Monolithe - Black Hole District

Review von Zephir vom 27.12.2024 (1251 mal gelesen)
Monolithe - Black Hole District MONOLITHE aus Frankreich muss man eigentlich nicht mehr erklären. Seit über zwei Jahrzehnten im Geschäft, bereicherten sie die Metal-Welt zunächst mit Funeral Doom, späterhin mit melodischem Death Doom. In der Mitte ihrer Schaffenshistorie verließ Vocalist Richard Loudin, der übrigens ihrerzeit auch bei den weitaus weniger bekannten BRAN BARR aktiv war, die Band; zwischenzeitlich hörten wir den Gitarristen Rémi Brochard singen. Auch dieser ist aber mittlerweile bei MONOLITHE ausgestiegen, und für das neue Release "Black Hole District" singt und growlt nun Quentin Verdier, der sein Können bereits im Black und Death Metal unter Beweis gestellt hat.

"Black Hole District" ist das mittlerweile zehnte Vollalbum, und es ist zudem ein Konzeptalbum. Ruft man die Tracklist auf, fällt zuallererst der streng durchgetaktete Aufbau auf: Jedem genau einminütigen Intro oder Interlude folgt ein genau zehnminütiger Song, was "Black Hole District" auf eine Spielzeit von exakt 55 Minuten bringt. Bei so viel Genauigkeit lässt sich entweder eine Reihe von nerdigen Pausenfüllern oder aber ein gut durchdachtes Konzept erwarten. Erstere sind im Doom mit ausladenden Instrumentalpassagen offen gestanden schwer nachzuweisen, wohingegen Letzteres inhaltlich hinter der Platte steht: Inspiriert durch Filme wie Blade Runner, Dark City oder Matrix und den einen oder anderen literarischen Sci-Fi-Titel ist "Black Hole District" die Tech-Noir-Geschichte eines Menschen, der in einer dystopischen Stadt der Zukunft lebt. Die Menschen gehen ihren Alltagsgeschäften des Nachts nach, da tagsüber die Temperaturen in unlebenswerte Höhen steigen. Der Erzähler wird im Schlaf von wiederkehrenden, seltsamen Träumen geplagt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern, da die Storyline, wenngleich nicht neu, allemal spannend ist.

Musikalisch betrachtet waren die Franzosen sicher schon mal experimentierfreudiger unterwegs, aber die fünf Tracks und fünf Zwischenspiele liefern durchwegs soliden, episch ausladenden Melodic Death Doom, der mit einer Mixtur aus tiefgestimmten Saiten, dunklen Growls und sanften Clean Vocals, futuristischen Keyboardeinlagen und immer wieder erzählenden Spoken Words durchaus Soundtrackqualitäten hat. Insgesamt ist das Geschehen nicht ganz so spaceig wie noch kürzlich das Vorgängerwerk "Kosmodrom", aber wem die Platte von 2022 gefallen hat, der sollte auch mal "Black Hole District" antesten. Einen einzelnen Track hervorzuheben erscheint mir wenig sinnvoll, da das stringent aufgebaute Werk idealerweise so zu hören ist, wie man einen Roman liest - Kapitel für Kapitel, und bitte nicht im vorderen Teil vorab spicken. Insgesamt bietet dieser akustische Roman wenige Überraschungen, was aber ordentlich aufs Konto des Doom-Faktors einzahlt: "Black Hole District" ist keine experimentelle Wundertüte, sondern ein rundum gut gemachtes Konzeptalbum, dem man lauschen kann, wie man einem erwachsenen Tech-Noir-Film ohne Laserschwerter und Geballer, aber dafür mit Grips und Tiefgang folgen kann.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. They Wake Up At Dusk
02. Sentience Amidst The Lights
03. Elusive Whispers
04. To Wander The Labyrinth
05. Suspicion
06. Unveiling The Illusion
07. Benefit Or Hazard
08. On The Run To Nowhere
09. Moonfall
10. Those Moments Lost In Time
Band Website: www.monolithe.free.fr
Medium: CD, 2 LPs, Digi
Spieldauer: 55:00 Minuten
VÖ: 15.11.2024

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