Velvet Viper - Pilgrimage (Remastered)

Review von baarikärpänen vom 16.09.2020 (8907 mal gelesen)
Velvet Viper - Pilgrimage (Remastered) Es macht Spaß, wenn man das Netz durchforstet und sich die Reviews zu "Pilgrimage" von ZED YAGO anschaut, die ja mittlerweile auch schon über 31 Jahre auf dem Buckel haben. Dabei hat man noch nicht mal ein nostalgisches Gefühl, denn im Gegensatz zu manch anderem Fave aus damaligen Zeiten hat "Pilgrimage" auch 2020 eigentlich nichts von seiner Faszination verloren. Lediglich beim Sound des Originals muss man mittlerweile Abstriche machen. Da passt es ganz gut, dass sich Alexander Krull "Pilgrimage" angenommen und dem Album eine soundtechnische Frischzellenkur verpasst hat. Etwas irritierend, dass die Scheibe unter dem Banner VELVET VIPER neu veröffentlicht wird. Nähere Infos zu dem Warum liefert das Promoschreiben nicht, aber ich nehme mal an, es hat ganz einfach rechtliche Gründe. Was letztendlich aber auch egal ist.

imgcenter


Da ist er also, der zweite Teil um die Sage von der Tochter des Fliegenden Holländers, die sich aufgemacht hat, um die verlorene Fantasie zu finden. Kulturell Interessierte wissen natürlich, dass Richard Wagner sich des sagenumwobenen Seefahrers, der dazu verdammt war, auf alle Zeiten über die Meere zu fahren, mit einer Oper angenommen hat. Ob es daran liegt, dass auch Jutta Weinhold und ihre Mitstreiter ihrem Metal auf "Pilgrimage" eine gehörige Dosis Dramatik verpasst haben, da müsste man mal nachfragen. Es ist aber schön zu hören, dass das Album auch heute noch beste Unterhaltung liefert. Alle Songs bewegen sich im Midtempobereich, auch wenn, wie in 'Pioneer Of The Storm' oder 'Achilles Heel', die Geschwindigkeit moderat angezogen wird. Letztlich sind aber alle Stücke wie dafür gemacht, entweder die Fäuste gen Himmel zu recken oder einfach nur zu bangen. Und dann wäre da ja auch noch der 'Black Bone Song', sowas wie der Signature-Song von Jutta Weinhold, der wohl für immer und ewig mit ihrem Namen verbunden sein wird. Jeder, wirklich JEDER, der von sich behauptet, sich im Heavy Metal aus Deutschland zuhause zu fühlen, sollte dieses Stück kennen. Falls jetzt doch jemand zaghaft den Finger hebt, na ja, der hat jetzt die Möglichkeit, mit diesem Re-Release die Wissenslücke zu füllen. Da auf "Pilgrimage" musikalisch alles perfekt sitzt, Jutta Weinhold bzw. ihre Stimme eh über jeden Zweifel erhaben ist und man dem Album obendrein noch ein ganz feines neues Artwork spendiert hat, gibt's eigentlich keine Ausreden mehr. Ich persönlich empfehle, sich das limitierte Vinyl zu gönnen (gerade wegen des Covers). Wer zur CD-Version greift, bekommt allerdings noch vier Bonus-Songs zusätzlich.

"Pilgrimage" gehört, zumindest für mich, in jede gutsortierte Sammlung. Da ist es auch völlig zweitrangig, dass wir es hier mit einer Wiederveröffentlichung zu tun haben und auch gar nicht nötig, die Nostalgie-Karte zu spielen. Denn gerade weil das Album immer noch so viel Spaß macht, ist es, auch nach heutigen Standards, immer noch fette acht Punkte wert.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Pilgrim's Choir
02. Pilgrimage
03. The Fear Of Death
04. Pioneer Of The Storm
05. Black Bone Song
06. Rose Of Martyrdom
07. The Man Who Stole The Holy Fire
08. Achilles Heel
09. The Pale Man
10. Omega Child
11. Fallen Angel
12. Merlin (Bonus Track)
13. HM Rebels (Bonus Track)
14. King Arthur (Bonus Track)
15. Ring Of Stone (Bonus Track)
Band Website: www.facebook.com/VelvetViper
Medium: CD
Spieldauer: 65:54 Minuten
VÖ: 21.08.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten