The Third Sound - Most Perfect Solitude

Review von Opa Steve vom 31.05.2024 (11365 mal gelesen)
The Third Sound - Most Perfect Solitude Was ist der "dritte Klang"? Der Bandname könnte sinnbildlich für den aufgeräumten und organischen Sound der Band stehen, der für heutige Zeiten eher ungewohnt und anachronistisch wirkt. Die Band um Hakon Adalsteinsson und Robin Hughes agiert in einer relativ großen Distanz zu den Genres, die wir üblicherweise auf Bleeding4Metal besprechen, nämlich eher im Psych Rock/Indie. Da der Sound aber hier und da auch eine deutliche Gothic-Note hat, kann man hier doch noch einen hauchdünnen Faden über düstere Metal/Rock-Sounds zur Zielgruppe unserer Leser spinnen. "True XYZ-was-weiß-ich"-Hörer müssten hier aber schon aussteigen und können sich den Rest des Reviews sparen. Fans der dunkel-melancholischen Musik, die nicht immer einen aufgerissenen Distortion-Kanal brauchen, können allerdings mal versuchen, ob sie sich gerne mal in Richtung dieser Indie-Spielart ausstrecken wollen. Denn viele Titel kommen gar nicht so übel rüber und wirken wie Unplugged-Versionen von Kompositionen, wie man sie im Dark/Gothic/Doom-Metal auch kennt. Hört euch 'Veiled' an und stellt euch den Song mit fetten Gitarrenwänden vor. Peppigere Titel wie 'Another Time Another Place' könnten mit härteren Gitarren irgendwo in der NEW MODEL ARMY-Ecke verortet werden. Lediglich BEATLES-Verschnitte wie 'Dots' entziehen sich der Schnittmengenkategorisierung mit aller Vehemenz. Der Opener 'See You On The Other Side' hätte mit anderen Vocals auch auf einem ganz frühen FIELDS OF THE NEPHILIM-Demo enthalten sein können. Trotz meiner Vorliebe für üblicherweise eher heftige Musik muss ich sagen, dass die Scheibe über ihre Spielzeit von 40 Minuten ziemlich chillig rüberkommt. Dieses Laid-Back-Feeling und der Minimalismus klingen ganz erfrischend. Leider muss man sagen, dass die Vocals auch öfter mal ziemlich schief klingen - mit einer besseren Gesangsleistung und noch ein bisschen mehr Düsternis wäre aus "Perfect Solitude" ein ordentliches Gothic-Album geworden, aber die Indie-Gene sind hierfür immer noch ein bisschen zu dominant. Anspieltipp für Freunde der etwas härteren Gitarre: 'Wasteland'. Anspieltipp für Fans des düsteren Unplugged-Sounds (und mein absoluter Favorit dieses Albums): 'Don't Look Back'.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. See You On The Other Side
02. On Returning
03. Don't Look Back
04. Catch Fire
05. Veiled
06. Another Time Another Place
07. Shooting Star
08. Dots
09. Wasteland
10. Departure
Band Website:
Medium: CD + digital
Spieldauer: 40:07 Minuten
VÖ: 26.04.2024

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