Amystery - Chaos Empire Satan

Review von Froosti vom 13.11.2024 (11234 mal gelesen)
Amystery - Chaos Empire Satan Wer einen Blick auf das Cover der neuen AMYSTERY wirft, weiß genau, was ihn erwartet. Oldschool Logo, oldschool Cover-Artwork und der stumpfe Titel "Chaos Empire Satan" machen bereits Vorfreude auf das, was kommt. Das Artwork des Covers allein würde dafür sorgen, dass ich mir das Album blind kaufen und ausprobieren würde. Lange war es ruhig um die Band aus Deutschland geworden und es dauerte ganze 14 Jahre, bis dieser neue Hassbrocken veröffentlicht worden war. Als Vorbereitung für das Review habe ich mir auch erstmal noch den Vorgänger "All Hail The Cult" reingezogen, welchen ich uneingeschränkt empfehlen kann. Die Platte läuft seit Jahren immer wieder in meinem Player. Umso gespannter bin ich nun, was die neue Platte bringen wird und ob AMYSTERY mich immer noch zu begeistern wissen.

Habe ich noch ein paar Reviews zuvor die Schönheit des atmosphärischen und depressiven Black Metals gepriesen, zeigen AMYSTERY jeglicher Schönheit den Mittelfinger. Im Intro 'Introduction' klappern Ketten, ein Feuer knistert und Menschen schreien gequält im Hintergrund, bevor uns ein Mönchschor ein paar okkulte Worte zu haucht. Das ist zugleich erwartbar und kitschig, aber auch die richtige Atmosphäre für die kommenden Songs. Danach beginnt die Band ein Feuerwerk mit guten 40 Minuten Black Metal-Gewitter, wie es besser kaum sein kann, solange man ein Freund des stumpfen, aber intensiven Black Metals alter Schule ist. Die Drums scheppern nur so vor sich hin und geben dem Rest der Band ein ordentliches Rückgrat. Der Sound der Gitarren ist kalt und roh gehalten, wie die Produktion insgesamt. Alles schreit noch oldschool und mit einem dezenten Hauch Lo-Fi-Feeling kommt diese Art von Black Metal noch deutlich intensiver rüber. Auch flirrende Tremolo-Gitarren dürfen nicht fehlen. Dazu keift sich Sänger Nephesus seine wunden Stimmbänder raus. Für eine ordentliche Belastung unserer Nackenmuskulatur ist auch gesorgt, wie zum Beispiel der Song 'Incense Burning'. Dabei still zu bleiben, fällt mir schwer. Viel Abwechslung bietet die Band zwar nicht, lediglich an den Gitarren wird immer mal etwas variiert. Da AMYSTERY aber das Thema "Stumpf ist Trumpf" eindrucksvoll umsetzen, stört mich das kaum.

In letzter Zeit habe ich auch vermehrt Black Metal-Alben gehört, bei denen die einzelnen Songs meist einen langen Aufbau hatten und die zehn Minuten locker überschritten haben. Dies hat zwar auch seinen Reiz und ist in gewissen Momenten genau das Richtige, aber manchmal braucht man es auch mal direkt auf die Zwölf. AMYSTERY liefern kurze, knackige Songs, die schnell auf den Punkt kommen und Laune machen. Ich bin mir auch sicher, dass die Songs auf der Bühne gut funktionieren werden. Auf ihren Auftritt beim Under The Black Sun-Festival im kommenden Jahr bin ich sehr gespannt.

Lange hat es gedauert, aber das neue Album "Chaos Empire Satan" ist ein räudiger Black Metal-Diamant. Wer modernen oder innovativen Black Metal sucht, sollte schnell das Weite suchen. Hier riecht es nach einem modrigen, alten Keller mit düsterer Vergangenheit. "Stumpf ist Trumpf" in Perfektion. Ich leg mir die Platte gleich ein weiteres Mal auf und gebe euch 'Goddess Of Sin' als Anspieltipp mit.



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Introduction
02. End Of Infinity
03. Incense Burning
04. Whispers From The Void
05. Spirits In Fire
06. Goddess Of Sins
07. Infestation
08. Winds Of Chaos
09. Out Of The Soil
10. Imperium Terror
Band Website: www.facebook.com/Amysterycult
Medium: CD, LP
Spieldauer: 40:09 Minuten
VÖ: 31.10.2024

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