Livebericht Alter Bridge (mit Halestorm ) |
---|
Ein Livebericht von Lestat aus Wiesbaden (Schlachthof) - 05.11.2013 (17498 mal gelesen) |
Den Opener sollen HALESTORM machen. Zuletzt hatte ich sie drei Jahre zuvor in München begutachten dürfen. Damals waren sie eine absolute Überraschung, insbesondere Schlagzeuger Arejay Hale, damals zu Beginn verkleidet mit Totenkopfmaske. Heuer läuft alles ein wenig puristischer ab: Keine Verkleidung und leider auch ein bisschen weniger Show. Wobei das ein Meckern auf hohem Niveau ist: Wir haben es immer noch mit einem soliden Auftritt zu tun, und Sängerin Lzzy macht sich auch heute wieder alle Mühe. Nur wirkt vieles ein wenig routiniert, heruntergespult. Immerhin: Es gibt gegen Mitte des Gigs wieder ein gutes und unterhaltsames Schlagzeugsolo und Arejay begeistert wieder mit Wurfspielchen mit seinen Sticks. Alles in allem gibt's aber nicht viel zu meckern: Die Mucke ist und bleibt als Anheizer für eine Band wie ALTER BRIDGE durchaus geeignet. Der Sound ist bestens, die Band bemüht sich und das Auge kann dank Lzzy auch mitessen. Wenn sie jetzt das nächste Mal noch ein wenig frischer rüberkommen, wäre das ein Traum. Als zweite von zwei Bands entern schließlich ALTER BRIDGE die Bretter. Vorweg will ich gleich klarstellen: ALTER BRIDGE waren mir bislang ein Begriff, aber ich hatte sie eher am Rande verfolgt. Hier mal eine CD-Rezension, dort mal ein gekauftes Album. Aber so richtig ins Bewusstsein waren sie mir bislang nicht gedrungen. Das soll sich mit dieser Show ändern. Selten bekommt man einen Sänger wie Myles Kennedy zu hören, der mit seiner Stimme eine solche Livepräsenz, einen solchen Druck und solch eine Power hinbekommt. Der Bühnenaufbau und die Beleuchtung machen aber auch klar: Mark Tremonti und Myles Kennedy sind die Highlights der Bands. Bitte nicht falsch verstehen: Brian Marshall und Scott Phillips sind beim besten Willen auch gute Musiker. Aber Myles und Mark sind einfach das Herz. Die Stimme, das Gitarrenriffing - Wahnsinn. Als Understatement kann man es dann auch verstehen, dass die Bühnendeko, gelinde gesagt, spartanisch ist: Als Backdrop nur ein weißes Tuch, kein Logo, kein Schriftzug, nichts. Allein auf der Bassdrum ist ein "AB" aufgebracht. Mehr Purismus, mehr Konzentration auf das Wesentliche geht nicht mehr. Und dieses Wesentliche, die Musik, wird hier dermaßen gut präsentiert, dass man geradezu geflasht wird. Perfekter Sound, gute Show, Musiker, die offensichtlich Spaß an der Sache haben. Was allerdings noch mehr erstaunt: Man sollte ja denken, wenn eine Band ein Album frisch heraus gebracht hat, dann konzentriert sich die Show auf das neue Material. Nicht so bei bei den Amis: Jedes Album bekommt seine 3-4 Lieder, und ins Zentrum gerückt wird ein wenig 'Watch Over You' und 'Slip To The Void'. Ersteres, weil Myles allein bei dem Lied Lzzy Hale von HALESTORM mit der Akustikgitarre begleitet. Und letzteres, weil 'Slip To The Void' einfach schon ein Gänsehaut-Intro hat. Das dann auch noch als erstes Lied der Zugabe: Hammer! 01. Addicted to Pain 02. White Knuckles 03. Come to Life 04. Before Tomorrow Comes 05. Cry of Achilles 06. Ghost of Days Gone By 07. I Know It Hurts 08. The Uninvited 09. Blackbird 10. Broken Wings 11. Metalingus 12. Ties That Bind 13. Waters Rising 14. Open Your Eyes 15. Watch Over You (mit Lzzy Hale) 16. Isolation Zugabe: 17. Slip to the Void 18. Rise Today |
Alle Artikel