Tilintetgjort - In Death I Shall Arise

Review von Andre Mischkowski vom 20.05.2023 (8027 mal gelesen)
Tilintetgjort - In Death I Shall Arise Das Fünfergespann TILINTETGJORT brachten Ende März sein Debüt "In Death I Shall Arise" auf den Markt. Die Norweger haben Jahre an dem Werk gearbeitet. Dabei raus gekommen ist ihre Definition von richtungsweisendem Black Metal, der arg in die Kerbe der alten Schule schlägt. Wobei hier schlagen den Nagel auf den Kopf trifft. Thematisch widmet sich die Band ungewöhnlichen Vorahnungen wie schlechten Träumen und Ängsten. Auch alchemistische Idiotien und verborgene Phänomene sind feste Bestandteile, die in den sechs Liedern verwurzelt sind. Zusammengemischt mit den derben musikalischen Zutaten des Albums brodelt hier ein heftiges Süppchen auf dem Feuer.

In den gut 46 Minuten von "In Death I Shall Arise" erkennt man recht schnell eine hohe Leidenschaft zur Musik, die auch gut geradlinig dargeboten wird. Wie schon geschrieben, wird einem musikalisch überwiegend die alte Schule des Black Metal geboten. In der heutigen Zeit sicher nicht jedermanns Sache gerade bei den vielen Einflüssen wie auch Instrumenten, an denen sich immer mehr Bands bedienen.

Den Anfang macht 'Kvikksølvdrømmer', das mit seinen knapp sieben Minuten schon schwere Geschütze auffährt. Mit einem kleinen verzerrend klingenden Intro setzen schrille wie sägende Gitarrenriffs ein gefolgt von stampfenden Drums. Hinzu gesellt sich heller wie ruhiger Männerchorgesang bis die Geschütze nur so losfeuern. Die krächzenden Growls verbreiten weiter die passende düstere Stimmung, die sicher nicht darauf bedacht ist, den weiteren Tag friedlich im Garten zu sitzen und sich die Sonne auf den Kopf scheinen zu lassen. Gegen Mitte das Songs gibt es eine längere Midtempopassage, die von der Länge her ein gutes Drittel des Liedes einnimmt. Auch hier bekommen wir es wieder mit den hellen Vocals zu tun. Gekonnt geht das Ganze dann wieder über in das Kreuzfeuer und lässt 'Kvikksølvdrømmer' dann rau ausklingen.

'Sannhetens Søyler' haut erstmal gut rein wie ein Jet, der durch die Schallmauer donnert. Nur gelegentlich kommt es zu kleinen Tempowechseln. Vermutlich, um vom Saitenschmirgeln wie vom Drumsschlagen ein wenig die Handgelenke zu schonen. Ein längerer ruhigerer Part wird uns aber auch hier geboten. Weiter fest eingebaut sind hier erneut sanftere Gesangseinlagen. Fortschreitend fährt der Song den ein oder anderen guten Gitarrenbogen auf. So brachial 'Sannhetens Søyler' auch gestartet ist, so derb endet es auch und geht nahezu lückenlos zu 'Mercurial' über. Hier haben wir im Großen und Ganzen eine gute heftige Nummer am Start. Desweiteren beinhaltet das Stück eine Abfolge von zirpenden Gitarrenanschlägen. Zur kleinen Überraschung endet der fast Siebenminüter mit einem akustischen Gitarrenspiel, obwohl auf die ruhigen Gesangseinlagen soweit verzichtet wurde.

Das ruhigste Lied ist 'Vinter Og Høst'. Auch wenn dieser Track alles andere als eine Ballade ist, weist er doch den höchsten Anteil der chorähnlichen Sangeskünste auf. Richtig zur Sache geht es dann wieder mit 'Hex'. Zwar ist das Vergnügen, bei gut zwei Minuten, schnell vorbei aber immerhin. Mit sehr guten 20 Minuten Spielzeit kommt zu guter Letzt noch das sehr facettenreiche 'Dommedagsmonument' auf den Plan. Beginnend mit einer Sturmkulisse folgt ein eingebauter Sprachabschnitt. So nimmt der Sturm dann langsam an Fahrt auf. Der Song ist allgemein prägend durch Tempowechsel und dem Reichtum an beschriebenen Einflüssen, die sich hier alle im Laufe der langen Laufzeit gekonnt wiederfinden. So wundert es nicht, dass auch die ruhigen Vocals wieder mit von der Partie sind wie auch längere akustische Abschnitte. Diesem Track muss man schon die passende Zeit geben, um seine eigene Interpretation zu definieren.

TILINTETGJORT können mich hier mit ihrem Debüt schon gut überzeugen. Das Album ist nicht nur runter geknüppelt und wirkt sogar frisch beziehungsweise passend in diese Zeit und dass, obwohl man sich der alten Schule verschrieben hatte und deren Stil auch mit beibehalten wollte und dies auch tat. Weiter gefällt mir das Zusammenspiel der heftigen Growls mit den ruhigen wie oft auch sanften Vocals.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01.Kvikksølvdrømmer
02.Sannhetens Søyler
03.Mercurial
04.Vinter Og Høst
05.Hex
06.Dommedagsmonument
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:43 Minuten
VÖ: 31.03.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten