Livebericht Doro (mit No Sleep For Lucy ) |
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Ein Livebericht von Rockmaster aus München (Backstage) - 22.03.2019 (32669 mal gelesen) |
Dieses Mal geht's zum Urgestein des deutschen Heavy Metal. Doro Pesch und Band haben ihr Kommen angekündigt. Der Einlass verspätet sich und dauert schon mal gefühlt eine Ewigkeit. Endlich geht es dann aber los mitNO SLEEP FOR LUCY![]() Dieses Mal lass ich mich nicht lumpen, das Transparent hinter der Bühne ist gut leserlich und verrät den Namen der Supportband, der mir vollkommen neu ist. Nach kurzem Intro betritt die Band aus Schweden die Bühne und los geht's. Zwei Dinge werden schon in den ersten Takten klar: NO SLEEP FOR LUCY spielen keinen Metal, und Sänger Lukas Meijer hat eine klasse Stimme. Stilistisch bewegen sie sich im Bereich des Rocks, bedingt vergleichbar mit den U2 der zweiten Hälfte der 80er-Jahre (bessere Vergleiche mögen mir mangels Versiertheit in der Pop-Rock-Sparte nicht einfallen, zudem drängt sich der Vergleich wegen des U2-Covers 'Pride' einfach auf). Wie bereits erwähnt, haben die Bandgründer Christian Rabb (Gitarre) und ![]() ![]() Obwohl das Publikum die Show goutiert und reichlich Beifall spendet, gibt es doch einen Moment während des Auftritts, der, vor allem für die Band, enttäuschend sein muss. Sänger Lukas kündigt den Titel 'Feel Alive' als "IHREN Song", "ihre Hymne" an, und fordert das Publikum auf, ordentlich mitzurocken und mitzuhüpfen - ausgerechnet da kommen die Münchner Zuhörer nicht so richtig aus dem Kraut. Sehr schade. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass die Jungs noch Newcomer-Status haben, und den Titel 'Feel Alive' noch kaum jemand kennt. An mangelnder Motivation auf der Bühne und von der Bühne für die Menge kann es nicht gelegen haben. Beim bekannten U2-Hit hat das zuvor funktioniert, und das Publikum hat eifrig den Refrain mitgesungen. Ansonsten ist die Musik von NO SLEEP FOR LUCY klasse komponiert, mir haben 'Mistake' und 'Until The End' vom gleichnamigen Album besonders gefallen, und vor allem hat die Musik das Zeug zum großen Erfolg und ist stadiontauglich. Ich fühle mich jedenfalls trotz der Stilrichtung, die nicht so ganz in meinen Geschmack passt, großartig unterhalten. Viel Glück, Jungs! DORODoro Pesch mit ihrer Band DORO ist einfach ein faszinierendes Phänomen, selber ein Urgestein deutschen Heavy Metals, ist ein Konzert mit ihrer Band wie Weihnachten ohne Blockflöten: Die ganze Familie ist da, alle Generationen sind vertreten, die Omma kommt mit dem Krückstock (ist wirklich wahr, ich habe noch nie so viele Fußlahme auf einem Heavy Metal-Konzert gesehen), und vorne auf der Bühne findet das Heavy Metal-Fest der Liebe statt. Und genau diese Emotionen, die vor allem von Doro selber auf das Publikum überspringen, selbst wenn die ein oder andere Ansage hart an der Grenze zum Kitsch ist, sind der Grund, warum alle Anwesenden seit Jahrzehnten kein Konzert von WARLOCK oder DORO verpassen und heute ihre Kinder mitbringen. ![]() ![]() ![]() ![]() Mit 'Soldiers Of Metal' kommt bald eine schöne, epische Metal-Ballade, die von einem coolen Gitarrensolo gekrönt wird. Danach kommt bei der 'Night Of The Warlock' selbiger mit Mantel, Zottelmähne und Stab persönlich auf die Bühne und begutachet, ob er auch hinreichend liebreizend besungen wird. Für Freunde der softeren Gangart kommen später die großartige Ballade 'A Thousand Years', das unvermeidliche 'Für Immer', bei dem das Publikum begeistert mitsingt, und das schon zuvor aus der ersten Reihe gewünschte 'Freunde Fürs Leben' vom aktuellen Album. Stolz ist Doro auf die Zusammenarbeit mit Gene Simmons (als Produzent) beim Album "Doro" und dem Titel 'Unholy Love'. Und ich habe den Eindruck, diese Zusammenarbeit kann der Titel nicht ganz verleugnen, der ähnelt schon ein wenig dem Stil von KISS. Nach noch ein paar echten Klassikern, inklusive JUDAS PRIEST-Cover 'Breaking The Law', ist irgendwann Schluss, aber natürlich lässt sich die Band zu einer Zugabe auf die Bühne bitten. Netterweise darf das Publikum Wünsche äußern, die Band hat wohl eine längere Liste von Titeln geprobt, um darauf vorbereitet zu sein. Zunächst wird ein Titel gewünscht, der schon gespielt wurde (oder nicht auf der Liste der Encores steht?), schlussendlich wird's 'Metal Tango', der nochmal schön abrockt, und dann war's das leider. Traurig ist aber keiner, denn wie an Weihnachten wurden alle reich beschenkt. After The ShowNach einer Weile hat sich das Publikum verlaufen, ich irre noch ein wenig durch den Saal und stolpere über Christian Rabb. Die Gelegenheit auf einen kleinen Smalltalk lasse ich mir nicht entgehen. Schnell ist auch der Rest der Band zur Stelle, und wir haben ein wirklich schönes Gespräch. Die Jungs sind wirklich klasse. So professionell sie auf der Bühne sind, wenn sie ihre Musik präsentieren, so offen und neugierig sind sie abseits der großen Show und scheuen sich nicht vor einem Gespräch mit einem Fan der härteren Gangart. Überdies betonen sie, wie stolz sie sind, mit DORO touren zu dürfen, und bezeugen Doro eine überaus einvernehmende und freundliche Persönlichkeit. Mehr Fotos in der GalerieSetlistsNO SLEEP FOR LUCYMoments Bleeding Moments Mistake Pride (U2-Cover) Final Call Closure Feel Alive Until The End Don't Let Go Going Down DOROEarthshaker Rock All For Metal Bastardos Blood, Sweat and Rock ’n’ Roll Burning the Witches Fight for Rock Soldiers of Metal The Night of the Warlock Evil A thousand years Unholy Love Metal Racer Für Immer Hellbound Drum solo Freunde fürs Leben East Meets West Breaking the Law (Judas Priest cover) All We Are Encore: Metal Tango |
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