Trivium - What The Dead Men Say | |
---|---|
Review von Stormrider vom 22.05.2020 (10007 mal gelesen) | |
Ein neues TRIVIUM-Album war in den letzten Jahren ja immer eine Konstante und gleichzeitig auch eine Wundertüte. Denn was Matt Heafy und seine Crew abliefern, das ist seit jeher von gehobener technischer Qualität. Aber trotzdem war der Weg, den die Amis gegangen sind, einer, der stetig mit einem Wandel und einer Suche nach dem eigenen Stil einherging. So wurde dem extrem eingängigen "Silence In The Snow" mit "The Sin And The Sentence" ein sehr brachialer Nachfolger an die Seite gestellt. "What The Dead Men Say" ist nun irgendwie eine Mischung aus den letzten beiden Werken. Auf der einen Seite gibt es diese Melodien, die dazu verleiten, sofort mitzusingen, auf der anderen Seite hat man sich die Härte des Vorgängers behalten. Nun könnte man sagen, dass "What The Dead Men Say" damit ja das Magnum Opus von TRIVIUM sein müsste. Ja, müsste es. Aber leider krankt das Album genau daran ein wenig, dass das Quartett den Songs zu viel abverlangt. Ein eingängiger Song darf das gerne über die volle Distanz sein und ein Brecher darf auch gerne die komplette Spielzeit durchknüppeln. Leider versuchen TRIVIUM aber irgendwie, in jedem Song alles zu haben, da wird gerifft, die Doublebass tackert, es wird gegrowlt und eine süße Melodie führt in einen cleanen Refrain. Dabei wird immer deutlich, dass die Band all das auch draufhat. Jedes Stilmerkmal klingt wie aus einem Guss. Nur eben nicht in einem Song. So liefern TRIVIUM eine Dreiviertelstunde absolut top notch produziertes Material, das am Ende aber kaum Songs abwirft, die man als solche in Gänze im Ohr behält. Das liest sich nun alles in Summe etwas negativer als "What The Dead Men Say" ist. Alex Bent, der immerhin vierte Drummer der Band, was ja wirklich fast SPINAL TAP'eske Züge annimmt, liefert einen astreinen Job und tritt der Saitenfraktion schön von hinten in den Arsch, sodass diese es sich nicht nehmen lässt, jede Menge Riffs und Soli abzufeuern, um zu zeigen, dass man auch mit dem neunten Longplayer noch den Ideenreichtum der Anfangstage in den Fingern trägt. Matt ist mit den Jahren ein um Längen besserer Sänger geworden, dessen Growls und cleane Vocals in beiden Bereichen zu überzeugen wissen. Nur hatte ich auch beim fünften Durchlauf immer dieses Gefühl, dass man einfach zu viel will und den Songs die Luft nimmt, einfach ein guter Song in einer Richtung zu sein. Das macht die Songs teilweise etwas zu sperrig. Manchmal ist weniger doch mehr. Der Status der Band wird sich aber aufgrund der immer größer gewordenen Fanbase auch mit "What The Dead Men Say" noch ein Stück weit ausbauen lassen, und so bleiben TRIVIUM auch 2020 eine Konstante, auf die sich der Metalfan verlassen kann, der moderne Sounds auf traditioneller Basis, gepaart mit authentischer Attitude und Trueness ohne zwingend-notwendigen Undergroundcharme (im Sinne einer Nichtproduktion), zu schätzen weiß. Mir fehlt im Vergleich zu den beiden direkten Vorgängern dennoch ein wenig das songdienliche Element. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. IX 02. What The Dead Men Say 03. Catastrophist 04. Amongst The Shadows And The Stones 05. Bleed Into Me 06. The Defiant 07. Sickness Unto You 08. Scattering The Ashes 09. Bending The Arc To Fear 10. The Ones We Leave Behind | Band Website: www.trivium.org Medium: CD Spieldauer: 46:37 Minuten VÖ: 24.04.2020 |
Alle Artikel