Cult Of Luna - A Dawn To Fear | |
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Review von Opa Steve vom 29.09.2019 (9358 mal gelesen) | |
Das Kollektiv CULT OF LUNA hat sechs Jahre nach dem Meisterwerk "Vertikal" und drei Jahre nach der Kollaboration mit Julie Christmas ("Mariner") wieder eine neue Scheibe am Start. "A Dawn To Fear" heißt das neue Werk der Schweden und führt damit erstmalig auch eine Idee ihrer düsteren Musikalität im Albumtitel mit, während die vergangenen Scheiben eher unverfänglich benannt waren. Als Erstes fällt auf, dass "A Dawn To Fear" alle bisherigen Spiellängen der Schweden toppt. 79 Minuten sprengt das Format normaler CD-Veröffentlichungen, aber wie es die Band wissen ließ, konnten sie es nach dem Studioaufenthalt nicht übers Herz bringen, auch nur einen der fertigen Titel zu kippen, damit das Gesamtkunstwerk nicht unterbrochen wird. Also erreicht die neue Scheibe den Käufer in seiner vollen Pracht und eben mit umfangreicher Ausstattung. So gehört sich das - ein Album braucht so lange, wie ein Album nun mal braucht. Und CULT OF LUNA waren bislang ja auch nicht gerade dafür bekannt, sich üblichen Marktgepflogenheiten unterzuordnen. Dies spiegelt sich auch in den exorbitanten Songlängen wieder, die gerne auch mal eine Viertelstunde betragen. Musikalisch fällt mir auf, dass "A Dawn To Fear" deutlich rockiger und direkter als seine Vorgänger klingt. Zwar sind die Instrumente immer noch recht brachial abgemischt, was aber vor allem an den schmutzigen Gitarren und dem intensiven Bass liegt. Dennoch haben sich die Schweden zurückgehalten, ihren Post Metal mit Massen von akustischen Ebenen und Effekten endlos anzureichern. Die Songs klingen dadurch aufgeräumter, da neben den wilden und organisch lauten Drums vor allem immer ein Instrument federführend ist. Auf gewisse Weise klingen CULT OF LUNA damit anno 2019 relativ straight. In gewisser Weise gehen sie damit einen kleinen Schritt zurück zu den Anfängen wie "The Beyond". Die postapokalyptische Stille findet man auf der neuen Scheibe auch etwas seltener, weswegen auch die Dynamik meist gleichförmiger ist als auf "Vertikal". Ruhiger sind vor allem 'We Feel The End', welches beinahe verträumter Pop ist, der karg-gruselige Beginn von 'Lights On The Hill', und auch der Titelsong haben einige stark zurückgefahrene Parts. Dafür sind die Melodien bei vergleichbarer Brachialität etwas böser geworden, und auch einige Gothic-Einflüsse schimmern immer wieder durch, die gerade von der Gitarrenarbeit auch mal an die ganz frühen FIELDS OF THE NEPHILIM erinnern. In den emotionalen Walzen dürfen natürlich Trademarks wie die Slideguitar nicht fehlen und trotz der teilweisen Stiländerungen ist die Handschrift von Johannes Persson klar zu erkennen. Wucht, Düsterkeit und Verzweiflung sind die Hauptzutaten, weswegen sich auch die neuste CULT OF LUNA-Scheibe nicht zur Hintergrundberieselung eignet. Man muss sich darauf konzentrieren, es fließen lassen - erst dann findet man Zugang zu den vielschichtigen Details des Septetts. Für mich erreicht "A Dawn To Fear" nicht die Intensität des Meisterwerks "Vertikal" und die Scheibe hat weniger Überraschungen als "The Beyond". Daher gibt es leichte Abzüge in der B-Note, aber die Qualität ist insgesamt auf einem mehr als guten Niveau. Fans der Band werden mit dem typischsten Song, 'The Fall' besonders rasch warm werden. Mein Favorit und Anspieltipp hingegen ist 'Nightwalker', welches mitten in den zehn Minuten mit einer ungewöhnlichen Rhythmik glänzt. Tanzbarer Post Metal? Warum nicht - DAS wäre in der Tat mal was bahnbrechend Neues. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Silent Man 02. Lay Your Head To Rest 03. A Dawn To Fear 04. Nightwalker 05. Lights On The Hill 06. We Feel The End 07. Inland Rain 08. The Fall | Band Website: www.cultofluna.com Medium: CD Spieldauer: 79:10 Minuten VÖ: 27.09.2019 |
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