Sycronomica - Sycroscope

Review von Opa Steve vom 16.11.2009 (7362 mal gelesen)
Sycronomica - Sycroscope Die Münchener Symphonic-Blackmetaller SYCRONOMICA haben ihren gewohnten 2-Jahresrhythmus für das neue Output durchbrochen und nach "Gate" von 2006 nun diesen Herbst ihren nunmehr dritten vollwertigen Longplayer an den Start gebracht. Neben dem nötig gewordenen Labelwechsel wurde die Zeit aber auch spürbar für die Realisierung neuer musikalischer Ideen genutzt, denn das neue Album stellt einen spürbaren Schritt dar, der der Band sicherlich nicht von Nachteil sein wird. Denn SYCRONOMICA, die auf dem Vorgängeralbum noch zu nah an simplen CRADLE OF FILTH Stilmitteln klebten, haben sich songwriterisch auf jeden Fall freier geschwommen. Die neuen Titel legen wesentlich mehr Wert auf Atmosphäre, und auch die mehrstimmigen Arrangements werden treffsicherer eingesetzt, anstatt sich in zu viel Gedudel zu verlieren. So bekommen die Songs mehr Dynamik. Aber der wirkliche Trumpf, den sie auf diesem Album zücken, ist die Inanspruchnahme eines ausgebildeten Bariton-Sängers, der zusammen mit Keyboarder Florian den cleanen Gesang übernimmt. Zwar stellt dies die Band live unter Zugzwang, da der Gastsänger kein festes Bandmitglied ist und Florian alle cleanen Parts selbst übernehmen muss, aber bei einer Studioproduktion (wo für den guten Klang in so manche Trickkiste gegriffen wird) ist der Junge natürlich ein echtes As im Ärmel. So verleiht er auch eher unauffälligen Titeln wie 'Kaleidoscope' eine echte Veredelung. Das Material ansonsten vereint gewohnt schnelle Blast-Parts mit Melodie und ruhigen Passagen, wobei die Bandbreite wie schon gesagt mutiger genutzt wird. Bei Titeln wie 'Nebelgestalt' wird die stilistische Breite sogar in 8 epischen Minuten voll ausgenutzt, was solche Titel für kleine Liveproduktionen in Clubs zwar ungeeignet macht, aber beim konzentrierten Hören in den eigenen Wänden gut funktioniert.

Ebenfalls sehr ordentlich geraten ist die Produktion, die den Stimmen mehr Raum einräumt, und trotzdem dicht klingt. Lediglich das Bassfundament ist beim Mastering etwas untergegangen, aber das ist eine weit verbreitete Krankheit bei aktuellen Black Metal Produktionen. Für 'The Call' (arg ausgelutschter Pagan-Dreivierteltakt sowie einige Schieflagen bei den Instrumenten) sowie 'An Der Schwelle' (ohne so richtig zündenden Funke) muss man leider bisschen Abzüge machen, aber auf der Habenseite möchte ich die Anspieltipps 'Realms Of Dust And Ashes' und 'Geleit Ins Moor' besonders hervorheben. Vor allem letzter Song könnte sich unter Fans zur SYCRONOMICA-Hymne entwickeln, denn er besitzt ein spannendes Arrangement und tolle Gänsehautmomente. Ein perfekter Rausschmeißer, denn damit ein Album richtig gut im Kopf bleibt, muss es aufhören, wenn's am schönsten ist.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1 Preludium III
2 Kaleidoscope
3 Realm Of Dust And Ashes
4 The Call
5 An Der Schwelle
6 Nebelgestalt
7 Embers
8 Ground On Fire
9 Geleit Ins Moor
Band Website: www.sycronomica.de
Medium: CD
Spieldauer: 54:46 Minuten
VÖ: 23.10.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten