MATA LEÃO - Callousness

Review von Damage Case vom 02.11.2022 (3636 mal gelesen)
MATA LEÃO - Callousness Mata Leão - da war doch was. Richtig, BIOHAZARD veröffentlichten 1996 ihr brillantes viertes Album unter diesem Namen, der einen Haltegriff im Brazilian Jiu-Jitsu beschreibt. Aber anstatt New York Hardcore der alten oder modernen Schule bietet die Band gleichen Namens Groovecore. So zumindest beschreiben Boersma-Records in ihrem Promotext diesen Sound. Bereits seit 2013 sind die Jungs in wechselnder Besetzung unterwegs. 2016 wurde bereits eine EP veröffentlicht, der 2022 endlich ein 35 Minuten langer Fullplayer folgt. Hinzu kommt, dass die vier Jungs live recht präsent sind und so ihrem gemeinsamen Hobby möglichst viel Zeit widmen. Was man den Songs anhört, denn sie sind nicht nur fett produziert, sondern auch sauber auskomponiert, wenngleich die echten Highlights fehlen. Neben ordentlichen Grooves, Growls und Riffing vermisst man ein wenig die Hooklines und Melodien für Millionen. So rauscht das Album trotz größtem Wohlwollen etwas ereignisarm am Hörer vorbei, wobei sich das nun negativer liest, als es gemeint ist. Sehr positiv muss man MATA LEÃO zu Gute halten, dass sie weder in Sound noch Songwriting Trendanbiederei betreiben. "Callousness", produziert von Michael Kolar in den Rockstudios, klingt wie vor 25 Jahren aufgenommen, ohne Staub angesetzt zu haben. Beim zweiten Album bitte ein wenig mehr Fokus auf ohrenschmeichelnde oder mitsingbare Gesangslinien. Dass sie die draufhaben, beweist das sanfte 'Silk' ganz zu Schluss.

Drei Anspieltipps: Der Titelsong ist ein fetter Groover mit einem geilen Steigerungspart in der zweiten Hälfte, wenn Sänger Larz sich binnen eines Atemzugs von Flüstern bis zur Ektase kreischt. Das stampfende 'Just Before The End' kommt neben dem Opener dem am nächsten, was man einen Hit nennen könnte. Mit dem abschließenden Lagerfeuersong 'Silk' kommt eine weiche Facette zum Vorschein, die dem Gesamtsound richtig gut tut.

Fazit: Ganz cooles Debüt, das sich ordentlich macht. Fans von LAMB OF GOD und des seligen Biopanturahead-Sounds der Jahre 1992 bis 1996 dürfen gerne Ohren und Augen (klasse Artwork des Berliner Künstlers Sergej Vutuc!) riskieren. Ich lege jetzt erstmal wieder "Mata Leão" auf, das Album - nicht die Band.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Inhale
02. I Hate Me
03. Callousness
04. Look In The Mirror
05. The Scar Remains
06. Reverselution
07. Social Suicide
08. Just Before The End
09. Exhale
10. Silk
Band Website: www.mataleaometal.com/
Medium: CD + digital
Spieldauer: 35:24 Minuten
VÖ: 21.10.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten