Obituary - Inked In Blood | |
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Review von Eddieson vom 23.11.2014 (9679 mal gelesen) | |
Crowdfunding, Kickstarter, 60.000 Dollar. Okay, haben wir diese Stichpunkte dann mal abgearbeitet. Kommen wir zu dem, was daraus geworden ist: "Inked In Blood" 5 Jahre nach "Our Darkest Days" schmettern uns die Rednecks ihr neues Album entgegen, und wie es sich für richtige Rednecks gehört, geht jeder Schlag auf "Inked In Blood" mitten in die Fresse. Mal schneller, mal langsamer, aber doch immer auf die Zwölf. Ganz ehrlich, "Frozen In Time" war okay, "Our Darkest Days" eher nicht so gut. Ich war schon auf dem guten Wege OBITUARY abzuschreiben, eben auch, weil man so lange nichts von ihnen gehört hat. Und dann kam "Inked In Blood". Man hat die letzten Jahre nicht damit verbracht, sich irgendwelchen Firlefanz auszudenken, den man in die Songs packen kann. Man versucht nicht, das Rad neu zu erfinden. OBITUARY sind in den Neunzigern stehen geblieben, und das ist auch gut so. Halt, das stimmt nicht ganz. Etwas hat sich doch geändert und zwar der Gesang von Haarmodel Tardy. Im Gegensatz zu früheren Alben singt er ja mittlerweile wesentlich akzentuierter und verständlicher. Was ja nicht unbedingt schlecht ist. Kein Intro, was einen langsam an das neue Album ranführt, sondern sofort mit 'Centuries Of Lies', welches übrigens abgeht wie ein Zäpfchen, ein Erstschlag. Die vielen eingesetzten "Uh!" und Uuuhhhs!" von Sänger Tardy kommen da doch eher sympathisch rüber als nervig. 'Violent By Nature' ist ein langsamer Brecher, 'Pain Inside' baut sich langsam und bedrohlich auf und walzt dann mit Leichtigkeit als nieder. 'Vision In My Head' ist mein persönlicher Liebling. Ein absolutes Groove-Monster. Wer hier den Kopf noch stillhalten kann, ist selbst Schuld. Nächste Walze heißt 'Back On Top', bevor es mit 'Violence' einen etwas schnelleren Song gibt, der aber natürlich an Brutalität den anderen in nichts nachsteht. Beim Titeltrack nehmen die Amis auch den Fuß schon wieder vom Gaspedal. 'Inked In Blood' ist ebenfalls wieder ein echtes Groove-Monster geworden. Wenn ein Song ein sich ständig wiederholendes Riff in sich hat, läuft er schnell Gefahr langweilig zu werden, jedoch nicht bei OBITUARYs 'Deny You'. Songwritingtechnisch recht simpel, dennoch ordentlich brutal. 'Minds Of The World' ist dann wieder etwas schneller und hat fast etwas punkiges in sich. 'Out Of Blood' macht dann wieder die Walze und der Rauschmeißer 'Paralyzed With Fear' tritt dann noch mal gehörig in den Arsch. Mit "Inked In Blood" sind OBITUARY zurück. Stark, wie lange nicht mehr. Das Teil hat definitiv Klassiker-Potenzial und kann sich bestimmt in die Riege der ersten drei Alben gesellen. Die beiden Neuzugänge Terry Butler und Kenny Andrews erledigen einen geilen Job, was natürlich auch auf die Tardy-Brüder und Trevor Peres zutrifft. Es scheint, als hätte die Band sich neu gefunden und sie wirkt frisch, wie schon lange nicht mehr. Ein absolut starkes Album und ebenfalls ein heißer Anwärter auf das Death-Metal-Album des Jahres. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Centuries Of Lies 02. Violent By Nature 03. Pain Inside 04. Visions In My Head 05. Back On Top 06. Violence 07. Inked In Blood 08. Deny You 09. Within A Dying Breed 10. Minds Of The World 11. Out Of Blood 12. Paralyzed With Fear | Band Website: www.obituary.cc Medium: CD Spieldauer: 49:01 Minuten VÖ: 24.10.2014 |
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