Tharsys - Under Her Dead Hands

Review von Rabenfeder vom 14.02.2010 (8577 mal gelesen)
Tharsys - Under Her Dead Hands Vor ganzen 12 Jahren veröffentlichten THARSYS ihre erste Demoaufnahme. Damals noch unter dem Bandnamen ATMOSFEAR. Das erste richtige Album kam 2000, 3 Jahre später das nächste. "Under Hear Dead Hands" ist nun das neuste Werk der sechs Sauerländer, das dieses Mal sogar keine Eigenproduktion ist. Soweit zu den harten Fakten.

Musikalisch bewegen sich THARSYS irgendwo zwischen Gothic und Doom Metal. Nicht wirklich überraschend ist da die Themenauswahl von Liebe, Trennung oder Tod mit der dazugehörigen Portion Herzschmerz. Hinzuweisen ist aber auf alle Fälle auf das spürbar durchdachte und durchaus abwechslungsreiche Songwriting. Balladeske Stellen reihen sich mit Geige und gediegenen Gitarrensoli an Doom mit Gegrowle sowie an Parts mit deutlich mehr Druck auf dem Gaspedal und am Mikro. Manchmal bekommen die Songs durch die Gesangslinien sogar einen leicht orientalischen Touch. Davon, THARSYS in die progressive Ecke zu stellen, ist die Musik aber noch den einen oder anderen Schritt entfernt. Dass die Jungs ihr Handwerk aber nicht erst seit gestern beherrschen lässt sich nicht abstreiten, denn auch an den Instrumenten gibt es für dieses Genre nichts groß zu meckern.

Das für mich größte Manko, das die Freude über den Abwechslungsreichtum leider kräftig dämpft, besteht in den cleanen Gesangparts. Sowohl von Männlein als auch Weiblein. Gerade bei letzterer wünscht man sich stetig etwas mehr Ecken und Kanten, denn sie ist einfach zu glatt, als dass sie wirklich hängen bleiben könnte. So wirkten die weiblichen Parts oft schon beinahe belanglos, wo man sich aufgrund der Musik und Thematik etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Gelegentlich werden sie sogar leicht nervig wie bei 'Under Her Dead Hands'. Für einen Titeltrack eine denkbar ungünstige Ausgangsposition. Überhören funktioniert nur bedingt bis gar nicht, so dass man versucht ist, die Scheibe jetzt schon bei der dritten Nummer wegzulegen und erstmal liegen zu lassen. Sehr schade, denn die Musik an sich kann wirklich was.

"Under Her Dead Hands" ist ein Wechselspiel von Höhen und Tiefen geworden, bei denen erstere wie gesagt im Musikalischen, letztere im Gesanglichen zu suchen sind. Da ist meiner Meinung nach noch deutlicher Raum für Verbesserung vorhanden. Wäre bedauerlich, wenn das vorhandene Grundpotential dieser Band an dieser Hürde scheitern würde.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. The Price Is Empathy
2. Under Her Dead Hands
3. Coldblood
4. Seven
5. Infernal Love
6. Master Of Humanity
7. Halls Of Desolation
8. Black
9. Devilseed
Band Website: www.tharsys.de
Medium: CD
Spieldauer: 52:18 Minuten
VÖ: 29.01.2010

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