Dream Theater - A Dramatic Turn Of Events

Review von Lestat vom 26.09.2011 (9030 mal gelesen)
Dream Theater - A Dramatic Turn Of Events Mike Portnoy steigt bei DREAM THEATER aus - nach dieser Meldung stellte sich als erstes die Frage: Kann es überhaupt ohne "Iron Mike" weitergehen? Wer zweifelte dürfte frühestens mit der öffentlichen Nachfolgersuche, aber spätestens mit dieser Veröffentlichung eines besseren belehrt worden sein. Mit Mike Mangini wurde ein würdiger Nachfolger gefunden, der Mike Portnoy in nichts nachsteht.

Der Titel "A Tragic Turn Of Events" spielt nach Angaben der Band indes nicht auf den Drummerwechsel an, sondern soll viel mehr den roten Faden dieses Albums beschreiben: Plötzliche Wendungen im mentalen, physischen sowie religiösen bzw. spirituellen Bereich. Wie üblich nutzen die US-Amerikaner jede Minute der CD. Der stilistischen Entwicklung der letzten Jahre ist man treu geblieben, an manchen Stellen kommen Erinnerungen an die "Systemated Chaos" hoch, beim Intro von 'Bridges In The Sky' fühlt man sich an 'Octavarium' vom gleichnamigen Album erinnert. Nur mit einem Unterschied: Ist bei 'Octavarium einer sauberer Spannungsbogen erkennbar, wird bei 'Bridges In The Sky' der Teil nach dem Intro übersprungen und gleich zum Hauptteil gewechselt. Ein bisschen mehr Spannungsbogen wäre dann doch genehm gewesen.

Die Tatsache, dass "A Tragic Turn Of Events" im Rahmen der neuerlichen Veröffentlichungen liegt, verheißt bei DT leider nichts allzu Gutes: Sicher gibt es gute Stücke, 'Breaking The Illusions' gehört zum Beispiel dazu. Dagegen stehen Stücke wie 'Build Me Up, Break Me Down', welches im Refrain arg poppig daherkommt. Klar, man kann das auch tragend oder eingängig nennen, das Besondere bleibt dennoch auf der Strecke. Keine Gänsehaut, keine Überraschungsmomente. Die CD ist in sich stimmig und auf ihre Weise homogen. Auch Breaks und Wendungen gibt es einige. Andererseits ziehen DREAM THEATER ihren Stil so konsequent durch, dass selbst die unerwartetste Wendung ihre Überraschung verliert, da sie an einer für die Band typischen Stelle kommt. Da hilft keine befreite Gesangsleistung von James LaBrie, da hilft kein neuer Drummer, und erst recht keine Zitate vergangener Werke. Der aufmerksame Hörer hört derer in fast jedem Lied mindestens eines.

Das Fazit? Wer DREAM THEATER will, bekommt DREAM THEATER. Auch wenn es gleich drei ruhige Stücke gibt. Dennoch gibt es jede Menge instrumentale Verknotung, verspielte Keys und Gitarren, vertrackte Lieder, die beste Gesangsleistung von James seit langem. Wer aber auf ein wirklich neues Album gehofft hat, jetzt, da ein neuer Drummer dabei ist, der wird leider enttäuscht werden. Mike Mangini füllt die Fußstapfen Mike Portnoys mehr als aus, schafft es aber leider nicht, genug frischen Wind in die Truppe zu bringen, damit sie sich endlich mal ein wenig neu erfinden.

Bleeding Songs: 'Breaking All Illusions', 'Bridges In The Sky', 'Outcry'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. On The Backs Of Angels
02. Build Me Up, Break Me Down
03. Lost Not Forgotten
04. This Is The Life
05. Bridges In The Sky
06. Outcry
07. Far From Heaven
08. Breaking All Illusions
09. Beneath The Surface
Band Website: www.dreamtheater.net
Medium: CD
Spieldauer: 77:05 Minuten
VÖ: 09.09.2011

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