Livebericht Van Canto (mit Tristania und Amberian Dawn) |
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Ein Livebericht von Lestat aus Neu-Isenburg (Hugenottenhalle) - 11.10.2011 (20229 mal gelesen) |
AMBERIAN DAWN Als um 18 Uhr die Finnen von AMBERIAN DAWN den Auftakt zu diesem Abend bildeten, war die Halle bestenfalls schwach besucht. Wo problemlos 1000 Leute untergekommen wären, waren gerade mal 100 bis 150. Immerhin der für Symphonic Metal obligatorische Ventilator stand auf der Bühne und sollte im Laufe des Abends noch für ein wenig Hallo sorgen. Die lichte Crowd tat aber der Qualität der Show keinen Abbruch, denn AMBERIAN DAWN lieferten eine musikalisch erstklassige Show. Jedenfalls so lange alles funktioniert hat. So riss die eine oder andere Saite nicht nur ein, sondern gleich zweimal, und das Mic von Keyboarder Tuomas Seppälä setzte auch aus, was Ansagen von ihm schwierig machte. Hervor getan hat sich auch Kimmo Korhonen mit seinen Gitarenkünsten. Auch wenn die Anfeuerungsversuche von Sängerin Heidi vom Publikum nahezu vollständig ignoriert wurden, so handelte es sich doch um eine sympathische Band, die ein größeres Publikum oder eine kleinere Halle verdient hätte. XANDRIA Auf Grund des Interviews mit AMBERIAN DAWN war uns leider von XANDRIA nicht viel vergönnt. Die drei Lieder, die wir erleben durften, konnten den Eindruck, den ich bislang von XANDRIA hatte, durchaus verbessern: Bisher hatte ich eher ein arg kommerzielles / poppiges Image aus den 'Ravenheart'-Zeiten. Heuer war das ganze doch recht straighter Metal mit Sängerin. Indes merkte man ihnen allerdings an, dass sie schonmal so etwas wie einen Durchbruch hatten und viel tourten: Sie hoben sich in ihrer Bühnenpräsenz deutlich von AMBERIAN DAWN oder ähnlichen Bands dieses Niveaus ab und brachten viel Freude auf die Bühne. Man darf also gespannt sein: Anfang 2012 wollen sie ein neues Album herausbringen. Mal schauen, ob sie wieder poppig oder dann doch eher metallisch werden. Eine zweite Chance in der Szene hätten sie verdient. SERENITY Nach dem bei Xandria etwas mehr los war, rutschte die Besucherzahl bei SERENITY wieder unter die 200 Marke. Die nach eigener Angabe aus dem Kaiserreich Österreich stammende Truppe entlockte dem Publikum dann auch die ersten Headbanger, was wohl in der etwas härteren Spielart begründet lag. Das definitve Highlight für alle anwesenden Männer und solche, die gerne welche wären, war dann der bereits erwähnte Ventilator in Kombination mit Gastsängerin Clementine Delauney von WHYZDOM. Der von schräg unten blasende Miefquirl entriss nämlich Clementines Rock der Schwerkraft und belebte damit Geist und Fantasie der Anwesenden. Besonders hervor tat sich die adrette Marilyn Monroe Imitatorin aus Frankreich dann auch musikalisch, und zwar mit Georg Neuhauser im Duett. Alles in Allem eine solide Show, wenn auch der Funke nicht vollständig überspringen wollte. TRISTANIA Tristania waren für mich ein wenig der Höhepunkt des Abends, hatte ich die Norweger bis dato noch nie live gesehen, kann mich für die Musik aber durchaus begeistern. Dank des recht guten Sounds, der den gesamten Abend über hervorragend war, konnte man sie auch wirklich genießen. Außer der Gitarristin Gyri Losnegaard durfte jeder seinen Beitrag zum Gesang leisten, und so hatte man eine sehr feine Abstimmung in den verschiedenen Gesangsparts. Einziges Manko war Sängerin Mariangela „Mary“ Demurtas: Sie ist zwar ein echter Augenschmaus und versteht ihr Handwerk auch. Aber bei 'The Shining Path' von der "World Of Glass" schoss sie an ein, zwei Stellen leider ein wenig über das Ziel hinaus und in stimmliche Höhen, die in dieser Lautstärke schon fast schmerzhaft waren. Wie viele Gläser kaputt gegangen sind, weiß ich nicht, meine Brille ist aber, Gott sei Dank, aus Kunststoff. Und: Zwar hatten sie stellenweise eine akustische Gitarre auf der Bühne, diese konnte man aber nur schwerlich heraushören. An den Publikumsreaktionen konnte man aber hören, dass sie sich an diesem Abend einige Fans erspielt haben. Daher: Daumen hoch! VAN CANTO Das vom Publikum lang erwartete Finale, der Auftritt von VAN CANTO, lockte dann die komplette Meute vor die Bühne, was immerhin um die 300 Menschen waren. Laut Stefan Schmidt lief der Abend auch unter dem Motto "VAN CANTO hören und dabei ganz viel Platz haben". Die bombastische Stimmung während des Konzerts, auch bei mir selbst, erweckte den Eindruck dass es sich hier um eine VAN-CANTO-Tour mit ungewöhnlich vielen Vorbands handelte, denn um eine gemeinsame Festivaltour. Allerdings hat es eine Band, die zur Hälfte von durchaus originellen Covern bereits etablieter Songs lebt, auch wesentlich einfacher sich durchzusetzen. Da aber auch die Eigenkreationen der Truppe mitreißende Songs sind, sei ihnen der Ruhm gegönnt. Das Publikum tat es jedenfalls und spätestens bei dem zweiten Lied des Abends, dem NIGHTWISH-cover 'Wishmaster', war die Party perfekt. Bastian Emig legte zwar verwirrenderweise mitten im Song ein Schlagzeugsolo ein, doch kann man das als kreativen Ausbruch im doch recht gleichförmigen Instrumentalteil des Liedes ansehen. Man gab sich dann unter anderem noch mit Covern von GRAVE DIGGERs 'Rebellion' und SABATONs 'Primo Victoria' die Ehre, bevor mit 'The Mission' das allererste Lied der a Capellisten, gewürzt mit einem Einschub von 'Master of Puppets', gespielt wurde. Das Ende machte dann 'Fear of the Dark', im Original bekanntermaßen von IRON MAIDEN, während dem man sich verabschiedete und die Bühne verließ, nur um zu einer Zugabe mit 'to Sing a Metal Song' zurück zu kommen. Das Ende aber dann doch und entließ die Fans mit einem guten Gefühl in die Nacht. |
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