Mr. Irish Bastard - Battle Songs Of The Damned | |
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Review von John Torronto vom 20.03.2024 (8552 mal gelesen) | |
Kaum rezensiert man fröhlichen Sauf-Folk-Punk, trudelt ein schönes, in schwarz-rot gehaltenes Digipack per Post ein, und kein schnöder Download- oder Streaming-Link. Punkrock ist eben ein bisschen old-school; danke dafür. Wer auf (irish-)folkigen Punkrock mit Streetpunk-Attitüde steht, bekommt das eben auch. Das Genre gibt nicht mehr her als schnelles Violinengefidel, schrammelige Gitarren und rauen Gröhlgesang, immer freundlich und immer mit einem leichten Augenzwinkern. Unterstützt wird die Geige im Regelfall mit Bouzouki, Mandoline und Banjo. So ist es keine Überraschung, auch diese Instrumente inklusive der obligatorischen Tin Whistle auf "Battle Songs Of The Damned", dem neuen Album von MR. IRISH BASTARD, wiederzufinden. Genau hier liegt sowohl die Stärke als auch die Schwäche der Platte: Es gibt nichts Neues zu hören. MR. IRISH BASTARD bewegen sich auf ausgelatschten Pfaden. Es gibt die Hymne für den St. Patrick's Day - yes, 'We’re All Irish On St. Patrick's Day'. Dann sind da die Songs übers Saufen und Feiern in good company, wie in 'The Parting Glass' oder in bad company, wie in 'All My Friends Are Idiots'. Dazwischen gibt es natürlich die melancholischen Selbstzweifel ('If I'm Not Long For This World') und die Liebe ('My Love Is Back From America'). Natürlich darf ein Irish-Rebelsong über die berühmten na Dúchrónaigh (Black and Tans) nicht fehlen, ebenso wenig wie die Seemannsthematik. Überhaupt scheint mir hier textlich eine leichte Konzeptionierung bezüglich der irischen Migration in die USA, genauer gesagt nach Boston und New York, zu liegen. Aus der Thematik hätte man mehr rausholen können. Musikalisch geht es, wie schon erwähnt und wie erwartet, meist schnell, melodisch und vor allem tanzbar zur Sache. So muss das sein im Folk-Punk. Eine Ausnahme bildet hier der Song 'Wolfpack'. Irgendwie ist das Ding ultra seicht und poppig. Ich habe mal im Internet quergelesen und muss feststellen, dass das gut ankommt; mir gefällt der Song überhaupt nicht - fürchterlich. Allerdings passiert an dieser Stelle produktionstechnisch etwas Seltsames: Wo die ersten beiden Songs sich auf unter Mittelklasseniveau befinden, und vor allem der Gesang zu leise und im Hintergrund abgemischt ist, wird genau ab diesem Pop-Break plötzlich das Mixing besser. Keine Ahnung, ob man hier vergessen hat die Pop-Filter rauszunehmen oder was da passiert ist. Zum Schluss liefern MR. IRISH BASTARD aus dem Münsterland ziemlich genau das, was ihre Fans erwarten: Eine laute, straighte Celtic-Punk-Platte, von der der ein oder andere Song garantiert beim nächsten Pub-Crawl gegröhlt wird. Steigt man jung und wild neu ins Genre ein, wird man Fan. Ist man schon ein altes Pint-Glas wie ich, bleibt man bei seinen altgedienten Helden. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. All My Friends Are Idiots 02. Boston Wedding 03. Wolfpack 04. The Bar’s Out Of Beer 05. New York’s Irish Navy 06. My Love Is Back From America 07. The Irishman 08. The Parting Glass 09. If I’m Not Long For This World 10. We’re All Irish On St. Patrick’s Day 11. No Justice No Peace 12. Mc Gregor Irish Hooligan | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 44:26 Minuten VÖ: 15.03.2023 |
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