Livebericht Steel Panther |
---|
Ein Livebericht von Cornholio aus Köln (Live Music Hall) - 11.06.2024 (52243 mal gelesen) |
Konzertbericht STEEL PANTHER "On The Prowl"-Tour 2024 Live Music Hall Köln 11.06.2024Bleeding4Metal goes "Glam". Besser können wir den Ausflug zum STEEL PANTHER-Konzert nicht beschreiben. "Expect the Unexpected" heißt es für Schwarzfraggle und Cornholio, als wir uns zum Konzert aufmachen. STEEL PANTHER hatten wir zum ersten Mal letztes Jahr bei Rock Am Ring erlebt, und für uns war klar, die müssen wir noch mal sehen - so viel Party hatte ich bis dato am Ring noch nicht gehabt, inklusive diverser Sprüche unterhalb der Gürtellinie, Späße über "Kokain" und halbnackte Frauen auf der Bühne. Es war ein durchaus schräges Erlebnis. Die Band kokettiert mit allen guten und schlechten Dingen der Glamrock-Bands aus den 70er und 80er Jahren, und man nimmt ihnen diesen Spaß zu 100% ab. Nun aber zum Konzert. Auftakt ist um 20:00 Uhr und pünktlich beginnt die Vorband NANOWAR OF STEEL, eine komödiantische Metal-Band aus Italien. Ihr Name ist ein Wortspiel aus den Metal-Bands MANOWAR und RHAPSODY OF FIRE. Comedy ist das Schlagwort des Auftritts. Die fünf Italiener kommen mit lustigen Kostümen auf die Bühne und haben das Publikum mit ihrer sympathischen Art direkt im Griff. Bassist Gatto Panceri 666 wartet mit neonpinken Bass-Saiten auf und spricht sogar richtig gutes Deutsch. Er begrüßt das Kölner Publikum direkt mal mit "Viva Colonia", mehr kann man als Band nicht machen, um die Kölner zum Strahlen zu bringen. Der komödiantische Aspekt steht im Vordergrund, aber trotzdem können die Italiener auch Musik. Die Texte, oft krude, satirisch und zum Lachen, die Musik rhythmisch guter Metal. Es gibt auch eine "Wall of Love" anstatt einer "Wall of Death", passend natürlich zu dem GEORGE MICHEAL-Cover "Careless Whisper". Ende vom Lied: die halbe Halle liegt sich in den Armen anstatt sich "wegzupogen". Völlig krass, aber so geht's halt auch. Beim Abschlusssong 'Valhalleluja' macht die Band noch darauf aufmerksam, dass Odin bei IKEA beschäftigt ist und der Sänger baut im Eifer des Songs einen "LACK"-Tisch während seiner Darbietung auf, und das Publikum ruft lauthals hallelujah. Ganz ehrlich, wir haben so etwas noch nie gesehen, aber dieser Auftritt war Bombe! Von 'Viva Colonia' über die SABATON-Parodie 'Pasadena 1994' und 'Käpt'n Iglo', 'Disco Metal' bis zum Ikea-Odin, wir werden diesen Auftritt so schnell nicht vergessen. Nach etwa 50 Minuten Spielzeit verabschieden sich die Italiener unter tosendem Applaus von der Bühne. Folgende Songs werden gespielt: 01. Uranus 02. Disco Metal 03. Il Cacciatore Della Notte 04. Wall Of Love (George Michael Cover) 05. Pasadena 1994 06. Der Fluch Des Käpt'n Iglo 07. Armpits Of Immortals 08. Norwegian Reggaeton 09. Valhalleluja Pünktlich um Viertel nach neun entern STEEL PANTHER unter den Klängen vom BACKSTREET BOYS-Hit 'I Want It That Way' die Bühne, und alleine die Aura von Sänger Michael Starr und Gitarrist Satchel bringt die Meute zum Toben! Los geht's mit 'Eye Of The Panther', ehe nach 'Tomorrow Night' ein längerer Dialog der beiden Frontmänner entsteht. Freilich wird das Publikum (primär eine vermeintlich leichtbekleidete Dame aus der ersten Reihe) und hier und da auch Drummer Stix Zadinia und der Neuling Spyder am Bass mit einbezogen. Grund dafür waren technische Probleme am Schlagzeug, aber als es dann mit 'Just Like Tiger Woods' weitergeht, sind die Fans wieder voll da (vermutlich voll und da). Zu 'Asian Hooker' wird dann eine entsprechend aussehende Frau mit Minirock auf die Bühne geholt, die lachend bei der Show mitmacht. Nach 'Friends With Benefits' darf dann Sixstringer Satchel zeigen, was er an seinem Instrument so drauf hat, ehe es mit 'Death To All But Metal' den nächsten Gassenhauer auf die Ohren gibt. Bei '1987' dürfen die Fans dann Feuerzeuge und Handylichter zücken, hier steht der Drummer hinter den Tasten - und das nach nur einer Stunde Unterricht! Bassist Spyder darf hier die Triangel bedienen - beides tadellos; manche haben's halt einfach drauf! Das Quartett guckt sich anschließend die nächste attraktive Lady aus dem Publikum aus, ihr wird der Song 'Weenie Ride' gewidmet; ein Schelm, wer Böses denkt. Wie auch der weibliche Fan vorher lassen STEEL PANTHER auch bei ihr keine Gelegenheit aus, um ein- und zweideutige Posen und Ansagen zu machen. Als Belohnung gab es einen Backstagepass (*zwinker*). Dann wurde es merklich eng auf der Bühne, denn zu '17 Girls In A Row' forderten Michael und Satchel alle willigen Frauen auf, zu ihnen auf die Bühne zu kommen. Am Ende waren es über 25 mehr oder weniger spärlich bekleidete weibliche Fans, aber zum Leidwesen der Männer auf und vor der Bühne zog jedoch keine der Damen blank (im Gegensatz zum Auftritt 2023 am Ring). Nach dem vermeintlich größten Hit der Band 'Party Like Tomorrow Is The End Of The World' verabschiedet sich das Quartett dann. Nach lauten Rufen und Forderungen aus dem Publikum kehrt die Band für das nun wirklich abschließende 'Gloryhole' noch mal auf die Bühne zurück. Anschließend gibt es noch ein Foto mit den Fans im Rücken, und nach knapp eineinhalb Stunden ist die Show vorbei. Insgesamt war es ein sehr cooles Konzert, ganz anders als das, was wir uns sonst anschauen, aber definitiv cool! Die Stimmung war durchgehend super, sowohl Männer als auch Frauen im Publikum (übrigens ziemlich ausgewogen) waren begeistert. Und ganz im Stil des "Glam" waren auch Spandex-Hosen am Start - auf Seiten der Fans und der Band! Also hatten sowohl Männlein als auch Weiblein ein bisschen was für's Auge, glücklicherweise völlig ohne political correctness, sonst würde es ja nur halb so viel Spaß machen. Setlist: 01. Eyes Of A Panther 02. Tomorrow Night 03. Just Like Tiger Woods 04. Sleeping On The Rollaway 05. Asian Hooker 06. Friends With Benefits Guitar Solo 07. Death To All But Metal 08. 1987 09. Ain't Dead Yet 10. Impromptu Song For A Girl 11. Weenie Ride 12. 17 Girls In A Row 13. Party Like Tomorrow Is The End Of The World Zugabe: 14. Gloryhole |
Alle Artikel