Noitasapatti - Sankarin Matka

Review von Opa Steve vom 01.01.2025 (1607 mal gelesen)
Noitasapatti - Sankarin Matka Man sollte ja das neue Jahr gemächlich angehen, nachdem in der Silvesternacht etwas mehr Krawumms war. Was bietet sich da besser an, als etwas finnischer Black Metal-British-Deathdoom-Prog? Naja, so jedenfalls lautet die Erklärung des Labels zu diesem Stilmix. Das Album von NOITASAPATTI (deutsch: "Hexensabbat") kam bereits Ende November heraus und beinhaltet eine Konzeptstory namens "Sankarin Matka" (deutsch: "Die Heldenreise"), in der es um eine traumähnliche Geschichte geht, wo die Grenzen zur Realität verwischen und man auf unbeschreiblichen Schrecken zusteuert.

Okay, das ist ja schon mal dick aufgetragen. Aber warum bezeichne ich das Album als "gemächlichen Start" ins neue Jahr? Weil ich vom versprochenen Schrecken nichts verspüre. Und weil die Musik alles andere als nervenaufreibend ist. Okay, die Texte verstehe ich mangels Sprachkenntnisse sowieso nicht. Es würde aber auch nichts nützen, wenn Erakko auf Deutsch singen würde. Denn er heulkreischt wie ein heiseres Käuzchen in der Nacht nach einer halben Flasche Schnaps. Ein merkwürdiges Einerlei ohne viel Dynamik, welches da wie aus dem fernen Wald über neblige Felder hallt. Ebenso einerlei ist der musikalische Background - natürlich mit dominanten Moll-Akkorden und ein paar härter gespielten Riffs, meist im eher unaufgeregten Tempo unterwegs und immer wieder durch chillige Akustik-Impressionen unterbrochen. Härter gespielt ist aber nicht mit hart zu verwechseln, denn der Gitarrensound erinnert mich an meine ersten Versuche mit der billigen E-Gitarre über einen Ibanez Tube Screamer. Weich rauschend klingen die Akkorde, verwaschen und ohne greifbare Energie eines aufgerissenen Amps. Dazu noch zusammen mit den Flächen-Keyboards sehr dominant abgemischt, sodass die Drums im Hintergrund verschwinden und das letzte Quäntchen Durchschlagskraft geraubt wird. Das letzte Stück geht über neun Minuten und wird vermutlich der thematische Höhepunkt des Albums sein. "Sankarin Matka" wird als ein Mix der unterschiedlichen musikalischen Einflüsse der Band beschrieben, als Vision mit einem Sound, der für sich allein steht. Und der "lot of fresh soundscape" hat. Und der Rezensent bleibt ratlos zurück, denn für Black Metal klingt es einfach zu weich, Death/Doom werden maximal leicht angekratzt, und mit Prog hat diese Musik schlichtweg gar nichts zu tun. Aber ich hatte ein schönes Flashback an meine ersten Gehversuche vor 40 Jahren, einen brauchbaren E-Gitarrensound einzupegeln.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Tulikipuna
02. Tuhatkasvoinen
03. Sankarin Matka
04. Paluu Liekkeihin
05. Käskyläisen Sanat
06. Henkien Polulla
07. Matka Halki Myrskyjen
08. Tähtivaeltaja
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 44:04 Minuten
VÖ: 29.11.2024

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