMANN (also auch für die erwähnten Querschnittshörer). Alle echten Metaller, aber auch (Hard-)Rockfreunde jeder Schattierung MÜSSEN sich dieses (man muss fast sagen) Gesamtwerk der "klassischen" MSG-Ära in den Schrank stellen. Es sei denn, man hat bereits sämtliche Werke des Meisters im Schrank stehen, eventuell sogar in der "Remastered Edition". Aber dann braucht man immer noch den geilen "Apollo"-Mitschnitt. Oder die Guitar-Hero-Version von 'Armed And Ready'. Einfach schön, dieses wichtige Kapitel der New Wave of British (und in diesem Falle: German) Heavy Metal/Hard Rock Geschichte, auch oder gerade wegen seines etwas peinlichen Endes und der kuriosen Personalwechsel, die ansonsten in der Rockgeschichte nur noch YNGWIE J. MALMSTEEN hinbekommen hat, im Schrank stehen zu haben. Leider fehlen ein paar Bonustracks der 2009er Versionen, u. a. weitere Titel aus dem famosen "Apollo"-Auftritt, aber man kann ja nicht alles haben im Leben.