Earth Ship - Withered

Review von Baterista vom 15.09.2014 (6553 mal gelesen)
Earth Ship - Withered Nachdem EARTHSHIP mit ihrem zweiten Album "Iron Chest" seinerzeit bei mir schon für eine positive Überraschung und Begeisterung gesorgt hatten, war ich sehr gespannt auf Output Nummer 3 mit dem schönen Namen "Withered".

Verwelkt ist diese Neuheit in der Bandbio ganz sicher nicht, aber düster, schwer und morbide. Mit einem Wort: herrlich! Ich empfinde "Withered" als große und deutliche Weiterentwicklung zum Vorgängeralbum. Aber vor allem ist es richtig fett und richtig geil.

Der Opener 'Sanguine' stellt den Hörer sicher erst mal vor eine kurze Geduldsprobe, aber spätestens wenn 'Serpent Cult' aus den Boxen schallt, gibt es kein Halten mehr, zumindest bei mir. Was für ein Song! Die drohend und groovig rollenden Drums, das zähe, böse Riffing und die saugeile Stimme von Jan Oberg - einfach ein Knaller! Ich finde die folgenden Songs kommen nicht ganz an die dichte Atmosphäre dieses Songs heran, aber sie sind auf andere Weise großartig und graben sich ins Hirn. Besonders gelungen finde ich noch 'Adrift' und das etwas flottere 'Emerald Blades'. Der letzte Song des Albums ist nicht nur der Titelgeber, sondern wirkt fast wie ein Appetizer auf mich: Man fragt sich, ob es gleich noch mehr geben wird und stellt dann etwas enttäuscht fest, das die Party nach guten 35 Minuten bereits vorbei ist.

Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Iron Chest" haben die - nun wieder zu viert agierenden - Berliner die Geschwindigkeit heruntergeschraubt, mehr Melodien integriert und gleichzeitig das Kunststück geschafft, dass die Songs trotzdem viel härter und komplexer rüberkommen. Hut ab! Sicherlich ist man versucht, Vergleiche zu ziehen und denkt, dass man das ein oder andere vielleicht schon mal bei DOWN, KYLESA oder MASTODON gehört hat oder haben könnte. Aber damit würde man EARTHSHIP Unrecht tun. Denn trotz der soundtechnischen Nähe zu diesen Bands hat der Vierer einen sehr eigenständigen und unverwechselbaren Stil entwickelt. Herzlichen Glückwunsch dazu.

Fazit: Es groovt, die Atmosphäre ist morbide und düster, entbehrt trotzdem nicht einer gewissen Wärme und insgesamt wirkt alles etwas mystisch. Großes Sludge-Kino aus Berlin und ich denke, das Beste, was es in Deutschland derzeit in dieser Richtung gibt. Jeder, der das Genre liebt und diese Truppe noch nicht kennt, sollte diese Bildungslücke bald schließen.

Tropfen: 9

Anspieltipps: 'Serpent Cult' / 'Adrift' / 'Emerald Blades'.

Hier das offizielle Video zu "Serpent Cult" als Appetizer:
http://youtu.be/7OKGqCwOD28


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Sanguine
02. Serpent Cult
03. The Garden
04. Dead Faint
05. Adrift
06. Throne Of Bones
07. Veil Of Gloom
08. Lament Of Torment
09. Emerald Blades
10. Withered
Band Website: www.wearetheearthship.com
Medium: CD
Spieldauer: 35:45 Minuten
VÖ: 12.09.2014

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