Foreveratlast - Ghosts Again

Review von Opa Steve vom 16.10.2015 (6256 mal gelesen)
Foreveratlast - Ghosts Again Mensch, auf den Promo-Fotos sehen FOREVERATLAST aus, als wären sie gerade auf halbem Weg zum Bachelor. Nerd-Brille, kurze Haare, und dazwischen eine kleine Sängerin, die man an der Supermarktkasse nach dem Ausweis fragen würde, wenn sie 'ne Pulle Jackie bezahlen will. Und dann legt man voreingenommen die Scheibe "Ghosts Again" rein und wird von schierer Energie überrollt. Um es richtigzustellen: ja, es ist eine vornehmlich jugendliche und überschwängliche Energie - keine vernichtende Dampfwalze des Death Metals, sondern eine mit Aufbruchcharakter und Unternehmungslust. Aber so viel davon, dass ich alter Sack hier vor meiner Abhöre sitze und beim Tippen Kopf und Füße nicht stillhalten kann. Ich traue mich kaum, die Worte "Melodycore"/"Alternative-Metal" in den Mund zu nehmen. Es ist nicht die käsige und zappelige Scheiße (Entschuldigung ...), die einem unter diesem Banner sonst so oft vorgesetzt wird, sondern mal eine wirklich gelungene Realisierung. Jedes Bandmember gibt hier spürbar alles, die vier haben unglaublich Hummeln im Arsch und kanalisieren diese in zündende High-Energy-Songs voller geiler Melodien und einem sprühendem Straight-Forward-Tempo. Sängerin Brittany Paris ist bei aller unscheinbarer Gestalt eine richtige Größe am Mikro. Sie singt ohne Unterlass, japst nach Luft, kiekst, heult, schreit und legt in jede Silbe eine so unfassbare Präsenz, dass sie vermutlich schon bald zu den ganz großen Namen des modernen Metals gehören wird. Wenn sie das auch live schafft, dann ziehe ich meinen Hut. Natürlich ist der Stoff sehr jugendlich produziert - laut und modern, aber bei der organischen Dynamik der Band stört dies weniger als bei sonstigen seelenlosen Shreddern. Allerdings dürfte die Spieldauer nicht länger sein, denn das Dauerfeuer (bei dem sogar ruhige Arpeggien mit Trommelwirbeln in 'Bad Blood' beschleunigt werden) und Brittanys beinahe pausenloser und omnipräsenter Gesang mit Chören und Shouts wäre bei längerer Berieselung mit diesem Mastering vermutlich wirklich ermüdend. Dafür erhält der geneigte Konsument beinahe 40 Minuten Dauerstrom wie intravenöses Koffein und Glückshormone wie tagelanger Sonnenschein zum Schulferienbeginn. Aber warum zum Teufel packt man in diese Songs Themen über den Tod? Das werden wir die Band wohl noch selbst fragen müssen ... - so, Jungs und Mädels, jetzt bitte mal eine Clubtour! Ich hab mal wieder Bock auf Ganzkörperflipperkugel.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Shoreline
02. Machines
03. Bad Blood
04. Ghost In The Attic
05. One And The Same
06. Part II
07. Days Of Night
08. The Observatory
09. Mr. Whitecoat
10. The Cardboard Rule
Band Website: www.foreveratlast.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:51 Minuten
VÖ: 16.10.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten