Secret Sphere - Heart & Anger

Review von Soulcollector vom 16.05.2005 (9174 mal gelesen)
Secret Sphere - Heart & Anger Das vierte Studioalbum der Italiener SECRET SPHERE nennt sich "Heart & Anger" und überwältigt noch vor dem ersten Rundlauf im CD-Player mit der bemerkenswerten Spielzeit von einer Stunde und siebeneinhalb Minuten.

'Endless' eröffnet die 67 Minuten Power Metal mit einem Orchester; ein sehr nach Fantasy ausgerichtetes Stück, das aber aufgrund des Orchesters dennoch den Sprung zwischen hier und da wunderbar meistert. SECRET SPHERE suchen mit 'Where The Sea Ends' gleich den harten Einstieg und das gelingt ihnen durchaus. Man merkt sofort, dass die Band keine Neulinge sind, denn die Mischung aus Orchester und konventionellem Power-Metal mit Clean-Vocals ist einfach ein Ohrenschmaus.
'First Snake' gehört zu den längsten Songs, von denen man aber eigentlich auch nie genug kriegen kann. Der Fuß wippt unweigerlich mit und die absolut klare Produktion macht gleich doppelt so viel Spaß. SECRET SPHERE können sowohl schnell als auch langsam, melodisch und hart und dies beweisen sie nahezu perfekt in diesem Song.
'Loud & Raw' beschreibt sich selbst. Harte Riffs und ein simpler Refrain für die Fans machen den Song so hart, aber ohne die nachdenklichen, stillen Momente, in denen das Orchester die Oberhand erhält, würde der Song vielleicht auch nicht so gut rüberkommen.
Um mit dem Teufel zu tanzen hätte 'Dance With The Devil' ein härterer Song werden müssen, aber dennoch macht es Spaß mit der Opposition der Gottheit zu tanzen, auch wenn die gelegentlichen "Einschübe" aus dem Computer an die C64-Zeit erinnern. Der Einstieg in 'Set Me Free' ist eine wirklich gut gelunge Mischung aller beteiligten Instrumente. Mit der Zeit wippen dann auch nicht nur die Füße, sondern auch die Stimmbänder, wenn der Refrain ansteht. Ein insgesamt grandioser Song, der durch ein Solo gegen Mitte des Songs seine Krone aufgesetzt bekommt. Gekrönt wird dieser Song auch durch die anschließende Ballade 'I Won't Say A Word', in dem auch die Frauenstimme aus dem Intro aufersteht. Die Hand ist unweigerlich auf dem Repeat-Knopf, denn die weiche Melodie des Flügels im Hintergrund versüßt die klare Stimme des Sängers auf eine brilliante Art und Weise. Und damit man nicht den ganzen Tag herumheult, gibt's mit 'Lights On' auch ein wenig Licht im Dunklen und harte Riffs, um die angestaute Melancholie zu entsorgen.
'Leonardo Da Vinci' setzt diesen harten Trend fort, auch wenn die ersten Sekunden wieder eine Ballade vermuten lassen. Der Song erinnert an die ersten auf dieser Platte, auch wenn mir gewisse Spielereien mit dem Computer hier ganz und gar nicht gefallen und überhaupt nicht nötig gewesen wären. Wenn man die gesamte Messlatte nach oben schiebt, ist dies ein eher durchschnittlicher Song. Mit 'You Still Remain' steht spätestens fest, dass SECRET SPHERE wunderbare und traumhafte Intros für jeden Song hinbekommen. Hier handelt es sich auch wieder um eine Ballade und die geheimnisvolle Frauenstimme kommt auch wieder zum Einsatz. Stellenweise gibt es einen Dialog und dann wieder ein Duett der beiden Stimmen, einfach genial.
'Bad Blood' ist dann wieder was für alle, mit bösem Blut in den Adern. Zwar nicht unbedingt schnell, aber der Druck aus den Boxen ist wieder einmal der Produktion zu verdanken, die Nuclear Blast-typisch ist. Und die 67 Minuten nähern sich mit den beiden längsten Songs 'No Reason Why' und 'Faster Than The Storm' dem Ende. Und um keinen laschen Eindruck durch die Balladen im Kopf zu lassen, wird hier nochmal richtig hart in die Saiten gehauen. "Back to the roots" scheint hier wohl das Motto zu sein und und vom Orchester ist nur noch gelegentlich etwas zu hören. Ein wirklich wunderbar abgerundeter Schluss für dieses Album. Der Anfang von 'Faster Than The Storm' ist ordentlich schnell und einige der wenigen Stellen, wo das Haupt zum Bangen angesetzt werden kann und insgesamt der beste Beweis dafür, dass die Band auch mit konventionellen Instrumenten sehr gute Musik macht.

"Heart & Anger" sollte in jeder guten Power Metal-Sammlung seinen Platz finden, denn das haben sich SECRET SPHERE wirklich verdient. Sicher geht ein Großteil der guten Bewertung auch an Nuclear Blast, ohne die wohl kein so klares Album dabei herausgekommen wäre. Aber auch die für die Spielzeit gibt es Pluspunkte, denn wer bringt heutzutage noch Alben mit mehr als 60 Minuten auf den Markt? Für den Platz ganz oben reicht es dann aber doch nicht, weil mir einfach die richtig harten Stellen fehlen, wie es ICED EARTH immer gut vorgemacht haben, ohne dass sich dabei Genre-fremde Musikinstrumente einmischen.

Bleeding Songs: First Snake, Set Me Free, I Won't Say A Word, No Reason Why

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Endless
02. Where The Sea Ends
03. First Snake
04. Loud & Raw
05. Dance With The Devil
06. Set Me Free
07. I Won't Say A Word
08. Lights On
09. Leonardo Da Vinci
10. You Still Remain
11. Bad Blood
12. No Reason Why
13. Faster Than The Storm
Band Website: www.secretsphere.com
Medium: CD
Spieldauer: 1:07:31 Minuten
VÖ: 30.05.2005

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten