Wednesday 13 - Horrifier | |
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Review von Onkel Fellfresse vom 18.10.2022 (7341 mal gelesen) | |
Demjenigen, der gerade Ausschau nach der richtigen Beschallung für seine Halloween-Party hält, kann geholfen werden: nicht von Ratiopharm, sondern von WEDNESDAY 13, pünktlich zum Start der schaurigen Jahreszeit. Drei Jahre nach dem letzten Werk schiebt der Horror-Rocker nebst Gefolge sein neues Album "Horrifier" durch die dunklen, grausigen Straßen und Gassen in die Gehörgänge seiner Anhänger und derer, die es werden sollen und hat unter anderem mit 'Return To Haddonfield' den passenden Hit zur kommenden Unruhnacht dabei. Eingeleitet wird das trotz der scheinbar "einengenden" und möglicherweise ausgetretenen Thematik auffallend abwechslungsreiche Album durch ein gruseliges Intro, das mich in Gedanken an die Szene aus dem Film 'City Cobra' denken lässt, in der die Verbrecherbande den Überfall auf Stallone und Nielsen vorbereitet, im Film unterlegt mit Robert Teppers 'Angel Of The City'. Was Klänge für Assoziationen manchmal halt so herstellen. Aber mit Action Film AOR hat "Horrifier" sehr wenig zu tun. Mit 'Insides Out' geht es dann mit einem fiesen Groover ins Album rein: Fettes Riff, Industrial-Anstrich und passend zu den Lyrics ein richtiges akustisches Monster. Ein mutiger Opener und definitiv kein Nummer-Sicher-Einstieg. Das folgende 'Exhume And Devour' zieht dann die Geschwindigkeit dezent an und kommt ROB ZOMBIE gefällig rüber, kein Knaller, aber kann man machen. 'You're So Hideous' rockt im Glam-Bereich los, bevor mit 'Good Day To Be A Bad Guy' zwei Gänge nach oben geschaltet und ein richtiger Kracher gezündet wird. Hier gibt WEDNESDAY 13 den Horror Punk-Wurzeln endlich Raum zum Atmen und haut eine feine Heutewareinscheißtagaberfuckoff-Hymne unter das Volk. Mit dem eingangs erwähntem 'Return To Haddonfield' folgt der nächste Ear Catcher, der eingängigste und für mich auch beste Song des Albums und mein Anspieltipp, der definitiv über die Halloween-Party hinaus in meiner Playlist bleiben darf. Der Titelsong darf literweise Blut verspritzen, und auf der Flucht durch die Nacht wird ordentlich Sprit durch den Tank gejagt. 'Hell Is Coming' ist sicherlich der musikalisch ungewöhnlichste Song des Albums, verteilt er doch finsteres und sumpfiges Southern Flair. Nachdem 'Halfway To The Grave' wieder glamig rocken darf, fußt das kernige 'Christine: Fury In The Night' anschließend auf der Stephen King-Story. Zum Abschluss gibt es mit 'The Other Side' eine starke Halbballade, die auch mal die empfindliche Seite von WEDNESDAY 13 zeigt, ihm sehr gut zu Gesicht steht und das Album perfekt abrundet. Besonders erwähnt sei auch das cool-gruselige Artwork, das perfekt zum Songmaterial passt und mich an meinen letzten Urlaub erinnert. Das mit dem Urlaub ist nur ein Spaß. Wer jetzt noch unsicher ist, aber Künstler wie ALICE COOPER, MISFITS oder MARYLIN MANSON und ROB ZOMBIE was abgewinnen kann, darf ruhig für WEDNESDAY 13 auch mal die Lauschlappen öffnen, Fans des düsteren Prinzen wissen eh was zu tun ist. Die beachtliche Vielseitigkeit, die WEDNESDAY 13 auf "Horrifier" präsentiert, nötigt mir einiges an Respekt ab und macht das Album zu einem echten Tipp für die aktuelle Gruselsaison. Darüber hinaus dürften 'Good Day To Be A Bad Guy' und 'Return To Haddonfield' eine Langzeitwirkung entfalten. Demnach vergebe ich gern siebenkommafünf mal tröpfelndes Blut für "Horrifier". Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Severed 02. Insides Out 03. Exhume And Devour 04. You're So Hideous 05. Good Day To Be A Bad Guy 06. Return To Haddonfield 07. Horrifier 08. Hell Is Coming 09. Halfway To The Grave 10. Christine: Fury In The Night 11. The Other Side | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 39:27 Minuten VÖ: 07.10.2022 |
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