Holycide - Fist To Face | |
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Review von baarikärpänen vom 13.02.2020 (8439 mal gelesen) | |
Spanien ist für vieles bekannt und berühmt, vor allem aber als Urlaubsland. Und es hat ja auch viel zu bieten. Nur, was wir gerne vergessen, ist die Tatsache, dass abseits der Hotelburgen und der Strände auch ein ganz anderes Spanien existiert. Sozusagen die dunkle Seite. So wie die eine Seite mit Sangria und Flamenco nach dem Urlaub in unserer Erinnerung bleibt, will die dunkle Seite eben auch musikalisch bedacht werden. So wundert es nicht, dass auch aus Spanien einige formidable Truppen kommen, die dem Death Metal huldigen und auch der Doom floriert. Ganz zu schweigen von einer ganzen Masse an Bands, die sich dem Heavy Metal oder Power Metal verschrieben haben. Nur mit Thrash war das bis jetzt so eine Sache, sieht man vielleicht mal von ANGELUS APATRIDA ab. Eben jene sind es, die jetzt mächtig Konkurrenz bekommen von ihren Landsleuten von HOLYCIDE. Hinter HOLYCIDE steckt vor allem Sänger Dave Rotten. Der dürfte vielen vor allem durch seine Arbeit mit den Death Metallern AVULSED bekannt sein, die schon seit Beginn der 90er Jahre fleißig Alben veröffentlichen und schon mit der ein oder anderen Größe aus dem Death Metal die Bühne geteilt haben. Mit HOLYCIDE hingegen will Rotten seine Idee vom Thrash Metal umsetzen. Die Anfänge von HOLYCIDE gehen auf das Jahr 2011 zurück. Aber irgendwie kam die Band trotz mehrerer Versuche und Besetzungswechsel nicht so recht aus dem Quark. Es dauerte schließlich bis 2017, ehe der erste Longplayer "Annihilate...Then Ask!" veröffentlicht wurde. Der war zwar nicht schlecht, aber ausbaufähig. Seitdem aber nehmen HOLYCIDE so richtig Fahrt auf. Das neue Album "Fist To Face" dürfte diese sogar noch beschleunigen. Im Gegensatz zu ihren Genre-Kollegen von ANGELUS APATRIDA gehen HOLYCIDE noch eine Spur brutaler ans Werk. Auf "Fist To Face" regiert nämlich die ganz grobe Kelle. Gerade das aber macht die Scheibe zu einer ganz feinen Angelegenheit. Hier gibt's, so wie der Titel es verspricht, ein echtes Fratzengeballer vor dem Herrn. Das Gaspedal wird von der ersten Sekunde an (sehen wir mal vom geschmackvollen Intro ab) bis zum Bodenblech durchgetreten. Genau dort bleibt der Fuß auch bis zum Ende. Natürlich läuft eine Band Gefahr, dass ein Album dadurch auf Dauer eintönig wird. Aber HOLYCIDE umschiffen diese Klippe ganz geschickt, indem sie ihre eh schon wuchtigen Kompositionen mit den nötigen Auflockerungen versehen, wie zum Beispiel eingestreute Blastbeats oder herausstechende Leads. Dave Rotten passt da mit seinen Vocals, die entfernt an Chuck Schuldiner zu frühen DEATH-Zeiten erinnern, wie die berühmte Faust aufs Auge. Auch wenn man den Lyrics nur bedingt folgen kann, so wird beim Blick auf die Songtitel schon klar, dass HOLYCIDE sich auch ernster Themen annehmen. Mich erinnert "Fist To Face" oft an eine deutlich angepisstere Version von KREATOR. Womit auch mehr als klar sein dürfte, dass Hörer, die zu ihrem Thrash auch einen gewissen "Wohlfühl-Faktor" brauchen, um HOLYCIDE besser einen Bogen machen sollten. Das hier ist "No bullshit, just violence!". Anspieltipps erübrigen sich alleine schon deswegen, weil "Fist To Face" als reiner Hassbatzen am besten in voller Gänze funktioniert. Was übrigens auch an der Produktion und vor allem der Leistung aller beteiligten Instrumentalisten liegt. Die Gitarristen verbrennen sich die Pfoten, so wie sie die Saiten zum Glühen bringen, der Drummer verrichtet punktgenaue Schwerstarbeit an den Kesseln und der Bassist ist immer schön präsent im Gesamtbild. Man merkt eben, dass die Jungs einiges an Erfahrung aus anderen Bands vorzuweisen haben. "Fist To Face" ist nichts für Schöngeister. Und das ist gut so! Es ist schön, dass es mal wieder ein so tolles Thrash-Album gibt, das ohne Rücksicht auf Verluste mit Volldampf durch die Botanik brettert. Weil hier nicht nur Aggro-Level, sondern auch die technische Leistung und das an Ed Repka erinnernde Cover-Artwork stimmen, sacken HOLYCIDE lockerflockige acht Punkte ein. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intrump 02. Fist To Face 03. Empty Cyber Life 04. Vultures 05. Nuclear Fallout 06. Trapped By The Crappy Trap 07. Mentality Packs 08. The Aftermath 09. Napalm Sweet Napalm 10. Innocent Hate 11. Fake Libertarian | Band Website: www.facebook.com/holycide Medium: CD Spieldauer: 40:28 Minuten VÖ: 14.02.2020 |
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