Livebericht Dragonforce (mit Freedom Call ) |
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Ein Livebericht von CaptainCook aus Stuttgart (Röhre) - 18.04.2007 (31189 mal gelesen) |
Metaller sind misanthropische Gestalten, die zum Lachen in den Keller gehen und deren Gemütszustand in hohem Maße mit der Farbe ihrer T-Shirts korreliert. Wer diese Aussage unterschreiben würde, war garantiert noch nicht bei einem Konzert der beiden Happy Metal Granaten DRAGONFORCE und FREEDOM CALL, die am vergangenen Mittwoch in Stuttgart zum munteren Stelldichein baten. Bleeding 4 Metal hat für euch mitgefeiert. FREEDOM CALL müssen irgendwann einmal eine Flatrate gelöst haben, die sie zum Support aller in Deutschland tourenden Power Metal Kapellen berechtigt. Dieses Mal hatten die vier Nürnberger neben guter Laune gleich zwei hochwillkommene Mitbringsel dabei: zum einen den Gegner des VfB für das Finale im DFB-Pokal und zum anderen das neue Album „Dimensions“, das zwei Tage nach dem Konzert offiziell in die Läden kam. So war es auch kein Wunder, dass Chris Bay und Konsorten nach ihren beiden Gassenhauern 'We Are One' und 'Hunting High' auch gleich daran gingen, das aktuelle Scheibchen zu promoten. Die neuen Songs fügen sich nahtlos in das schon bekannte Programm der Franken ein und lassen einmal mehr mit gewohntem Gute-Laune-Geträller selbst HELLOWEEN wie depressive Selbstmordkandidaten aussehen. Für meinen Geschmack schleicht sich immer der einen oder andere Whohoho-Part zu viel in das Songmaterial ein, aber Hardcore-Fans werden Stücke wie 'United Alliance', 'Blackened Sun' oder 'Mr. Evil' sicher schnell ins Herz schließen. Nach einer Stunde und 11 Liedern wurde das Set stilecht mit 'Warriors' und 'Freedom Call' beendet – eine sehr faire Spielzeit für einen Supportact. Dass bei DRAGONFORCE bereits der Bühnenumbau ein Ereignis für sich ist, muss ich eingefleischten Anhängern nicht sagen. Spätestens wenn der Roadie zwei Trampoline auf die Bretter schleppt und die Bierflaschen mit Strohhalm an den Mikroständern befestigt, erhebt sich im Publikum ein vorfreudiges Raunen. Ein Raunen, das sich schnell in ein zustimmendes Murmeln verwandelte, als mit SLAYERs 'Raining Blood' offiziell der Countdown zu einer Show der Extraklasse eingeläutet wurde. Nachdem Kerry Kings Riffgewitter zur allgemeinen Belustigung in die Titelmelodie des Konsolen-Klassikers „Street Fighter“ übergegangen war, enterte das durchgeknallte 'Revolution Deathsquad' zu den Klängen des gleichnamigen Songs die Bühne. Was folgte waren 90 Minuten bester Unterhaltung mit aberwitzigen Gitarrensoli, spacigen Keyboardklängen und Posing bis zum umfallen. Front-Diva ZP Theart kippte Ummengen an Wasser ins Publikum, freute sich bei jeder mitgesungenen Zeile diebisch und war nahe daran, von der Bühne zu gehen, als die Zuschauer beim abschließenden Refrain von 'Operation Ground and Pound' eklatante Textschwächen offenbarten. Sorgen musste man sich höchstens um Herman Lis kongenialen Gitarrenpartner Sam Totman machen, dem das exzessive Touren neben einem Gutteil seiner Kopfbehaarung wohl auch einige Gehirnzellen gekostet hat. Aber was solls? Wer den Hals-Tonabnehmer aus seinem Sechssaiter durch ein aufgepinseltes „sic“ ersetzt, lebt ohnehin mehr von seiner Coolness. DRAGONFORCE sollte eigentlich jeder Metal Fan einmal gesehen haben. Die nächste Gelegenheit bietet sich schon bei den Rock-am-Ring-im-Park Festivals, für die die Band unlängst bestätigt wurde. |
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