Greenleaf - Nest Of Vipers

Review von Dweezil vom 20.07.2012 (8706 mal gelesen)
Greenleaf - Nest Of Vipers Bei GREENLEAF ist der Name Programm; fuzzige, psychedelische und leicht proggige Songs, die so oder so ähnlich auch aus den 70ern stammen könnten. Die Mitglieder der Truppe sind noch in verschiedenen anderen, ähnlich gelagerten, schwedischen Bands aktiv, wie z.B. DOZER oder die TRUCKFIGHTERS. Für Interessierte, die nicht aus der reinen Stoner- oder Psychedelic-Ecke kommen, wäre wohl auch noch die Erwähnung von ex-OPETH Keyboarder Per Wiberg nicht unwichtig, der auf einigen Tracks auf "Nest of Vipers" zu vernehmen ist. Bei 70er-Rock mit starker ZEP-Kante und einer guten Portion schwedischer Unbekümmertheit fühlt man sich natürlich an andere Bands, wie HORISONT oder GRAVEYARD erinnert, die erst kürzlich ein sehr ähnliches musikalisches Feld mit starken Alben beackert haben. Auch ZODIAC aus Deutschland haben mit "A Bit Of Devil" ordentlich vorgelegt und gezeigt, wie knackig und auf den Punkt gebracht Classic-Rock sein kann, ohne psychedelische Ausschweifungen oder relaxte Bluesnummern zu vernachlässigen. Genau da scheitern nämlich GREENLEAF in meinen Augen: dem Songwriting. Die Jungs sind unbestreitbar gute Musiker, die offensichtlich hoch motiviert zur Sache gehen, es aber irgendwie nicht schaffen, Songs mit Wiedererkennungswert zu schreiben. Besonders im Stoner-Rock ist die Gefahr natürlich groß, dass sich die Songs irgendwann in Solo-Gedudel und Jams verlieren, sodass irgendwann alles wie ein Brei klingt. Ein guter Brei, zugegeben, aber eben doch kein großartiges Gericht. Bezeichnend ist auch, dass die meisten Songs keine richtigen Outros haben, sondern einfach abrupt enden, was nicht gerade für ein durchkomponiertes Songmaterial spricht. Durchkomponiert muss es, genretypisch, natürlich nicht unbedingt sein, aber einen gewissen roten Faden vermisst man schon.

Liebhaber von obig genannten Bands, 70er-Rock und andere Hobby-Hippies können sich dennoch auf ein solides Album einstellen, das guten Stoff für das Kreisen lassen der nächsten Friedenspfeife und kurzweilige Unterhaltung bietet. Ein Klassiker des Genres, der noch in einigen Jahren gerne aufgelegt wird ist es dagegen nicht unbedingt.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Jack Staff
02. Case Of Fidelity
03. Lilith
04. Tree Of Life
05. Dreamcatcher
06. At The Helm
07. Sunken Ships
08. The Timeline's History
09. Nest Of Vipers
Band Website: www.facebook.com/greenleafrocks/
Medium: CD
Spieldauer: 43 Minuten
VÖ: 15.06.2012

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